Preisträger Heimatpreis 2022

von Ria Garcia

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Heimat-Preises 2022. Foto: © Stadt Erkrath

Auch in diesem Jahr war die letzte Ratssitzung auch Termin für die Würdigung der Preisträger für den Heimatpreis

Als erste rief Bürgermeister Christoph Schultz Andrea Bleichert und Stefanie Perkuhn als Vertreterinnen des Vereins ‘Erkrath hält zusammen’ nach vorn.

Erkrath hält Zusammen – 3. Platz Heimatpreis 2022

In einer kurzen Laudatio erinnerte er an die Vorgeschichte, die in der Pandemie begann. Organisationen und Vereine schlossen sich zusammen und gründeten die Nachbarschaftshilfe Corona, die vor allem für die sogenannten ‘vulnerablen Gruppen’, Menschen die aufgrund gesundheitlicher Risiken und/oder ihres Alters besonders gefährdet waren, die Versorgung sicherstellte. Auch als die Tafel in der Pandemie ihren Betrieb einstellen musste, sprang die Nachbarschaftshilfe Corona ein und organisierte den Tafelbetrieb.

Daraus entstanden ist ein Netzwerk aus Vereinen, Organisation, Kirchengemeinden und Ehrenamtlern, das den Austausch ‘auf kurzem Weg’ ermöglichte und Hilfen deutlich schneller bündeln konnte. Alle waren sich einig: Das sollte nach der Pandemie erhalten bleiben. Im Januar 2021 entstand daraus der Verein “Erkrath hält zusammen”, dessen Name nicht besser gewählt hätte sein können, wie Schultz auch in seiner Laudatio anmerkte. Im April 2021 erhielt der Verein für seinen Einsatz den Bürgerpreis 2020.

Wie nötig dieser Zusammenhalt und Hilfe wenige Monate später nötig sein würde, ahnten die Initiatoren zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber im Juli mit der Jahrtausendflut, war genau dieses Netzwerk wieder ‘bitter nötig’. Und da die ‘Krisen’ seit Beginn der Pandemie nicht enden wollen, sich mit dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise fortsetzen, arbeitet der Verein im gesamten Netzwerk schon wieder an Konzepten, die Hilfsangebote koordinieren könnten. Dazu in Kürze mehr.

Der 3. Platz des Heimatpreises war mit 1.000 Euro dotiert.

Bürgermeister Schultz (l.) überreichte der ersten Vorsitzenden Stefanie Perkuhn (m.) und der zweiten Kassiererin Andrea Bleichert (r.) des Vereins „Erkrath hält zusammen“ den dritten Platz des Heimat-Preises 2022. Foto: © Stadt Erkrath

Ercroder Jonges – 2. Preis Heimatpreis 2022

Für die Verleihung des 2. Platzes bat Bürgermeister Christoph Schultz schließlich den zweiten Vorsitzenden der Ercroder Jonges, Stefan Hoffmann den erster Schriftführer Boris Nikolic nach vorn. Die Laudatio übernahm die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding. “Tradition ist wichtig. Ohne Tradition ist eine Stadt arm, aber wir sind reich”, betonte Wedding das Wirken der Vereine insgesamt und an diesem Tag das Wirken der Ercroder Jonges im Besonderen. Sie ging in ihrer Laudatio auf die Gründung der Jonges 1982 ein, die im Gewölbekeller in der Kirchstraße 6 stattfand. “Sie waren damals 34 Mitglieder, heute sind es 136.” Regina Wedding zählte einiges auf, was die Ercroder Jonges für die Stadtgesellschaft organisieren, wie die Martinsumzüge, Maifeste, historische Wanderungen, die Vereinsbroschüren ‘Usser Dorp’ und nicht zuletzt das Sommerfest an historischem Ort, dass unter dem Namen ‘Brückenfest‘ hoch in der Gunst der Erkrather angesiedelt ist.

Der zweite Platz des Heimatpreises war mit 1.500 Euro dotiert.

Zweiter Vorsitzender Stefan Hoffmann (1.v.r.) und erster Schriftführer Boris Nikolic (2.v.r.) von den „Erdroder Jonges“ erhielten von der stellvertretenden Bürgermeisterin Regina Wedding (3.v.r.) den zweiten Platz des diesjährigen Heimat-Preises verliehen. Foto: © Stadt Erkrath

Renate Ehlig und Rudolf Becker – 1. Platz Heimatpreis 2022

Der erste Platz war in diesem Jahr keinem Verein, sondern zwei ganz besonders engagierten Menschen, vorbehalten. Renate Ehlig und Rudolf Becker lassen seit vielen Jahren das historische Backhaus zum geselligen Treffpunkt werden, an dem gemeinsam Brot gebacken wird. In seiner Laudatio ging Bürgermeister Christoph Schultz auf die Geschichte des Backhauses ein, das auf dem Gelände des Hofes Schink steht. Die Geschichte des Hofplatzes selbst, der nördlich einer hochmittelalterlichen Wegeverbindung, lokal als Gräfrather Weg überliefert, heute Neanderweg, liegt, geht bis 1749 zurück. Mehrfach hat der Name des Hofs im Verlauf der Zeit gewechselt, ließ der Bürgermeister die Zuhörenden wissen. Das bis heute erhaltene Backhaus wurde cirka 1838 auf den Fundamenten eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Bis nach dem 2. Weltkrieg wurde dort für den Familienbedarf Brot gebacken und Obst getrocknet, dann diente das Backhaus dem Bauern als Schafstall und Abstellkammer. 1989 bis 1990 konnte das Backhaus mit Mitteln der Stadt Erkrath und des Landes Nordrhein-Westfalen restauriert werden. Dass das Backhaus bis heute für Erkrather erlebbar ist, ist vor allem Renate Ehlig und Rudolf Becker zu verdanken. „Mit ihrem Einsatz kümmern sich nicht nur um den Fortbestand des denkmalgeschützten Gebäudes, sondern halten mit zahlreichen Brotbackaktionen für Kinder und Jugendliche die alten Fertigkeiten lebendig”, richtete Schultz seine Worte an die Beiden.

“Wir werden uns bemühen, dass Backhaus noch lange am Leben zu erhalten”, sagte Rudolf Becker. “Wir haben uns nicht um den Heimatpreis beworben, aber irgendjemand hat uns vorgeschlagen. Danke dafür.”

Der erste Platz des Heimat-Preises 2022 ging an das Historische Backhaus in Erkrath: Bürgermeister Christoph Schultz (l.) verlieh Renate Ehlig (m.) und Rudolf Becker (r.) die Auszeichnung. Foto: © Stadt Erkrath

Der erste Platz des Heimatpreises war mit 2.500 Euro dotiert.

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