Viele Gäste kamen an Christi Himmelfahrt zum Tag der offenen Tür des Löschzug 1 Alt-Erkrath der Freiwilligen Feuerwehr Erkrath. Von der hohen Resonanz waren die Ausrichter überwältigt.
Der Tag der offenen Tür fand erstmals am neuen Gerätehaus an der Kreuzstraße statt – und erstmals seit der Corona-Pandemie, im letzten Jahr musste der Tag nochmal abgesagt werden. Befürchtungen, dass der neue Standort gegenüber des Friedhofs noch zu unbekannt sei, bewahrheiteten sich nicht. Schon vor 11 Uhr kamen viele Familien aus Alt-Erkrath zu Fuß oder mit Fahrrädern den Berg hoch. Bereits aus der Ferne war die Drehleiter zu sehen, welche ausgefahren mit einer Fahne am Eingang des Geländes postiert war. Hinter einem Container der Jugendfeuerwehr zeigte die Bundespolizei vom Flughafen Düsseldorf ein „Geschütztes Einsatzfahrzeug 2 – Luftsicherheit“ (LAPV Enok), alle Fahrzeuge wurden den Tag über von etlichen Kindern belagert.
Auf dem Weg zum Parkplatz auf der Rückseite befand sich neben dem Gerätehaus die Drohnenstaffel mit der Feuerwehr-Drohne und ein Rauchzelt, in dem gezeigt wurde, wie wenig man im Fall eines Feuers noch sehen kann. Auf der Rückseite des Gerätehauses gab es ein großes Angebot für Kinder: Weitere Feuerwehr-Fahrzeuge konnten bestiegen und deren Beladung bestaunt werden, Kinder konnten am Spritzenhaus selbst den Löschschlauch in die Hand nehmen und löschen. Der Ortsverband Erkrath des Deutschen Roten Kreuzes war mit dem eigenen Rettungswagen gekommen und bot ein Reanimationstraining an, hier konnte man sich auch in das DKMS-Zentralregister eintragen lassen. Es gab einen Slush-Eis-Stand und einen Stand der Jugendfeuerwehr. Auch eine Hüpfburg, ein Sandkasten und ein Parcours mit Feuerwehr-Bobbycars wurde von den zahlreichen Kindern zum Spielen genutzt.
Die Terrasse bot nicht nur einen Blick über das Treiben auf der Rückseite des Gerätehauses, sondern lud auch zum Verzehr von Kuchen, Waffeln und Kaffee ein, das Buffet war im angrenzenden Mehrzweckraum aufgebaut. Herzhafter ging es auf dem Übungshof vor der Fahrzeughalle zu, hier standen neben einem Cocktailstand und zwei Getränkeständen für Bier und Kaltgetränke auch die Grillgeräte – insgesamt drei Grills und eine Pommes-Frittiermaschine hatte die Feuerwehr aufgefahren, trotzdem bildeten sich insbesondere zur Mittagszeit lange Warteschlangen. Auch beim Wertmarkenverkauf zog sich die Warteschlange über den ganzen Hof entlang, zwischenzeitlich brauchte man eine halbe Stunde Wartezeit. Entspannung gab es erst, als kurzer Hand ein zweiter Markenverkauf geöffnet wurde.
Musik, Vorführungen und ein Präsent
Musik gab es von DJ Classe, welcher mit einer breiten Mischung aus Pop und Rock, Schlager und Ballermann-Partymusik für Stimmung sorgte. Zwischendurch spielte auch eine Blaskapelle. Wiederum auf der Rückseite gab es Vorführungen an einem Übungscontainer, welcher von der Feuerwehr Düsseldorf zur Verfügung gestellt worden war. Mitglieder des Löschzuges zeigten, wie sie Personen aus einem verunfallten Auto retten. Auf einer Seite wurde das Auto aufgeschnitten, nach einer Viertelstunde konnte die Person befreit werden. Bei einer anderen Vorführung zeigte die Jugendfeuerwehr einen Löschangriff.
Eine weitere Vorführung zeigte die Gefahren, wenn man einen Fettbrand mit Wasser löscht – anders als früher jedoch nicht mit einer Modellküche, sondern in dem Übungscontainer mit einer Puppe. Als dem brennenden Topf Wasser hinzugegeben wurde, war die Puppe einem riesigen Feuerball ausgesetzt. Daher sollte man einen brennenden Topf entweder mit einem Deckel verschließen, um den Sauerstoff zu entziehen, oder die Feuerwehr rufen, informierte der Leiter der Feuerwehr, Guido Vogt. Er erklärte und kommentierte alle Vorführungen – hin und wieder auch mal mit einem Augenzwinkern. Als für die Übung der Jugendfeuerwehr Holzpaletten in dem Übungscontainer angezündet wurden und es etwas dauerte, bis diese brannten, scherzte er: „Wie man sieht, sind wir gute Feuerlöscher, aber schlechte Brandstifter. Da bin ich ja froh, dass wir besser im Löschen als im Anzünden sind!“
Der 112. Gast bekam ein Präsent – ein sehr altes Strahlrohr sowie einen Essensgutschein. „Das war ein älterer Herr, der mit seinen Enkelkindern da war“, erzählte Erik Flatau, Zugführer des Löschzugs 1 Alt-Erkrath. „Das Strahlrohr sollte einen Bezug zur Feuerwehr herstellen.“ Die Enkelkinder waren davon ganz begeistert. „Wir haben gesagt, der Herr muss das Strahlrohr jetzt ‚fit‘ machen, damit er es für seine Enkel an den Gartenschlauch anschließen kann.“
Wie viele Gäste es am Ende genau waren, lässt sich nicht ermitteln. Doch Feuerwehr-Chef Vogt und Zugführer Flatau waren sich einig, dass so viele Menschen noch nie beim Tag der offenen Tür gewesen seien. „Ich freue mich, dass so viele Kinder da sind. Hauptsache ist, dass die Menschen wieder zusammenkommen können“, sagte Vogt. Die Vorbereitungen seien viel Arbeit gewesen, die Feuerwehr-Mitglieder und ihre Angehörigen haben auf den Tag hingefiebert. „Da drüben sitzt eine Mutter eines Mitglieds, daneben die verwitwete Frau eines ehemaligen Feuerwehr-Mannes – und sie helfen hier mit, kommen zusammen, das finde ich prima. Diese Zusammengehörigkeit, das macht die Blaulicht-Familie aus.“ Angehörige hatten auch Kuchen gebacken oder halfen unbemerkt von den Gästen beim Geschirrwaschen mit.
„Einfach überragend“, freute sich auch Zugführer Flatau, der an dem Tag ständig Dinge koordinierte und wahrscheinlich mehr Kilometer lief als so mancher Fußballspieler an einem Spieltag. „Wir hatten mit mehr Leuten gerechnet, aber nicht mit so vielen. Wir danken allen Gästen für Ihr Kommen!“ Die größte Sorge von Guido Vogt an diesem Tag zum Abend hin: „Ich weiß gar nicht, wie wir die vielen Leute alle gleich vom Hof kriegen sollen.“
Spenden für Ratingen
Wie angekündigt wurde für die verletzten Einsatzkräfte in Ratingen gesammelt. Dafür stand beim Markenverkauf ein Feuerwehrhelm als Sammelbüchse aus, außerdem hingen QR-Codes für eine Online-Spendenaktion des Grundausbildungslehrgangs der Feuerwehrschule vom Kreis Mettmann aus. Die überwiegende Zeit war Markus Steinacker, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Erkrath, am Markenverkauf eingesetzt und berichtete zum Ende des Tages hin, dass gefühlt viele Spenden zusammengekommen sind. Auch er war von dem Tag begeistert. „Hier können wir das nochmal ganz anders aufziehen als an der Ludenberger Straße“, sagte er im Hinblick auf mehr Platz als am vorherigen Standort.
Wer den Tag der offenen Tür verpasst hat oder nicht genug bekommen kann, kann am Sonntag, 18. Juni, von 11 bis 18 Uhr an die Feuer- und Rettungswache Schimmelbuschstraße in Hochdahl kommen. Dort laden die Löschzüge Millrath und Trills zum Tag der offenen Tür ein. „Wir wollen einen solchen Tag wie hier auch in Hochdahl etablieren“, so Vogt. Eine Woche zuvor, am 10. Juni, gibt es auch einen Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr in Unterbach.
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