10. Weihnachtsdorf beim SSV Erkrath

von Christian Zimmer

© Christian Zimmer

Beim Weihnachtsdorf des SSV Erkrath am Toni-Turek-Stadion gab es zur Eröffnung am Freitag eine dunkle Überraschung.

Kinder konnten sich am Wochenende an Fahrgeschäften vergnügen, während Handgemachtes und verschiedene Köstlichkeiten angeboten wurden. Am Sonntag brachte der Weihnachtsmann Geschenke. Eröffnung war wie immer am Freitag. Das zehnte Weihnachtsdorf eröffnete am Toni-Turek-Stadion am 9. Dezember. Um kurz nach 18:00 Uhr hatten sich Bürgermeister Christoph Schultz, der Weihnachtsmann sowie die Schneekönigin auf der Bühne eingefunden. In kurzen Ansprachen bedankte sich Bürgermeister Schultz beim SSV Erkrath für die Ausrichtung des Weihnachtsdorfes, ehe der Weihnachtsmann (im Nikolaus-Kostüm) ihm ein kleines Geschenk überreichte: Ein Stich aus Eisen eines ehemaligen Erkrathers.

„Ich habe schon damit gerechnet, hier ‚Popo-Klatsche‘ mit der Rute zu bekommen, weil nicht immer alles gut läuft“, scherzte Schultz. Da er das Geschenk als Amtsträger bekomme, werde der Stich im Rathaus dauerhaft ausgestellt werden – so wie bereits die im letzten Jahr vom SSV Erkrath geschenkte Original-Niete der Autobahnbrücke. Die Erkrather seien eingeladen, sich diese historischen Stücke im Rathaus anzusehen.

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3, 2, 1 … Blackout

Mit einem Countdown wurde runtergezählt, Bürgermeister Schultz und die Schneekönigin legten den großen Schalter um – doch statt der Weihnachtsbeleuchtung war plötzlich der in dieser Zeit gefürchtete „Blackout“ da. Eine Sicherung war herausgeflogen und somit große Teile des Weihnachtsmarktes im Dunkeln. Dies sorgte für große Erheiterung bei Gästen und Beteiligten. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für echte „Blackouts“. Nach kurzer Zeit erstrahlte der Weihnachtsbaum aus Lichtern aber in seinem vollen Glanz.

Wie sich später nach einem zweiten kurzen Stromausfall herausstellte, wurden die Ausfälle durch die Kindereisenbahn ausgelöst. Das Team um Organisator und Platzwart Hajo Fritsch konnte den Strom für die Kindereisenbahn von den übrigen Ständen getrennt versorgen, danach gab es keine weiteren Ausfälle mehr. „Natürlich hatten wir das im Vorfeld getestet, aber that’s live“, kommentierte Fritsch.

Nach der Eröffnung konnten die Kinder bei der Schneekönigin etwas Süßes bekommen, während die Schneekanone etwas „Schnee“ in Form von Schaum in den Abendhimmel blies. Zur Stärkung gab es ein abwechslungsreiches Angebot, von Quarkbällchen über Bratwurst, Bohnensuppe,  Chili Con Carne bis zu Spießbraten im Brötchen. Zum Trinken gab es Kaltgetränke wie Limo und Cola, Bier, heißen Slivovic, Glühwein (für 3,50 Euro), Kinderpunsch und warmen Kakao.

Weihnachts- und Kirmesbuden

In hölzernen Weihnachtsbuden bot die Tanzgarde Hoppedötze wie bereits beim diesjährigen Lichterdorf selbstgemachte Weihnachtsdekoration an. Direkt daneben wurden Holzbrettchen mit eingebrannten Motiven angeboten. Eine weitere Bude teilte sich in Nähsachen und Hundezubehör wie Halsbänder auf. Beim RC Alt-Erkrath konnte man mit Miniatur-Rennwagen fahren, besonderer Hingucker war ein beleuchteter ferngesteuerter Truck, der mit selbstgebasteltem Anhänger Getränke befördern konnte.

Eher an eine Kirmes erinnerte eine Wurfbude, wo man mit Bällen auf Dosen werfen musste, um Preise zu gewinnen. Schausteller Hoffmann ist schon seit Jahren dabei. Nach der offiziellen Eröffnung war seine Wurfbude einige Zeit von Kindern umzingelt. „Die Kinder kennen mich, daher kommen sie gerne zu mir, wo es lustig ist“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. „Der Weihnachtsmarkt ist schön gemacht. Eine Wurfbude auf einem Weihnachtsmarkt ist ungewöhnlich, aber die Organisatoren sind offen dafür, daher komme ich gerne“, erklärte er seine Ambitionen. Neben der Wurfbude bot er auch einen Süßigkeiten-Stand, ein Retro-Karussell und Greifautomaten mit Stofftieren an.

Dabei hat er auch immer einen Blick auf die Preise für Familien. „Bei uns kostet der Crêpes seit 2016 drei Euro“, sagte Hoffmann. Auch beim Dosenwerfen kosteten drei Bälle drei Euro. „Andere Schausteller nehmen jeweils 5 Euro. Aber dann hat man 10 Euro ausgegeben und ist erst zwei Stände weiter.“ Deswegen hatten sie die Preise nicht erhöht, obwohl auch bei ihnen die Kosten gestiegen sind.

Stromkosten vervierfacht

Hajo Fritsch vom SSV Erkrath wollte im Gespräch mit einem Vorurteil aufräumen: „Die Leute denken, wir verdienen uns hier eine goldene Nase. Dem ist aber nicht so. Die Verwaltungskosten haben sich verdoppelt, die Stromkosten sogar vervierfacht“, sagte er. Trotzdem wollte der Verein wieder einen Weihnachtsmarkt organisieren – inklusive Live-Musik.

Am Abend der Eröffnung spielte die Band „Twenty Two“. Sie kam bei den Besuchern gemischt an, da sie zwar bekannte Lieder coverte, jedoch keine Weihnachtslieder im Repertoire hatte. „Mir haben zwei ältere Damen gesagt, dass sie sich freuen, dass das Lieder zum Mitsingen sind, nicht immer nur Englisch und Bumms-Musik“, berichtete Fritsch. Es sei immer ein schwieriger Grad, das Richtige zu finden. Am Freitag gab es daher Weihnachtslieder nur in den Pausen vom Band. Für Samstag und Sonntag kündigte er aber an, dass auch die Live-Künstler Weihnachtslieder spielen sollten.

Fritsch freute sich, dass viele Kinder den Weihnachtsmarkt besuchten. Auch bei der Schneekönigin wären viele Kinder gekommen und hätten nach Süßigkeiten gefragt. Am Sonntag war Kindertag – „denn Weihnachten ist ja auch das Fest des Kindes“, sagte er. Als der Weihnachtsmann einen Rundgang machte, gab es große Augen bei den Kindern, einige versteckten sich hinter ihren Eltern. Auf der Bühne sammelte der Weihnachtsmann anschließend die Wunschzettel der Kinder ein und verteilte Geschenktüten.

Die Tradition verbindet

Auch die Tanzgarde Hoppedötze trat am Sonntag auf. Der Vorsitzende der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft, Udo Wolffram, ging in seiner Anmoderation darauf ein, dass manche es unpassend finden, dass auf einem Weihnachtsmarkt eine Karnevalsgarde auftritt: „Uns verbindet die Tradition – sei es Weihnachten, Karneval oder Ostern. Vielleicht treten wir ja auch mal auf einem Osterfest auf. Das gibt es in Erkrath noch nicht, aber vielleicht ja in Zukunft.“ Bei kühlen Temperaturen zeigten die Kinder und Jugendlichen der Tanzgarde ihr Können und ernteten Applaus vom Publikum. Zum Dank gab es auch für sie Geschenktüten von Hajo Fritsch, zusätzlich lud er die Eltern der Tanzgarde auf einen kostenfreien Glühwein ein – als Dank, dass sie ihre Kinder unterstützen.

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