Lichterdorf: Wieder etwas Normalität

von Christian Zimmer

V.l.n.r.: Axel Nölling (Handwerkerkreis Erkrath), Ingo Haas (Abteilung Handel und Dienstleistungen), Katharina Salzburg (Wirtschaftsförderung Stadt Erkrath), Regina Wedding (stellvertretende Bürgermeisterin) und Gregor Jeken (Stadtwerke Erkrath) schalten gemeinsam die Weihnachtsbeleuchtung an. Foto: Christian Zimmer

Traditionell wurde am Freitag vor dem ersten Advent die Weihnachtsbeleuchtung auf der Bahnstraße feierlich eingeschaltet. In diesem Rahmen gab es auch wieder das Lichterdorf. Weihnachtsbuden boten Geschenke und Foodtrucks sorgten für Verpflegung.

Bereits vergangene Woche waren die Lichterbögen in der Fußgängerzone aufgehangen worden. Nach Ende des Markttages konnte unter der Markthalle die Bühne und der Getränkestand aufgebaut werden, unten an der Treppe sowie oberhalb der Treppe standen Weihnachtsbuden. Gegen 18:00 Uhr öffneten die Weihnachtsstände.

Um 19:00 Uhr hielt Axel Nölling, Vorsitzender des Handwerkerkreises Erkrath, eine Eröffnungsrede. Darin dankte er der Abteilung Handel und Dienstleistungen, welche das Lichterdorf organisierte, sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt Erkrath, der Kreissparkasse Düsseldorf und den Stadtwerken Erkrath für deren Unterstützung. Bürgermeister Schultz war terminlich verhindert und so bedankte sich an seiner Stelle Regina Wedding, stellvertretende Bürgermeisterin, bei dem Handwerkerkreis für die Beleuchtung und das Lichterdorf.

Gemeinsam wurde dann über einen Schalter die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet. Der Weihnachtsbaum an der Treppe sowie die Lichterbögen in der Bahnstraße erleuchteten, den weiteren Abend über gab es Live-Musik von Tonkomplex. Neben bekannten Partyliedern spielte die lokale Coverband auch mehrere Weihnachtssongs, etwa „Driving Home for Christmas“ oder „Rockin’ Around the Christmas Tree“. Mit „Last Christmas“ endete der Auftritt schließlich um kurz nach 22 Uhr – mit viel Beifall des zahlreichen Publikums.

Entsprechend voll war es unter der Markthalle, wo auch der Getränkestand für Glühwein mit Schuss (4,00 Euro) und ohne Schuss (3,50 Euro) sowie Kaltgetränke wie Cola oder Limo stand. Aus einem Verkaufsanhänger wurden Süßigkeiten, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und Crepés verkauft. In einer Weihnachtsbude gab es Bekleidung von Vierzig699. Vom Feierabendmarkt bekannt waren zwei Foodtrucks dabei.

Doch auch oberhalb der Treppe tummelten sich immer wieder Besucher am Weihnachtsbaum, wo es Bratwurst, Currywurst und Pommes von der Landmetzgerei Hanten gab. Die Tanzgarde Hoppedötze der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft verkauften weihnachtliche Dekoration wie Kerzen und Weihnachtskarten. Alles selbst gemacht – von dem Geld möchten die Kinder und Jugendlichen entweder ein Wochenende in einer Jugendherberge verbringen, in der es zuletzt viel Spaß gemacht hat, oder in einen Freizeitpark fahren.

Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium am Neandertal wiederum verkauften Grünkohl und Popcorn sowie alkoholfreien Eierpunsch, Kakao und Tee. Mit dem Geld soll die Kasse für den diesjährigen Abiball aufgebessert werden. Am Samstag wurde am Weihnachtsbaum gebastelt, am Sonntag sollte der Weihnachtsmann kommen und Kutschenfahrten angeboten werden.

Für einen Weihnachtsmarkt sicherlich ungewöhnlich trat die Tanzgarde Hoppedötze am Samstag auch für etwa eine halbe Stunde lang auf und zeigte dem begeisterten Publikum vor der Bühne ihr Können. Nach der Corona-Pause freuen sich die Kinder und Jugendlichen über jeden Auftritt. Bei der Gelegenheit verlieh das diesjährige Kinderprinzenpaar auch den Karnevalsorden an Axel Nölling, Ingo Haas (Vorsitzender Abteilung Handel und Dienstleistungen) und Lutz Kraft, welcher mit seiner Veranstaltungsfirma Lumi Event für die Bühnentechnik sorgte und wieder als Mitglied im Handwerkerkreis ist.

Beleuchtung trotz Energiekrise?

Ist eine Beleuchtung in Zeiten wie diesen, wo Energie gespart werden soll, angemessen? Der Handwerkerkreis hat sich darum auch Gedanken gemacht, im Vorfeld mit dem Bürgermeister und den Stadtwerken Erkrath gesprochen. Letztere sponsern wie in jedem Jahr den Strom für die Beleuchtung. Die Akteure kamen zu dem Schluss, dass es die Beleuchtung wieder geben soll. „Viele Menschen hatten eine schwierige Zeit mit Corona, da brauchen wir auch wieder etwas Normalität“, sagte Axel Nölling im Gespräch.

Schon vor Jahren hatte der Handwerkerkreis die Lichterbögen auf energiesparende LEDs umgerüstet. Ganz ohne Einschränkungen ist die Beleuchtung allerdings nicht: Da sie an die Beleuchtung der Laternen in der Bahnstraße gekoppelt ist, leuchtet sie natürlich nicht tagsüber und geht auch nachts mit den Laternen zwischen 1:00 Uhr und 4:30 Uhr aus.

Entwicklungen im Handwerkerkreis

Nölling erzählte weiter, dass die Eingliederung der Abteilung Handel und Dienstleistungen, welche aus der ehemaligen „Erkrather-Werbeban.de“ hervorgegangen ist, erst im Jahr 2019 stattgefunden hatte. Dann habe Corona alles ausgebremst und die Tätigkeiten kamen zum Erliegen. Nun will der Handwerkerkreis auch wieder neue Händler auf der Bahnstraße dafür gewinnen, sich der Abteilung anzuschließen, deren Name aus rechtlichen Gründen etwas sperrig ist. Das Lichterdorf soll zukünftig wieder größer werden.

Ein großes Sommerfest auf der Bahnstraße soll auch wieder ins Auge gefasst werden – „die Bedingungen dafür sind mit der Fußgängerzone hier ideal“, so Nölling. Er lobte auch die Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderung: „Es ist gut, dort einen Ansprechpartner zu haben, wegen der ganzen Bürokratie drumherum.“ Konkrete Pläne für ein Sommerfest gibt es allerdings noch nicht. Dafür für eine andere Veranstaltung: Im April soll der Handwerkermarkt auf dem Gerberplatz stattfinden.

Wieso Lichterdorf und nicht Weihnachtsmarkt? Traditionell wird zum ersten Adventswochenende die Weihnachtsbeleuchtung auf der Bahnstraße in Alt-Erkrath eingeschaltet. Da der kleine Weihnachtsmarkt eng damit verbunden ist, hat man den Namen „Lichterdorf“ als Eigenname gewählt – in Erkrath gibt es schließlich zahlreiche Weihnachtsmärkte. Das Lichterdorf fand in diesem Jahr zum sechsten Mal statt, in den vergangenen beiden Jahren musste es wegen Corona abgesagt werden.

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