Wie uns die Organisatoren bestätigen, wird das Trillser Straßenfest wie geplant am Samstag und Sonntag stattfinden.
„Das Trillser Straßenfest findet grundsätzlich statt“, bestätigt uns Yvonne Kempa vom Orga-Team. „Wir haben das mit dem Bürgermeister besprochen, die Vereine freuen sich schon so lange darauf und haben viel Aufwand reingesteckt“, begründet sie die Entscheidung. Eine Einschränkung werde es aber geben: Das Fest werde am Samstag nur bis 20 Uhr stattfinden, spätestens um 21 Uhr sollen die Stände geschlossen sein. Ursprünglich sollte es bis Mitternacht gehen. „In der Dunkelheit kann mehr passieren, daher haben wir das geändert. Polizei und Ordnungsamt sind informiert“, so Kempa weiter. Ein Musik-Programm war ohnehin nicht geplant, da das Fest zum ‚Klönen‘ und miteinander unterhalten einladen soll (wir berichteten).
Bürgermeister Christoph Schultz veröffentlichte auf Facebook ein Statement, in dem er Mitgefühl für die Opfer in Solingen und den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung wünschte. „Wir sind nach dem mörderischen Messerangriff in Solingen von Trauer und Entsetzen erfüllt“, schrieb er. „Die Veranstalter des Trillser Straßenfestes haben sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht“, ging er auch auf das Straßenfest ein. „Ich halte dies für eine richtige Entscheidung, denn bei aller Vorsicht müssen wir auch unsere Freiheit leben dürfen. Dabei sind natürlich auch die Überlegungen einer völligen Absage sehr nachvollziehbar. Mit den Kirchen sind wir im Gespräch, dass am späten Nachmittag/frühen Abend zu einer Andacht in St. Franziskus eingeladen wird.“
Am Freitagabend hatte ein noch unbekannter Täter in Solingen mehrere Menschen vor einer Bühne mit einem Messer schwer verletzt und getötet. Die dortigen Feiern zum 650-jährigen Stadtjubiläum wurden noch in der Nacht komplett abgesagt, am Samstag und Sonntag findet keine Feier statt. Die Fahndung der Polizei läuft noch, der Täter ist flüchtig. Die Suche gestaltet sich schwierig, da Zeugen unter Schock stehen.
Absagen in Haan, Hilden und Wülfrath
Das gestern gestartete Weinfest in Haan wurde am frühen Morgen abgesagt. „Wir können nicht feiern, wenn wenige Kilometer von uns entfernt unsere Nachbarstadt trauert“, begründet Bürgermeisterin Bettina Warnecke die Entscheidung und bittet um Verständnis. Auch die Sicherheitslage sei ein Grund, da der Täter bisher flüchtig ist. In Hilden sollte heute und morgen das „Fest der Kulturen“ stattfinden, auch dieses wurde am Vormittag abgesagt. Hildens Bürgermeister Claus Pommer begründete dies ebenfalls mit der Sicherheitslage, aber auch: „Die furchtbare Tat in Solingen lässt es nicht zu, dass wir nur wenige Stunden später unbeschwert zusammenkommen und feiern.“ Auch der für Sonntag geplante Blaulichttag in Wülfrath abgesagt.
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