Am kommenden Wochenende wird wieder geklönt

von Ria Garcia

Foto: Steffen Krüll

Das Trillser Straßenfest steht kurz bevor. Am 24. und 25. August 2024 werden in Trills zum Klönfest wieder ‚die Stühle auf die Straße gestellt‘.

Ganz so ist das zwar heute nicht mehr, aber der Ursprung des Trillser Straßenfests liegt schon in der ‚Rückeroberung‘ der Straße, die so manchem Wandel unterlegen war. Von Trills zur Durchgangsstraße nach Hilden (Hildener Straße) und wieder zurück zu Trills. Letzteres haben die Bewohner dann gefeiert und ihre Stühle auf die Straße gestellt. Daraus ist seit 1989 die Tradition des Trillser Straßenfests entstanden, das zwischenzeitlich nur durch Corona ausgebremst werden konnte. Heute sind es nicht mehr die Stühle, die vor die Türe gestellt werden, es sind die Bierzeltgarnituren, die zum Platznehmen und Klönen einladen.

Genau dieses Ursprüngliche, den nicht kommerziellen Charakter und die Teilnahme der örtlichen Vereine mit Unterstützung vieler Ehrenamtler, das möchten die Initiatoren auch weiter erhalten. Als Paul Söhnchen und Gottfried Bander ankündigten, dass sie in die zweite Reihe treten und die Organisation an Jüngere abgeben möchten, wurde mit der Interessengemeinschaft Trillser Straßenfest ein Verein gegründet. In diesem Jahr kümmern sich Yvonne Kempa und Guido Söhnchen als Vorsitzende des Vereins gemeinsam mit Kassierer Bernd Haferkorn um die Festorganisation. „Trills ist ein Dorf. Die Leute kommen hier immer wieder zusammen“, erklärt Guido Söhnchen, dass sich am Ende hier auch jüngere Zusammenfinden, um das Fest zu organisieren. Zusammenfinden ist auch das, was das Fest beschreibt, denn viele, die heute nicht mehr in Trills wohnen, kommen eigens zum Fest wieder her, um alte Bekannte wiederzusehen.

Neben Yvonne Kempa ist inzwischen Guido Söhnchen ins Orga-Team des Trillser Straßenfests
nachgerückt und setzt damit die von seinem Vater begonnene Tradition fort. Foto: Ria Garcia

Seit März wird in der IG Trillser Straßenfest geplant. Im Vorfeld ist immer einiges zu tun. Die Straßensperrung muss veranlasst werden, eine Sondernutzungserlaubnis eingeholt werden, das DRK wird in Präsenz vor Ort gebraucht und ein Toilettenwagen muss auch geordert werden. Inzwischen geht es bei solchen Festen auch nicht mehr ohne Security. „Ohne Ehrenamt funktioniert das ganze Fest nicht“, sagt uns Paul Söhnchen. An denen fehle es aber überall von Jahr zu Jahr mehr. „Am Stand des TC Grün-Weiß haben dieses Jahr zwei junge Mädchen am Crêpe-Stand den Hut auf“, freut sich Marianne Söhnchen deshalb umso mehr, dass es teils doch auch jungen ehrenamtlichen Nachwuchs gibt. Dankbar sei man den Mitarbeitern vom Bauhof, die gleich am Sonntagabend nach dem Fest mit der Kehrmaschine für die restlichen Aufräumarbeiten sorgen. Ganz ohne Unterstützung wäre es schwer. Die Stadtwerke Erkrath sorgen für Strom und Wasser zum Trillser Straßenfest.

Ein Fest für Nachbarn, Freunde und Vereine

Bestrebungen das Trillser Straßenfest zu kommerzialisieren hat es hier und da gegeben, die konnten aber immer abgewendet werden. Es ist und bleibt ein Klönfest für Nachbarn und Freunde. „Deshalb spielt auf dem Trillser Straßenfest auch keine Band“, erklärt Paul Söhnchen, als einer der ursprünglichen Initiatoren. „Die Leute sollen sich ja unterhalten können.“ Und das tun sie dann gerne auch bei köstlichen Reibeplätzchen, die es am Stand des Löschzugs Trills gibt oder bei anderen Köstlichkeiten, die auf dem Fest angeboten werden.

Für das reichhaltige Angebot sorgen wieder Vereine und Initiativen. Mit dabei sind die Hochdahler Chöre (Frauen- und Männerchor), Rhenania Hochdahl Fußball und Dart, der TC-Grün-Weiß, Du-Ich-Wir, Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath, die Internationale Frauengruppe um Fatima Assila, Tischtennisverein, die Gymnasiasten aus Hochdahl, die Villa Kunterbunt, die IG Erkrath, die Große Erkrather KG und für eingeschworene Weintrinker fehlt natürlich auch der Weinstand nicht und wer dazu gerne Pizza ist, wird auch nicht enttäuscht.

Teil nimmt in diesem Jahr auch der neugegründete Förderverein des Kath. Kindergartens. Und auch die Kinder aus Trills sind wieder mit ihren Trödelständen bzw. Decken am Start. Mit engagiert ist auch das Franziskus Hospiz und das Franziskushaus ist nach dem Umbau ebenfalls wieder geöffnet und bietet Kaffee und Kuchen. Dort bietet Gottfried Bander oben im Saal dann auch einen Rückblick auf die Geschichte des Trillser Straßenfests. Etwas zur Geschichte bietet auch Josef Rosenbach am Sonntag bei einer Führung durch St. Franziskus. Dort erläutert er die neugotischen Kirchenfenster, denn das alle historischen Fenster erhalten sind, ist schon etwas Besonderes.

Am Samstag verbindet der Verein Du-Ich-Wir das Straßenfest mit dem eigenen Sommerfest in der Geschäftsstelle Trills und Claudia Birkheuer öffnet bereits zum 20. Mal die Türen ihres Ateliers zum Trillser Straßenfest.

Trillser Straßenfest 2024
Samstag, 24. August 2024 von 14 bis 24 Uhr | Sonntag, 25. August 2024 von 11 bis 18 Uhr

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