Rückblick der ‚Letzten Hänger‘ auf den Karneval

Von Christian Zimmer

Werner Scheter (links) und Peter Schmidt blickten im Café Virginia auf die Session zurück. Foto: Christian Zimmer

Die beiden Vorsitzenden des Karnevalsvereins ‚Die Letzten Hänger 1963 e.V.‘, Peter Schmidt und Werner Scheter, blicken auf ihre Karnevals-Veranstaltungen zurück. Für das kommende Jahr haben sie schon eine gute Nachricht.

Beim diesjährigen Karnevalsumzug gab es trotz Regen eine höhere Beteiligung als im Vorjahr. „Die Beteiligung war sehr gut“, sagte Scheter im Gespräch. Das liegt auch daran, dass manche Fußgruppen eine ungefähre Anzahl abgegeben haben und dann mit vielen Teilnehmenden gekommen sind. „Auch der Biwak unter der Markthalle am Karnevalssamstag war gut besucht“, berichtete er. Doch nicht alles lief rund, so ehrlich ist man auch. Der Biwak ist schon seit Jahren vormittags weniger frequentiert, erst gegen Mittag wird es voller. „Vielleicht werden wir im nächsten Jahr um 11:11 Uhr erst einmal ein ‚Warm-up‘ mit Musik machen und dann mit dem offiziellen Programm später anfangen“, überlegt Scheter.

Bessere Zugauflösung in Sicht

An der Friedrichstraße hatte es Probleme bei den Absperrungen gegeben, der Zug konnte daher erst zehn Minuten später starten. Die Auflösung in der Schubertstraße hatte nicht funktioniert. „Die Planung war gut, aber dort haben vor Ort zu viele reingeredet“, ist Scheters Fazit. So kam es dazu, dass zu früh von den Wagen abgestiegen wurde und der Zug nicht wie geplant aufgelöst wurde. Bei Facebook gab es Kommentare, dass das Brauchtum kaputt gemacht würde. Dazu Peter Schmidt: „Das Brauchtum wird nicht kaputt gemacht. Wir leben in Zeiten von Veränderungen.“ Scheter pflichtete ihm bei: „Wir wollen was für Erkrath tun. Das Brauchtum soll gepflegt und erhalten werden, auch, wenn etwas nicht richtig läuft.“

Alle Beteiligten der Planungen – neben der Polizei auch das Tiefbauamt und das Ordnungsamt – haben aus Scheters Sicht einen guten Job gemacht. Er kann verstehen, dass manche Teilnehmenden danach verärgert waren. „Wir, die Organisatoren und die beteiligten Behörden, haben daraus gelernt“, sagte Scheter. Es gab bereits ein Gespräch mit Bürgermeister Christoph Schultz. Für das kommende Jahr liegen zwei Optionen auf dem Tisch, bei beiden ist klar: Der Umzug wird wieder auf dem Gerberplatz enden. „Wichtig ist, dass die Sicherheit gewährleistet wird“, unterstreicht Scheter. Dafür sorgen auch Richtlinien für die Karnevalswagen, welche straßenverkehrstauglich sein müssen und an jeder Achse einen „Wagenengel“ haben, damit das Publikum am Wegesrand genug Sicherheitsabstand hält. Die Vorgaben werden mit Sichtkontrollen geprüft.

Zum schönsten Wagen wurde der Wagen des Löschzugs 1 Alt-Erkrath der Feuerwehr Erkrath ausgewählt. Auf ihm wurde die Krankenhaus-Schließungen thematisiert. Auch wenn das gezeigte Hildener Krankenhaus gerettet wurde, so wurde das Krankenhaus in Haan geschlossen und mit Ratingen steht die Zukunft des nächsten Krankenhauses im Kreis Mettmann infrage. „Das kann uns alle mal betreffen“, so Scheter zu den Krankenhaus-Schließungen. Als schönste Fußgruppe wurden die ‚Keller Kids‘ in ihren Papagei-Kostümen ausgewählt, sie wurden auch in Unterbach zur schönsten Fußgruppe auserkoren. „Die sind immer sehr kreativ“, lobte Scheter.

Krankenhausschließungen bei der Feuerwehr Erkrath. Foto: Christian Zimmer
Die Papageien der Keller Kids. Foto: Christian Zimmer

Noch nach Tagen Lob für den Seniorenkarneval

Doch die ‚Letzten Hänger‘ haben noch weitere Veranstaltungen als den Karnevalsumzug. Der Seniorenkarneval fand diesmal in den Räumen des Förderzentrums Mitte, ehemals Friedrich-Fröbel-Schule, statt. Das hatte viele Vorteile: Veranstaltungsraum (die Mensa) und Toiletten waren barrierefrei zu erreichen, auf dem Schulhof konnte geparkt werden. Die Mensa wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt, was dem Verein zur Finanzierung der Veranstaltung geholfen hat – Eintritt und Verzehr waren kostenfrei. Im Gegenzug sorgte der Verein für Sauberkeit. „Die Senioren waren begeistert“, freute sich Scheter. „Noch Tage später haben sich welche bei uns für den tollen Nachmittag bedankt.“ Er lobte auch die Unterstützung der Schule: „Die haben uns sehr gut unterstützt, wir konnten am Tag zuvor schon dekorieren.“

Der Klüngelball in der Stadthalle war hingegen nicht so gut besucht. „Das war etwas enttäuschend“, gestand Scheter. An dem Datum wolle man „auf keinen Fall“ festhalten, die Konkurrenz an Veranstaltungen in der Umgegend am Karnevalssamstag ist einfach zu groß. „Wir hatten auch Zusagen von vielen Leuten, die dann aber nicht gekommen sind.“ An den Gästen hat er jedoch nichts auszusetzen, im Gegenteil: „Die Stimmung war gut, die Leute haben mitgefeiert.“

Bis zur Eröffnung der nächsten Session wird der Verein auf den Feierabendmärkten vertreten sein und auch ein Sommerfest ist wieder in Planung. Voraussichtlich im Mai wird das Karnevalsmotto für die kommende Session vorgestellt. „Die nächste Session wird entspannter, weil sie länger ist als die vergangene“, so Scheters Ausblick. Und Schmidt ergänzt: „Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr auch wieder ein Prinzenpaar haben.“ Für die nun vergangene Session konnte keines gefunden werden.

Prinzenpaar und Motto gesucht
Für die nächste Session wird sowohl ein Prinzenpaar als auch ein neues Karnevalsmotto gesucht. Wer sich vorstellen kann, im Erkrather Karneval Prinz oder Prinzessin zu sein, kann sich bei den ‚Letzten Hängern‘ melden. Ebenso können Vorschläge für ein Karnevalsmotto an den Verein geschickt werden. Die E-Mail-Adresse lautet: vorstand@haenger.com.

Transparenz-Hinweis: Der Autor ist Mitglied in der Karnevalsgesellschaft ‚Die Letzten Hänger‘, dies hat jedoch keinen Einfluss auf diesen Artikel. Dieser Hinweis dient dazu, mögliche Interessenskonflikte für unsere Lesenden offenzulegen.

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