Radverkehrskonzept an Bedürfnissen vorbei geplant?

von Ria Garcia

Foto: Michael Schwarzenberger / Pixabay

Das denkt zumindest die Gruppe Piraten im Kreistag Mettmann und stimmte deshalb im Dezember gegen das Radverkehrskonzept des Kreises.

Wir wollten wissen, warum die Piraten glauben, dass Radverkehrskonzept sei an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ‘vorbei geplant’. “Im Radverkehrskonzept des Kreises, aber auch in einigen Konzepten der kreisangehörigen Kommunen wurden die Radwege primär an Hauptverkehrsstraßen geplant. Damit sind unnötige Konflikte zwischen Auto- und Radfahrern vorprogrammiert”, erklärt Thomas Küppers, Gruppensprecher der Piraten im Kreistag. Als Beispiel nennt er die Nordstraße in Mettmann. Dort seien in einem Gebiet mit wenig Parkraum noch zusätzlich Parkplätze weggefallen, da in der Straße, die zur Umgehung der Innenstadt gehört, nur so Platz für einen Radstreifen geschaffen werden konnte. Das habe bereits im Vorfeld zu viel Unmut bei Anwohnern geführt, bringe aber nur sehr eingeschränkt Vorteile für Radfahrer, da die Straße mit starker Steigung aufgrund ihrer Enge und der Nutzung durch LKWs und Busse insgesamt keine Idealstrecke für Radfahrer sei.

Küppers ist überzeugt, dass Radfahrer bevorzugt Wege nutzen möchten, die losgelöst von Hauptverkehrsstraßen als eigenständige Fahrradwege fungieren. Nur so könne auch der positive Effekt des Radfahrens auf die Gesundheit wirken. Fern vom vermehrten Feinstaub des Verkehrs und fern der erhöhten Unfallgefahr. Dabei spricht Küppers nicht aus der Theorie heraus. Das Kreistagsmitglied wohnt in Metzkausen und arbeitet in Wuppertal. Wann immer es das Wetter erlaubt, nutzt er ein E-Bike auf dem Weg nach Wuppertal. “Wenn ich zur Arbeit oder auch mal in die Mettmanner Innenstadt fahre, meide ich die Nordstraße. Es gibt tatsächlich eine Vielzahl besser geeigneter Routen. Die Ausgaben für die Nordstraße hätte man sich aus meiner Sicht sparen und besser in alternative Routen investieren können.”

Küppers setzt seine Hoffnung indes auf das touristische Radwegenetz des Kreises Mettmann, das noch in Planung sei. “Hier besteht die Möglichkeit Fehler der aktuellen Planung auszugleichen.”

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