Maskenbildnerin und Special-Make-up-Artist

Leonie Wirtz. Foto: Susann Krüll

Im Dezember bestand die 18-jährige Erkratherin Leonie Wirtz ihre Prüfung zur Maskenbildnerin an der Akademie „Die Maske“ in Köln.

Ihr Gewerbe als Maskenbildnerin und Special-Make-up-Artist ist angemeldet, auf ihrer Web- und Instagramm-Seite finden sich zahlreiche Beispiele ihrer Kreativität. Nun heißt es: Bewerbungen schreiben und Aufträge am liebsten im Film-Bereich zu finden.

„Ich habe bereits während meiner Ausbildung zur Maskenbildnerin für Student*innen der Filmhochschule in Köln gearbeitet und die Protagonisten für ihre Filmprojekte geschminkt. Sie haben meine Handynummer unter sich weitergereicht, so bin ich zu verschiedenen Jobs gekommen“ erzählt Leonie, die auf Facebook vielen Erkrather*innen durch ihre aufwändigen Schmink-Kunstwerke bekannt sein dürfte, passend zu den Halloween- oder Karnevals-Kostümen ihrer Eltern und Freunde. Auch für das Musikvideo einer Band und sogar für einen Film-Dreh sei sie schon engagiert gewesen. „Nachdem der Film abgedreht war, hat sich der Produzent noch einmal bei mir gemeldet und meine Arbeit gelobt. Er sagte, er werde sich beim nächsten Projekt wieder melden,“ erzählt sie zurecht stolz auf ihre ersten Schritte in die Film-Welt.

Die Film-Welt lockt

Für Film-Produktionsgesellschaften zu arbeiten oder bei entsprechenden Agenturen, die Make-up Artists, bzw. Maskenbildner*innen vermitteln, die auf das Genre spezialisiert sind, sei ihr großer Traum, verrät sie unserer Redaktion beim Besuch in ihrem Zuhause. Über dem Bett in ihrem Zimmer hängen drei gerahmte Zertifikate. „Für jedes Modul, das ich während der sechsmonatigen Ausbildung absolviert habe, gab es ein eigenes,“ erklärt sie. „Und das natürlich nur, wenn man bei den Kursen durchgängig anwesend war und die Prüfungen zum Ende bestanden hat“, erklärt die junge Frau, die in wenigen Tagen ihren 19. Geburtstag feiert. Um an der Akademie zugelassen zu werden, hat sie schon ab November 2020 eine Ausbildung zur Kosmetikerin absolviert. Vollzeit in der Woche und mit Kursen am Wochenende, damit sie rechtzeitig fertig wurde, um im vergangenen Jahr die Ausbildung zur Maskenbildnerin in Köln beginnen zu können.

Lidschatten, Eyeliner, Nagellack und Co

Vor einem offenen Schrank mit schmalen Schubladen voller „Arbeitsmaterialien“ steht ein spezieller Rollkoffer, dessen Schubfächer klapp- und ausziehbar sind. „Den nehme ich mit, wenn ich für Jobs gebucht bin, um alle Utensilien gut transportieren zu können,“ erklärt Leonie. Auf dem Tisch am Fenster liegen ihre eigenen Schmink-Sachen. „So lange schminke ich mich noch gar nicht. Erst seit der siebten Klasse etwa,“ so die junge Frau, der schon als Kind klar war, dass sie einen kreativen Beruf ergreifen wollte. „Als mir eine Freundin erzählt hat, welche tollen Fächer es auf der Waldorfschule gibt, habe ich meine Eltern überredet, dass ich dorthin wechseln kann.“ Während andere sich „in der Zeit ein Hobby gesucht hätten, habe sie am Wochenende Visagisten-Kurse belegt.

Nur Frisuren seien nicht so „ihr Ding“, gibt sie zu. „Da habe ich mich für die Produktionen für die Filmhochschüler*innen mit einer Kollegin von der Akademie zusammengetan, deren Ding das Frisieren ist.“ Daher würde sie zwar ein klassisches Hochzeits-Make-up stylen, dann „am besten in einem Friseursalon, dann können die Fachleute die Hochfrisur machen.“

Leonie Wirtz bei der Arbeit. Foto: privat

4-Tages-Dreh in Wiesbaden

Frisch selbstständig gemacht, hat Leonie Wirtz demnächst ihren ersten Auftrag „Ich bin für einen Dreh in Wiesbaden gebucht,“ freut sie sich, der auch das Reisen zu den Drehorten und vor Ort der Kontakt zu der Filmcrew sehr gefällt. „Da ich theoretisch überall in Deutschland und auch im Ausland für eine Filmproduktion gebucht werden kann, werde ich erst einmal in Erkrath wohnen bleiben, da es im Moment keinen Sinn macht umzuziehen.“ Zumal sie in ihrer Heimatstadt auch gut gefällt, denn hier sind ihre Freunde, hier geht sie zum Sport. Und dann sind da ja auch noch ihre Eltern, mit denen sie sich super versteht und die sie bei ihren beruflichen Plänen immer unterstützt haben. Mutter Nina und Vater Marten Wirtz hätten es zwar auch gefallen, hätte sie einen Ausbildungsplatz zur Maskenbildnerin an einer der Theater- oder Opernbühnen in der Umgebung absolviert. „Doch das war illusorisch, denn als Leonie sich beworben habt 2020, haben die wenigsten noch Auszubildende aufgenommen aufgrund der Corona-Pandemie,“ erzählt Nina Wirtz, die ebenso stolz auf ihre Tochter ist wie ihr Mann. Einem breiteren Publikum konnte ihre Tochter ihr künstlerisches Talent zeigen, als ein WDR-Team einen Bericht über die junge Make-up-Artistin drehte. „Mich sprechen immer noch Leute an, wenn ich z. B. durch die Bahnstraße laufe, und meinen ‚Du bist doch die mit den Special-Effekts‘“, freut sie sich über dieses positive Feedback.
Danach gefragt, was denn ihr Traum sei, antworte Leonie sofort: „Bei einer internationalen Filmproduktion mitzuwirken und meinen Namen in der Rubrik „SFX“ im Abspann zu lesen.“ Schaut man auf ihrer Website unter dieser Rubik oder den anderen Bereichen, wie beeindruckend kreativ und vielfältig ihr Können ist, ist dies sicher kein allzu utopischer Wunsch. Wir wünschen Leonie jedenfalls viel Erfolg auf ihrem weiteren beruflichen Weg.

Infos auf Leonie Wirtz’ Website: www.leoniewirtz.de und bei Instagram: #my_little_make_up_room.

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