Am Freitag fand wieder der große Martinsumzug der Ercroder Jonges durch Alt-Erkrath statt. Bei der Besetzung des Sankt Martin musste zwei Mal umgeplant werden.
„Oh, das ist ja kein Martin, sondern eine Martina!“, staunte eine Besucherin des Martinsumzugs. Tatsächlich war die Rolle des Sankt Martin diesmal wieder weiblich besetzt. „Es geht ja um die Geschichte und nicht um die Person. Man muss mit der Zeit gehen“, sagte Jörg Albert, erster Vorsitzender der Ercroder Jonges. Dabei war das Finden eines Pferdes in diesem Jahr nicht leicht.
Denn zunächst gab es eine traurige Nachricht: Das Pferd Caytano, welches während der ausgefallenen Martinsumzüge in der Pandemie für viel Freude sorgte und im vergangenen Jahr auch den Martinsumzug mit zahlreichen Kindern anführte, ist verstorben. Da nicht jedes Pferd für diese Aufgabe geeignet ist, musste ein Ersatz gefunden werden. Doch der gefundene Martins-Reiter sagte kurzfristig wieder ab – im Datum vertan war er schon an anderer Stelle gebucht. Und so gab es einen Ersatz für den Ersatz, mit einer Reiterin.
Gutes Wetter und ein Wunsch
Von der Grundschule an der Düsselstraße ging es über die Freiheitstraße, Bismarckstraße und Bahnstraße am Rathaus vorbei zum Bavierplatz. Dort fand die Mantelteilung statt, vorgelesen von Schulkindern. Musikalische Begleitung gab es von der Bläserklasse des 6. Jahrgangs des Gymnasium Hochdahl, die auch nach der Mantelteilung mehrere Lieder zum Besten gaben. Abgesichert wurde der Umzug durch die Polizei, dem Deutschen Roten Kreuz Ortsverein Erkrath und der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Ercroder Jonges hatten im Vorfeld wieder 600 Martinstüten mit Leckereien gepackt, die anschließend an die Kinder verteilt wurden. Das Wetter spielte diesmal mit und so war der Bavierplatz mit mehr Kindern als im vergangenen Jahr gefüllt. Für das Hoppeditz-Erwachen am folgenden Tag waren bereits Buden aufgebaut, die auch die Ercroder Jonges nutzten. An zwei Buden gab es die Tütenausgabe, zwei weitere Buden verteilten kostenfrei Kinderpunsch und Glühwein. Über 100 Liter Glühwein gingen in fast einer Stunde weg.
Für den Martinsumzug wurden Spenden gesammelt, die bei den Jonges auf ein separates Konto gehen. „Damit niemand sagen kann, dass wir uns daran bereichern würden“, erklärte Jörg Albert. Er findet es schade, dass die meisten Schulen lieber eigene Umzüge machen. „Es wäre schön, wenn es wieder einen großen Umzug gäbe. So wie früher, als die Stadt das noch organisierte“, wünscht er sich. Jedes Jahr würden alle Erkrather Schulen angefragt. „Wenn uns Elternvertretungen fragen, wieso wir ihnen nicht Bescheid gegeben haben, dann müssen wir sagen: Weil die Schulleitung ‚nein‘ gesagt hat.“
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