Kitas: Essensgeld steigt – keine Übernachtungen mehr

von Ria Garcia

Foto: congerdesign / Pixabay

Zum 1. März steigen die Beiträge für das Mittagessen in den städtischen Kitas. Und zum großen Bedauern von Eltern fallen die Abschlussübernachtungen für die Kinder künftig erst einmal weg.

Eigentlich sollten die Kita-Essensbeiträge ja schon zum ersten Januar steigen, aber dann stellte man im Jugendhilfeausschuss im letzten Herbst fest, dass die Elternbeiräte der Kitas beteiligt werden müssen, weil die Erhöhung nicht ‘geringfügig’ sei (wir berichteten). Im letzten Jugendhilfeausschuss stand das Thema nun erneut auf der Tagesordnung. Drei Kitas hatten sich inzwischen zurückgemeldet und sich mit der Erhöhung einverstanden erklärt. Zwei Kitas hatten sich enthalten, drei weitere Kitas hatten sich nicht zurückgemeldet.

In der Diskussion kam auf, dass das als Ablehnung zu werten sei und damit die ausreichende Zustimmung fehle. Da aber inzwischen die Lebensmittelteuerungsrate bei rund 20 Prozent läge und die Erhöhung am Ende nur 17 Prozent ausmache, sei die Entscheidung nicht mehr von der Zustimmung der Elternbeiräte abhängig, stellte man schließlich fest. Und so steigen die Beiträge für das Mittagessen in der Kita ab dem 1. März von 59 und 69 Euro monatlich.

Keine Übernachtungen mehr für Kita-Kinder

Das war zwar kein Thema im Jugendhilfeausschuss, aber einige Eltern hatten unsere Redaktion darauf aufmerksam gemacht, dass Übernachtungen für Kita-Kinder ‘dienstlich untersagt worden seien’. “Auf die Abschlussübernachtung fiebern die Kinder schon im ersten Jahr hin, wenn sie miterleben, dass die ‘Großen’, bevor sie in die Schule kommen, gemeinsam in der Kita oder einer Jugendherberge übernachten. Das ist total traurig für die Kinder, dass die jetzt wegfallen sollen”, berichtete uns ein Vater. Eine Mutter schrieb uns: “Meine Tochter ist Vorschulkind in einer städtischen Kita und die Kitaleitung, selber sehr enttäuscht darüber, musste uns heute mitteilen, dass die Stadt Erkrath die Abschlussübernachtungen der Vorschulkinder, was eine sehr lange Tradition hat (selbst ich Ü40 hatte schon eine solche Übernachtung) untersagt hat! Grund sei wohl die Überstunden, die dabei anfallen. Aber mal ehrlich, wir reden von 1 Übernachtung pro Kindergartenjahr und mal wieder sind unsere Kinder die Leidtragenden. Haben sie nicht eh schon in den letzten Jahren soviel einstecken müssen?”

Viele Kita-Eltern hatten sich daraufhin über das Beschwerdeformular der Stadt an die Verwaltung gewandt, aber ändern wird das, wie wir auf Nachfrage erfuhren, wohl nichts.

Hier die Antwort der Stadtverwaltung zu unserer Anfrage:

Leider zwingen uns personal- und arbeitsrechtliche Gründe zu diesem bedauernswerten Schritt: Denn aufgrund der angespannten Personalsituation in den Kindertagesstätten wird derzeit jede Arbeitskraft und Arbeitsstunde für die tägliche Betreuung der Kita-Kinder benötigt. Die zusätzlichen Übernachtungsaktionen sind dagegen mit (weiteren) Überstunden verbunden, die während der Regelbetreuungszeit abzubauen wären. Hinzu kommt der hier zu beachtende Arbeitsschutz, der allen Bediensteten gesetzlich auferlegt, entsprechende Ruhezeiten schon vor den Übernachtungsaktionen einzuhalten – was im Falle eines normalen Wochenendes weitere Ausfallstunden im Vorfeld der Aktion mit sich bringen würde.
Angesichts der bestehenden rechtlichen Regelungen und dem damit verbundenem starken Augenmerk unseres Personalrats auf Arbeitsschutz, Ruhezeiten und entsprechende Vergütung sind Übernachtungsaktionen in den Kitas leider nicht mehr unkompliziert zu realisieren.

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