
Premium | Der Löschzug 1 Alt-Erkrath der Feuerwehr Erkrath feierte an Christi Himmelfahrt wieder traditionell den Tag der offenen Tür. Erstmals war das THW dabei. Auch der Großbrand am Schulzentrum Sandheide war vielfach Thema. Mit Bildergalerie.
Das bedeckte Wetter mit den einen oder anderen Regentropfen konnte viele Kinder und Familien nicht abschrecken, zum Gerätehaus gegenüber des Friedhofs Kreuzstraße zu kommen. Die Bundespolizei vom Flughafen Düsseldorf hatte gleich am Anfang ein gepanzertes Fahrzeug ausgestellt, in dem die Kinder rein klettern konnten. „Die haben das schon fest im Terminkalender und tauschen extra ihre Schichten, um hier zu sein“, erzählte uns Erik Flatau, Zugführer des Löschzug 1 Alt-Erkrath.
Im hinteren Bereich des Geländes hatte der Löschzug seine Löschfahrzeuge ausgestellt, bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr gab es eine Hüpfburg, Kinderschminken, Bilder malen und Buttons erstellen, für die Kleinsten sogar eine Sandkiste und Spielautos. Sehr gefragt war auch das Spritzenhaus, an dem die Kinder selbst mit einem Schlauch „löschen“ konnten.
Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) wurde Erste Hilfe gezeigt, neben dem Krankenwagen war auch das Motorrad wieder dabei. „Das Motorrad zieht natürlich Kinder an. Es sind diesmal etwas weniger Besucher, aber von der Menge her genau richtig“, fand Stefan Weber vom DRK Ortsverein Erkrath. Wie uns Wolfgang Cüppers vom DRK sagte, gibt es bisher noch keine Lösung für den zukünftigen Verbleib des Ortsverbands – man ist weiterhin auf Grundstückssuche.
Das Deutsche Rote Kreuz sucht dringend ein Baugrundstück, um zukünftig weiter bestehen zu können. Die Pacht der bisherigen Halle im Gewerbegebiet in Unterfeldhaus frisst zunehmend die Reserven auf, zudem entspricht die Halle eigentlich gar nicht den Bedürfnissen der Helfer, die beim Schulbrand an der Rankestraße die Verpflegung der zahlreichen Einsatzkräfte übernommen haben.
→ Mehr in unserem Artikel
Vor dem Gerätehaus gab es wieder Getränkestände mit Kaltgetränken und eine Sektbar, am Grill wurden Bratwurst, Currywurst und Nackensteaks zubereitet. Auch Pommes Frites wurden zubereitet. Anders als im vergangenen Jahr konnten die Warteschlangen der hungrigen Gäste schneller abgearbeitet werden. Bei den Kinderaktionen gab es Slush-Eis und im ersten Geschoss war ein reichliches Kuchenbuffet aufgebaut.
Bei eindrucksvollen Vorführungen wurde gezeigt, wie ein großer Feuerball entsteht, wenn man einen Fettbrand mit Wasser löscht. Damit setzt man die gesamte Küche in Brand. Wenn aus dem Topf auf dem Herd Flammen schlagen, solle man stattdessen einfach den Deckel auf den Topf stülpen, den Herd ausstellen und den Topf vom Herd nehmen. Bei der Demonstration von explodierenden Spraydosen, wie man sie für Farbe oder Lack im Keller haben könnte, hielten sich auch die Feuerwehrleute die Ohren zu. Die Jugendfeuerwehr zeigte in einer Übung, wie ein Löschangriff durchgeführt wird.
Premiere für das THW
Das Technische Hilfswerk (THW), welches seit Herbst letzten Jahres am Steinhof seinen Standort hat und bisher noch als THW Ortsverein Haan auftritt, war erstmals auf dem Tag der offenen Tür des Löschzug 1 dabei. Kinder und auch manche Erwachsene nahmen im ‚Gerätekraftwagen‘ Platz und so mancher fragte sich, wo eigentlich der Unterschied zwischen Feuerwehr und THW ist. „Es waren viele Kinder da“, erzählte uns Steffen Behnke. „Mir ist aufgefallen: Oft war in den Gesprächen auch den Erwachsenen nicht bewusst, was das THW überhaupt macht“.
Als Beispiel nannte er den Brand am Schulzentrum Rankestraße: Das THW habe dort in der Nacht ausgeleuchtet. „Das können wir besser als die Feuerwehr, dafür haben wir die Ausrüstung. Die haben dann weiter gelöscht, das kann die Feuerwehr wiederum besser. Es geht aber eigentlich nicht darum, wer etwas besser kann, sondern, dass wir uns gegenseitig ergänzen.“ Behnke lobte die Zusammenarbeit bei dem Großeinsatz vor zwei Wochen. Fleißig wurde auch dafür geworben, Mitglied im THW zu werden. „Wir haben gesagt: Wenn Erwachsene im Gerätekraftwagen Platz nehmen, werden sie automatisch aufgenommen“, sagte Behnke scherzend.
Der Großbrand an der Rankestraße war immer wieder Thema an dem Tag, sagte uns auch Feuerwehr-Chef Guido Vogt. Er lobte, dass die Verwaltung die ersten drei Tage alles nötige in die Wege geleitet habe. Aufgrund der Baustruktur sei ihm schnell klar gewesen, dass die Löscharbeiten schwierig werden. „Es gibt auf Kreisebene Konzepte, wie sich die Feuerwehren in so einem Fall unterstützen können. Die haben wir nach und nach alle benötigt – und sie haben alle funktioniert“, sagte uns Vogt. Besonders erleichtert ist er, dass es keine verletzten Schülerinnen und Schüler gab. Beim Einkaufen wäre er bereits angesprochen worden, ob Bürger ihre Photovoltaik-Anlage abbauen sollten. „Nein, auf keinen Fall – ich habe auch eine“, so seine Antwort.
Staffelübergabe
Vogt, der seine baldige Pensionierung schon vor Augen hat, hatte beim Tag der offenen Tür die Moderation der Vorführungen abgegeben. Er findet es toll, was der Löschzug jedes Jahr auf die Beine stellt – und schon seit 1997. „Es ist ein schönes Fest, heute Mittag waren die Familien da, am Nachmittag kamen die älteren Menschen zu Kaffee und Kuchen und am Abend ist das Partyvolk dran“, sagte er, während DJ Classe am Abend Party- und Ballermann-Musik auflegte.
„Das Wetter war in Ordnung, wir sind trotzdem zufrieden mit der Besucheranzahl“, resümierte der stellvertretende Zugführer des Löschzug 1 Alt-Erkrath, Carsten Knobloch, am Abend. Die Vorbereitung laufe drei Monate vorher, in den letzten Wochen geht es in die heiße Planungsphase. Der Großeinsatz am Schulzentrum Hochdahl habe die Planungen nicht beeinträchtigt. „Vielleicht haben wir den Einsatz auch deswegen so schnell abgearbeitet, damit hier die Organisation weitergehen kann“, vermutet er.
Zugführer Erik Flatau zeigte sich ebenfalls begeistert: „Danke an meine Mannschaft und die Angehörigen, ohne die der Tag der offenen Tür gar nicht funktionieren könnte.“ Der Löschzug 1 Alt-Erkrath hat derzeit 45 Männer und 10 Frauen. „Wir sind voll, im Löschzug 1 können wir niemanden mehr aufnehmen“, so Flatau. Auf zahlreichen Bannern wurde schon für Samstag, den 20. September geworben. Dann findet von 11 bis 18 Uhr der Tag der offenen Tür in Hochdahl statt – erstmals an der neuen Feuer- und Rettungswache an der Bergischen Allee.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar