Gemeinsam gegen Desinformation: GADMO

dpa

Falschbehauptungen und Desinformations-Kampagnen in sozialen Netzwerken sind eine ernstzunehmende Gefahr - Faktencheck-Teams aus Deutschland und Österreich bekämpfen sie künftig gemeinsam. Foto: dpa / © Christoph Dernbach

Es ist der größte Zusammenschluss von Faktencheck-Teams und Forschung im deutschsprachigen Raum: Am 1. November startet das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO).

Ziel des Projektes ist die koordinierte Bekämpfung von Falschbehauptungen und Desinformations-Kampagnen im Internet. Dabei arbeiten mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), der Agence France Press (AFP), der Austria Presse Agentur (APA) und dem unabhängigen Recherche-Netzwerk Correctiv erstmals die führenden Faktencheck-Organisationen im deutschsprachigen Raum zusammen. Sie kooperieren mit Forschenden der Technischen Universität Dortmund und des AIT Austrian Institute Of Technology. Technischer Partner ist das Athens Technology Center. Gefördert wird GADMO in den ersten zweieinhalb Jahren von der EU-Kommission.

GADMO verfolgt unter anderem folgende Ziele:

  • Der Öffentlichkeit Faktenchecks besser zugänglich machen und an einem zentralen Ort sammeln.
  • Desinformationskampagnen identifizieren und wissenschaftlich untersuchen.
  • Medienkompetenz in Österreich und Deutschland fördern.

„Desinformation, Propaganda und Lügen sind unsere größten Gegner im Kampf um eine aufgeklärte Gesellschaft“, erklärt Peter Kropsch, Vorsitzender der dpa-Geschäftsführung. „Gemeinsam erreichen wir viel. Im GADMO-Projekt arbeiten Praxis und Forschung über Landesgrenzen hinweg Hand in Hand.“

Das deutsch-österreichische Kooperationsprojekt wird Teil des europaweiten Netzwerks des European Digital Media Observatorys (EDMO). Diese EU-geförderte, unabhängige Koordinationsstelle wurde 2020 ins Leben gerufen und soll die Kräfte von Faktencheckorganisationen, Forschung und weiteren Expertinnen und Experten im Kampf gegen Desinformation bündeln.

Mit GADMO besteht das Netzwerk künftig aus neun regionalen Zentren, die in 17 Ländern Europas aktiv sind. Bis Anfang 2023 werden weitere Zentren hinzukommen. Die Projektpartner können über eine gemeinsame Online-Plattform europaweit zusammenarbeiten und gemeinsam recherchieren. In den EDMO-Arbeitsgruppen sind auch Social-Media-Plattformen vertreten, um den Austausch voranzubringen. Weitere Informationen über EDMO: https://edmo.eu

2 Kommentare

    • Ich verstehe die Pressenachricht nicht so, als wenn es eine Website geben wird, über die Bürger recherchieren können. Über eine Online-Plattform sollen Recherchenetzwerke und Journalisten zusammenarbeiten. Ich denke, die Rechercheergebnisse wird man künftig in den einzelnen Medien finden.

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