Bürgermeister Schultz führt Interessierte durch das Rathaus

Von Christian Zimmer

Das Erkrather Rathaus im Juli 2023. Foto: Christian Zimmer

Der Heimat- und Brauchtumsstammtisch (HBS) lädt am 26. August zum Rundgang durch das Rathaus ein. Auch einen Vortrag über vergangene Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wird es geben.

Bereits vor Corona war der Rundgang durch das Rathaus geplant. „Wir haben den Bürgermeister gefragt, ob er zu seinem Wort steht“, so Wolfgang Scheurer. Dem ist so und daher wird Bürgermeister Christoph Schultz (seit 2015 im Amt) die Interessierten persönlich durch das Rathaus führen und Einblicke in die Büros geben. Womöglich steht man dann dort, wo einst auch Fußballweltmeister Toni Turek nach der Weltmeisterschaft 1954 empfangen und am Fenster von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern bejubelt wurde. Turek lebte von 1950 bis 1967 in Erkrath, nach ihm wurde das Toni-Turek-Stadion benannt.

Holger Johan hatte auch gleich eine Anekdote zum Rathaus: Das heutige Büro des Bürgermeisters war früher das Schlafzimmer des amtierenden Bürgermeisters. „Das ist auch heute noch ein Schlafzimmer“, sagt Johan mit einem Augenzwinkern. Nach dem Rundgang wird es im großen Sitzungssaal einen kurzweiligen Vortrag über die Geschichte des Rathauses von Holger Johan geben. Die Stadt Erkrath habe sich bereit erklärt, Getränke zur Verfügung zu stellen.

Geschichte des Rathauses

Das Gelände des Rathauses an der Bahnstraße 16 wurde in der Erinnerung Holger Johans von der Firma Bernsau gekauft. Nachdem Erkrath nicht mehr der Samtgemeinde Gerresheim angehörte, wurde das Rathaus in der Amtszeit von Erkraths erstem Bürgermeister Johann Kaiser (von 1898 bis 1907 im Amt) gebaut, die Fertigstellung war 1899. Nachdem Erkrath am 15. Mai 1966 offiziell die Stadtrechte verliehen wurde, vergrößerte sich die Verwaltung. Hinter dem Rathaus entstand 1969 der heute grau gestrichene Anbau, auf dem seit 2019 Strom produziert wird. Doch auch dieser ist nicht mehr ausreichend. Während die Hauptverwaltung weiterhin im Rathaus an der Bahnstraße zu finden ist, sind weitere Teile der Verwaltung mittlerweile im Kaiserhof in Alt-Erkrath sowie in Hochdahl am Klinkerweg, an der Schimmelbuschstraße, im Bürgerhaus, im Hochdahlhaus am Stadtweiher und am Hochdahler Markt zu finden.

Bürgermeister Schultz brachte zuletzt ins Gespräch, die Verwaltungsstandorte mit dem Bau eines neuen Rathauses an einem Standort in Hochdahl zu bündeln. Damit würde aber auch das nun schon fast 125-jährige Rathaus in Alt-Erkrath einem neuen Zweck zugeführt werden, sollte das Büro des Bürgermeisters verlegt werden. Angesichts der Haushaltssituation und den anderen Großbauprojekten sind diese Überlegungen derzeit ohnehin nicht umsetzbar.

Auch über Bürgermeister wird geredet

„Wir reden auch über die Bürgermeister“, so Johan weiter. Zwei Mal gab es in Erkrath bislang Frauen als Bürgermeisterinnen: Gertrud Küpper (bis zur Heirat Gertrud Thomé) in den Jahren 1954-1956, 1961-1963 und 1964-1972 sowie Gloria Ziller (1983-1989). Beide gehörten der CDU an. Darüber hinaus hatte Erkrath bislang 15 weitere Bürgermeister (inkl. Schultz), allesamt Männer. „Gertrud Küpper sagte immer: ‚Macht nicht so viel Gedöns!‘“, wusste Johan lachend zu berichten. Nach der beliebten Bürgermeisterin wurde auch eine Straße in Alt-Erkrath benannt.

Zusammen mit dem damaligen Gemeindedirektor und späteren Stadtdirektor Albert Peters habe Küpper „Erkrath zur ‚Stadt‘ gemacht“, so Johan. Über die Bürgermeister von 1898 bis 1999 hat die Anfang 2022 verstorbene langjährige Stadtarchivarin Erika Stubenhöfer ein Buch geschrieben und ausführliche Porträts erstellt. Bei dem Vortrag soll auch auf das Bürgermeisterhaus eingegangen werden, welches mit seinen großen Magnolien neben dem Rathaus steht und Haus des amtierenden Bürgermeisters war, nachdem es im Rathaus kein Schlafzimmer mehr gab. Stadtdirektor Peters hatte das Haus der Stadt Erkrath damals abgekauft.

Aufsteller des Heimat- und Brauchtumsstammtisch Erkrath. Foto: Christian Zimmer

Weitere Veranstaltung über den alten Bahnhof geplant

Zuletzt hatte es vom Heimat- und Brauchtumsstammtisch im Oktober 2022 einen Rundgang durch den Morper Park gegeben. Dieses Jahr soll es noch eine weitere Veranstaltung geben: Für Oktober oder November wird geplant, die Geschichte des alten Bahnhofs zu erzählen. Der Vortrag von Uli Schimschock soll auch in dem historischen denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude stattfinden, in dem sich heute die Agentur Melles & Stein befindet. Der genaue Termin wird noch angekündigt.

Termin: Der Rundgang findet am Samstag, 26. August 2023, um 14:00 Uhr statt. Treffpunkt ist am Rathaus, Bahnstraße 16 in Alt-Erkrath. Es gibt keine Anmeldung zur Veranstaltung.

Das Buch: Bereits 2004 erschien das Buch „Die Erkrather Bürgermeister 1898-1999“ von Erika Stubenhöfer. Es ist nicht mehr im regulären Buchhandel erhältlich, aber in Antiquariaten wird man noch fündig. Auch die Stadtbücherei Erkrath hat ein Exemplar zum Ausleihen.

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