Bürgermeister Christoph Schultz erhielt Friedenslicht im Rathaus

von Susann Krüll

Die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding (m.) und der stellvertretende Bürgermeister Marc Göckeritz (l.) haben das Friedenslicht ins Erkrather Rathaus zu Bürgermeister Christoph Schultz (r.) gebracht. Foto: © Stadt Erkrath

Früh am Mittwochmorgen überbrachten Regina Wedding und Marc Göckeritz, die Stellvertretenden Bürgermeister, das Friedenslicht in das Rathaus an der Bahnstraße.

Zum siebten Mal kamen sie nun schon der Tradition nach, die Regina Wedding mit dem Amtsantritt von Christoph Schultz einführte. Sie überreichten ihm eine Kerze, die am Friedenslicht entzündet wurde, das die Pfadfinder der Kath. Kirchengemeinde St. Franziskus aus dem Kölner Dom abgeholt hatten. Dorthin hatten es andere Scouts aus der Grabeskirche in Betlehem gebracht.

Kaffeerunde mit Austausch über Diskussionskultur

Um Punkt 9h waren Regina Wedding und Marc Göckeritz im Rathaus angekommen und überreichten das Friedenslicht an den Hausherren. Nach der Übergabe saß das Trio bei einer Tasse Kaffee am mit Räuchermännchen und Adventskranz aus dem Erzgebirge dekorierten Besprechungstisch zusammen und ließ die Ereignisse des Jahres Revue passieren. Leider kam wenig Erfreuliches zur Sprache, belasten doch Ukraine-Krieg, Inflation sowie massiv gestiegener Gas- und Strompreise auch die Geschicke Erkraths nachhaltig. Aber es gab auch Erfreuliches zu berichten. „Die bisher im Bürgerhaus untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine konnten gestern in die Wohncontainer an der Freiheitsstraße umziehen. Hier haben sie viel mehr Privatsphäre und Komfort als in der Sammelunterkunft. Die lassen wir aber bestehen, denn es steht zu erwarten, dass Erkrath in naher Zukunft weitere Geflüchtete aus den verschiedenen Kriegs- und Krisenregionen zugewiesen werden“, ließ Schultz seine Stellvertretenden wissen. Eine Nachricht, die im übertragenen Sinne zur Jahreslosung der Kirchen im fast abgelaufenen Jahr 2022 passte, die da lautet: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Marc Göckeritz, der für Bündnis 90/Die Grünen im Rat und Vorsitzender des Ausschusses für Planung und Umwelt ist, griff ein Thema auf, das in den letzten Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses und des Rates bereits von verschiedenen Mitgliedern (wir berichteten) angesprochen worden war: „Ich finde, dass der Ton zwischen den verschiedenen Parteien im Rat nichts mehr mit einer angemessenen Diskussions- und Debattenkultur zu tun hat. Mir macht es keinen Spaß mehr, die Sitzungen zu leiten, wenn Beleidigungen von einer zu anderen Seite fliegen, die Mitglieder sich gegenseitig unterbrechen, nicht zuhören, wenn ein anderer spricht und Kommentare eingeworfen werden, obwohl kein Rederecht erteilt wurde“, so Göckeritz, der bei seinen Gesprächspartnern auf vollste Zustimmung traf. Auch Bürgermeister Schultz und seine Stellvertreterin waren die Ton-Verschärfungen seit längerem unangenehm aufgefallen. Der Bürgermeister stellte zur Diskussion, ob er die Fraktionsvorsitzende zu einem Gespräch laden und bitten solle, das Thema in ihre Fraktionen zu tragen. Man beschloss, sich dieses Problems auf jeden Fall im kommenden Jahr anzunehmen. Regina Wedding fasste mit dem Leitspruch, der sie begleitet, seit sie dem Rat angehört, zusammen, was sich jeder politisch Tätige zu Herzen nehmen sollte: „Es gibt keine politischen Gegner, nur anders Denkende.“   

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