Debattenkultur in Ausschüssen und Rat

von Ria Garcia

Foto: RG

In der letzten Ratssitzung äußerten gleich zwei Ratsmitglieder unterschiedlicher Parteien, die in dieser Wahl erstmals in den Rat gewählt wurden, ihren Unmut über die geführten Diskussionen und Zwischenrufe.

Es war die Diskussion rund um den Bürgerentscheid, die in ihrem Ablauf beispielhaft für viele andere Diskussionen stand und dazu führte, dass zuerst Jörg Schintze von der SPD und dann Sabine Georg von den Grünen deutliche Worte fanden. “Man hat das Gefühl hier gibt es nur schwarz oder weiß und keine Grautöne mehr”, meldete sich Jörg Schintze zu Wort. Er schaue sich das nun schon seit zwei Jahren an, kritisierte er die Art der Diskussionen.

Sabine Georg, die ebenfalls seit zwei Jahren neu im Rat ist, fühlte sich aufgefordert, sich ebenfalls dazu zu äußern. Sie gestand ein, dass auch ihre Partei ‘austeile’. “Auch ich bin seit zwei Jahren im Rat und jedes Mal erlebe ich in Sitzungen, wie von ‘da drüben’ etwas, wo stark polemisiert wird kommt, wie vorhin ‘grüne Wutbürger’. So macht das überhaupt keinen Spaß”, bezog sie sich auf Zwischenrufe seitens der CDU. “Nicht in dieser Art und Weise, wie hier miteinander umgegangen wird”, ergänzte sie, warum die Ratsarbeit so keinen Spaß mache. “Ist das ihre Vorstellung von Politik?”, stellte sie die Frage in den Raum. “Das ist ja wie in der Schule.”

Jörg Schintze merkte an, dass ‘die da drüben’ ihre Beschwerde widerlege und nicht hilfreich sei.

Kommentar: Unterschiedlicher Meinung zu sein, ist Teil der Politik. Die Art, wie man unterschiedliche Meinungen äußert, sich konstruktiv damit auseinandersetzt und andere Meinungen respektiert ist Teil der Umgangsformen und der Achtung anderen gegenüber. Bleibt für neue Ratsmitglieder zu hoffen, dass sie eine Veränderung bewirken und nicht irgendwann frustriert aufgeben.

1 Kommentar

  1. Fakt ist das die Ratsparteien sich nicht gegenseitig respektieren. Fakt ist das die Parteiraison über den Menschenverstand steht. Wenn mehr Wähler die Ausschuss-Sitzungen besuchen würden kämen die CDU und SPD nicht über 10%. Ich habe viele Sitzungen miterlebt, es war wie im Kindergarten. Was mich am meisten stört ist die Tagespresse die sich nicht traut mal die Parteien zu benennen die nur „wischi waschi“ reden.

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