
Nach drei Jahren Pause ist es wieder so weit: Trills feiert sein buntes Fest für Jung und Alt und Claudia Birkheuer, Künstlerin und Autorin öffnet ihr Atelier und liest aus ihrem neuesten Buch.
Tötternde Menschen sitzen an den Biertischgarnituren neben den Essens- und Getränkeständen – dazwischen jede Menge Kids, die auf Campingtischen und ausgebreiteten Decken alles an die jüngeren Besucher zu bringen versuchen, was sie an Büchern, Spielen, Plüschtieren und Co. nicht mehr haben möchten.
Offenes Atelier bei Claudia Birkheuer – Lesung inbegriffen
Der erste Streifzug unserer Redaktion über das traditionsreiche Fest beginnt im Atelier der Künstlerin und Autorin Claudia Birkheuer. Auf dem Hof vor der alten Gießerei, die sie seit Jahren schon als Atelier nutzt, stehen Sitzgelegenheiten, die Tische mit Sonnenblumen geschmückt. Um 15h hatte die Autorin eine Lesung aus ihrem neuesten Roma „Anna“ angekündigt. Während ihr Mann Besucherinnen und Besucher erst mit wahlweise alkoholhaltigem und -freien Sekt versorgte, dann genügend Stühle von draußen nach drinnen brachte, begrüßte seine Frau alle Gäste gleichermaßen charmant, bevor sie mit einem launigen Gedicht startet. Dann las Birkheuer aus dem im Künstler-Milieu – „wo auch sonst“, so die Autorin – spielenden Roman um eine junge Frau, die anstelle Köchin zu werden, wie ihre Mutter verlangt die eine Ausbildung angebahnt hat, Künstlerin werden möchte. Nach drei kleinen Kostproben stellte die Malerin und Autorin erstmals die Frage „Wollt Ihr noch mehr?“ Dies wurde einstimmig und zweifelsfrei bejaht, so dass sie einen weiteren Auszug, gewohnt Gesten-reich las. Nach zweimaliger Zugabe klappt die Autorin, die so lebhaft liest, dass die Szenen direkt im Kopf entstehen, das Buch endgültig zu. Als Zugabe zu den Zugaben gab es dann noch drei weitere Gedichte, die sie mit weiteren, die noch zu schreiben sind, wie sie sagte, in einem Band veröffentlicht wird.
Unsere Empfehlung: Der Besuch des „offenen Ateliers“ lohnt schon allein wegen der farbgewaltigen, großformatigen Bilder. Wer es einrichten kann, sollte am Sonntag um 15h dort vorbeigehen, um zudem in den Genuss der Lesung zu kommen.
„Handwerkerbrötchen“ mit der Original-Sauce beim „Freundeskreis für Flüchtlinge“
Dieter Thelen, Vorstand des „Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath e. V.“, konnte seine Freude nicht verhehlen: „Wir haben das Original-Rezept für die berühmte rote, scharfe Sauce von den Erfindern des ‚Trillser Handwerkerbrötchens‘ vererbt bekommen und dürfen die Tradition zugunsten unseres Vereins weiterführen.“ Allerdings gibt es eine weitere Variante, bei der anstelle der originalen Nürnberger Rostbratwürstchen solche aus Geflügelfleisch liegen. „Wir wollten nicht über die Schallgrenze von 3,50€ gehen,“ verrät Thelen weiter, falls jemand ganz genau hinschaut und vergleicht. Denn in der Variante, wie die am Stand der „Handwerker“ jahrelang traditional verkauft wurde, hätte der Verein, allein um den Lebensmitteleinsatz wieder herauszubekommen, schon fünf bis sechs Euro verlangen müssen, von einem Gewinn, der Arbeit des ehrenamtlich und gemeinnützig tätigen Vereins zugutekommen soll, ganz abgesehen. „Wir wollten einfach, dass sich jeder diese lang vermisste Spezialität leisten kann, daher sind bei uns weniger Würstchen zwischen den Brothälften,“ so Thelen erklärend. Dem Geschmack tut dies keinen Abbruch, wie jeder, der die „neue Variante“ probierte, zugab, mit dem wir gesprochen haben. Sonntag besteht ja noch die Möglichkeit, sich selbst eine Meinung dazu zu bilden.
Ein ausführlicherer Bericht vom Trillser Straßenfest, das morgen (Sonntag, 27.8.23) noch einmal von 11h bis 18h geöffnet ist, folgt noch. Was Besucher an Ausstellern noch erwartet, ist in der Vorankündigung nachzulesen.
Endlich wieder! Man konnte merken, wie sehr dieses Event den Menschen gefehlt hat. Einige Stände haben zwar gefehlt (z.B. TinkerBell e.V.), aber es gab auch neue.
Und das Wetter hat weitestgehend auch gepasst!
Es war geradezu eine Wohltat, sich wieder „Face-to-Face“ zu treffen!