ZWAR Netzwerk Hochdahl feiert 5-jähriges Jubiläum

von Susann Krüll

Links: Doris Treiber, Martin Lipp-Hemmes, rechts von hinten nach vorn: Silke Dietz und Gabriele Gründkers. Foto: Susann Krüll

An festlich gedeckten Tischen feierten im AWO-Treff im Bürgerhaus um die 50 Mitglieder des Netzwerkes, in dem sich Menschen zwischen Arbeit und Rente (ZWAR) in verschiedenen Freizeitaktivitäten selbst organisieren.  

Grußworte gab es von Bürgermeister Christoph Schultz sowie Silke Dietz (Leiterin der AWO-Begegnungsstätte) und Doris Treiber (Diakonin der Ev. Kirchengemeinde Hochdahl). Alle drei waren bei der Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus vor rund fünf Jahren überrascht von dem großen Zuspruch. 250 Menschen waren damals zur Informationsveranstaltung, zu der sie mit einem Anschreiben der Stadt Erkrath an die Gruppe der ab 55-Jährigen, die Zielpersonen der in ganz NRW bestehenden ZWAR-Netzwerke, aufmerksam gemacht worden waren.

Feier mit Rückblick, Leckeres vom Mitbring-Büffet und Gitarren-Musik

Edith Ohlendorf aus dem fünfköpfigen Orga-Team, das sich um Einladung und Organisation des Festes gekümmert hatte, begrüßte die Gäste: „Angemeldet hatten sich 48 Personen. Wenn ich mich so umschaue, sind wir aber mehr. Das freut uns natürlich sehr.“ Sie informierte über den Ablauf des Abends und schloss mit einem Dank an die Damen, die sich um die Dekoration der Tische und des Raumes gekümmert hatten: Ingeborg Glauer, Ute Waag, Renate Lettini und Marga Bartos.

Edith Ohlendorf übergab an Bürgermeister Schultz, der anmerkte: „Ich hätte nicht gedacht, dass schon fünf Jahre nach dem Initialtreffen im Bürgerhaus vergangen sind. Mit Silke Dietz und Doris Treiber sind nicht nur die beiden Hebammen, sondern auch Kupplerinnen da, denen es zu verdanken ist, dass es das ZWAR-Netzwerk in Hochdahl gibt“, sagte er und erntete zahlreiche Lacher und musste nicht erklären, dass beide Bezeichnungen keineswegs despektierlich, sondern anerkennend zu verstehen sind. „Ich bin begeistert, von dieser Form der Selbstorganisation, die Freizeit in die eigene Hand zu nehmen. Ich beglückwünsche Sie, dass Sie mit Offenheit andere Menschen einbeziehen. Herzlichen Glückwunsch zu fünf Jahren ZWAR Hochdahl.“

Doris Treiber und Silke Dietz hatten es übernommen, die „Historie“ des Netzwerkes zusammenzutragen. „Alles begann 2017 mit unserer gemeinsamen Fahrt nach Dortmund zur Landesorganisation der ZWAR-Netzwerke. Danach war uns klar, das ist genau das, was wir hier für die immer größer werdende Gruppe der so genannten Senioren auch einführen wollen“, so Doris Treiber, die damals gerade von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu dem Schwerpunkt der Senioren-Arbeit gewechselt hatte. Silke Dietz übernahm und lieferte die Daten: „Die Einladungen zu Informationsveranstaltung im Bürgerhaus verschickte die Stadt Erkrath am 5.10.18an alle Personen, die vor fünf Jahren mindestens 55 Jahre alt waren, verschickt hatte am 5.10.2018. Stattgefunden hat das Treffen fand 28. Oktober.“ Gemeinsam mit dem Bürgermeister, der ebenfalls anwesend war, lauteten die Schätzungen 50 bis 60, wenn es sehr gut laufen würde, wie Silke Dietz meinte, dann 100 Leute. „Es kamen 250 Menschen, die Interesse an dem Konzept, sich bereits vor dem Eintritt und dann auch weiter im Ruhestand mit anderen zusammenzufinden und gemeinsamen Interessen nachzugehen, zeigten“, so Dietz, der man noch immer ein wenig Erstaunen, aber auch Stolz ob dieses Erfolge anmerkt. Die beiden „Hebammen“ seien nur noch im Hintergrund als Ansprechpartner da, die Organisation und Durchführung der einzelnen Gruppentreffen obliege den Gruppen selbst, bzw. denjenigen, die sich für die Organisation der Treffen bereiterklärt haben, fasste Silke Dietz das Wesen von ZWAR, der Selbstorganisation, noch einmal zusammen. Doch den zweiten Teil als Kupplerin füllen beide Frauen auch gern aus. „Da wir ja ganz viele Mitglieder persönlich kennen, spreche ich schon mal Einzelne an, wenn z. B. die ‚Digitalpaten‘ oder auch die ‚PflegeScouts‘ engagierte Ehrenamtler benötigen“, setzte sie lächelnd hinzu und erzählte weiterhin, dass das erste Basistreffen dann in der AWO stattgefunden habe und der Rest Geschichte sei. Das gemeinschaftliche, monatliche Treffen aller Gruppen und neuer Interessenten, siehe Info-Kasten, findet wie mehrere andere auch weiterhin hier statt. Andere Gruppen treffen sich in verschiedenen Räumen der Ev. Kirchengemeinde oder in denen der „Johanniter-Begegnungsstätte Alt und Jung“. Von dort war Gabriele Gründkers gekommen, um das Jubiläum mitzufeiern. „Bei uns trifft sich zum Beispiel die Spielegruppe“, wusste sie zu berichten.

Dann ging es zum gemütlichen Teil über und das im Nebenraum aufgebaute Büffet wurde freigegeben. Alle Teilnehmenden hatten selbstgemachte warme und kalte Speisen mitgebracht und auch für reichlich Nachtisch war gesorgt.

Auch musikalisch wurde es dann noch im Laufe des Abends: Martin Jipps-Hemmes, der auch bei den von der AWO veranstalteten „Singen für alle“ die Gitarren-Begleitung übernimmt, griff zu seinem Instrument und forderte die Festgemeinde zum Mitsingen auf.

Foto: SK
Foto: Gabi Gründkers

Einzelne Netzwerker über ihre Gründe sich in ihren Gruppen zu engagieren   

Edith Ohlendorf erzählte uns ihre persönlichen Motive, sich dem Hochdahler ZWAR-Netz anzuschließen: „Ich habe davon in der Presse gelesen und bin dann zum ersten Basistreffen gegangen. Auch wenn ich damals schon seit mehr als 30 Jahren in Hochdahl lebte, hatte ich hier wenig Kontakte, weil ich sehr viel und auch oft abends und am Wochenende gearbeitet habe. Durch das Netzwerk habe ich inzwischen zahlreiche Kontakte und es sind viele Freundschaften entstanden“, so die engagierte Frau, die selbst vor vier Jahren eine Gruppe gründete mit dem Namen „Älterwerden für Anfänger“. Inzwischen müsse man diese umbenennen, denn es ginge eher darum, wie man „unsere mehr als 1.000 Jahre Lebenserfahrung dazu verwendet, wie man mit Qualität und Spaß älter wird“, so Ohlendorf. Sie berichtete dann von einer gemeinsamen Malaktion bei der alle, die vorher behauptet hatten, nicht malen zu können, dann aber über die eigenen und auch die Gemeinschaftsbilder erstaunt waren. „Alle Bilder sind immer farbiger und bunter geworden.“

Marga Bartos, die zum Festkomitee gehörte, sei erst in die Malgruppe gegangen und habe dann, „weil ich selbst gern nähe“, eine Nähgruppe gegründet. Sie ist auch seit Anfang in der Gruppe von Edith Ohlendorf mit dabei. An einem anderen Tisch sitzt Jost Lösing, der sich noch im Berufsleben stehend, für das ZWAR-Netzwerk interessierte: „Ich bin von Anfang an bei der Boule-Truppe dabei und auch in der Fotogruppe. Die Einladung der Stadt war für mich die Initialzündung“, so Lösing, der inzwischen im Ruhestand ist und über diese Aktivitäten gut vernetzt ist.  Anne Kohnert, sie ist aktives Mitglied im KunsTHaus Erkrath, ist ganz neu zum ZWAR-Netzwerk gestoßen. „Ich habe in der Walkinggruppe angefangen und war inzwischen ein paar Mal mit dabei. Ob und was ich dann noch mache, das wird sich ergeben“, so die Lehrerin. 

Info

Wer sich für die Angebote des ZWAR-Netzwerk Hochdahl interessiert oder auch gern selbst eine Gruppe gründen möchte, ist jeden zweiten Montag im Monat von 18.30h bis ca. 20.30h zum Kennenlernen beim Treffen der „Gesamtgruppe“ willkommen. Treffpunkt: in den Räumen des AWO-Treffs im Bürgerhaus Hochdahl, Sedentaler Str. 105. Kontakt: zwar-hochdahl@t-online.de, Tel. (01 52) 313 401 25.

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