Zeitsprung: Erkrather Pressefundstücke

Symbolbild: Myriams Fotos / Pixabay

Was würden wir finden, wenn wir digitalisierte historische Zeitungen nach Meldungen aus oder im Zusammenhang mit Erkrath durchstöbern? Unsere ältesten Fundstücke sind aus den Jahren 1801, 1817, 1820 und 1825.

erkrath.jetzt ist die erste ‘rein digitale’ Tageszeitung für die Stadt Erkrath und deren Umgebung. Umso spannender fanden wir es in der Redaktion den Blick einmal ganz weit zurück in die Vergangenheit zu werfen und zu schauen, wie die Anfänge der Presse in – beziehungsweise für – Erkrath waren. Wir nehmen unsere Leser heute mit auf eine kleine Zeitreise, die wir gern in unregelmäßigen Abständen fortsetzen.

Unsere kleine Zeitreise beginnt 1801

Das ist die älteste Veröffentlichung, die wir digitalisiert finden konnten. In den Gülich und bergische wöchentliche Nachrichten vom 8. September 1801 erschien unter ‘Gerichtliche Verkäufe’ folgendes:

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Zur Sache Johann Peter Hough wider Johann Zassen, soll am 17. Oktober(?) nachmittags 4 Uhr in des Wirthen Bongard Haus in Erkrath das in der Honnschaft Unterbach gelegene, auf 95 Rthlr. gerichtlich tarirte Häuschen samt Zubehör (der Grünenplatz genannt) öffentlich und meistbietend verkauft werden. Gerresheim am Gericht den 25. August 1801.

März 1817 Theckhaus soll verkauft werden

Kommt einem gerade irgendwie bekannt vor, allerdings war der Grundbesitz damals offensichtlich deutlich größer. Erschienen in der Düsseldorfer Zeitung im März 1817.

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Unterzeichnete sind entschlossen ihr im Kreise Mettmann, Sammtgemeinde Hahn in der Gemeinde Milrath gelegenes Ackergut Unterteckhaus genannt, am Dienstag den 18. März Morgens neun Uhr, im Hause des Herrn Scheffen Christoph Bongard zu Erkrath durch den Herrn Notar Birnbach, dem Meistbietenden aus freier Hand zur Verpachtung oder zum Verkauf auszustellen. Für den letzteren Fall kann eine geräumige Zahlungsfrist gestattet, auch ein Theil des Kaufschillings dem Käufer lehnbar belassen werden. Das Gut enthält nebst den Gebäuden 98 Morgen 54 Ruthen Grundstücke von besonders guter Qualität, bestehend in 2 Morgen 124 Ruthen Garten und Baumhof, 82 Morgen 3 Ruthen zehntfreies Ackerland, 1 Morgen 24 Ruthen Wiesen, 11 Morgen 123 Ruthen Bucherhochwald und 80 Ruthen Schlagholz.
Wilhelm Theckhaus
Jacob Theckhaus

September 1820 gibt es die frohe Kunde einer Hochzeit

Der nächste Fund stammt aus der Kölnischen Zeitung vom 3. September 1820 und ist eine Heiratsanzeige, in der die Eltern die Vermählung ihres Sohnes mit einer jungen Dame aus Erkrath bekannt geben.

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Die unterm 28. vorigen Monats geschlossene eheliche Verbindung unseres Sohnes Joh. Daniel in Eupen, mit Demoiselle Johanna Carolina Röhr aus Erkrath, haben wir die Ehre, unsern Verwandten und Freunden hiermit anzuzeigen. Köln, den 1. September 1820.
Joh. Friedr. Wirth,
Johanna C. Wirth, geborene Wachholder.

August 1825 – Stellenanzeigen gab es auch damals schon

Im August und September des Jahres 1825 erschien in der Düsseldorfer Zeitung folgende Stellenanzeige:

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In meinem zwischen Erkrath und Mettmann gelegenen Steinbruche, zur Hundsklippe genannt, können 2 Steinbrecher und 8 bis 10 Steinhauer gleich Arbeit erhalten.
C.J. Lode junior,
Bildhauer in Düsseldorf

September 1825 – Verkaufsanzeige für Kalk

Welche Rolle Kalk in unserer Region spielte und bis heute noch spielt, wissen die meisten Erkrather. Hier ein Verkaufsinserat für den in Kalköfen gebrannten Kalk. Erschienen in der Düsseldorfer Zeitung im September 1825.

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Vom 28. dieses an ist auf dem oberhalb Erkrath bei der Steinkaul neu angelegten, dem Herrn Grafen von Hatzfeld zugehörigen Kalkofen, das Ofen Malter Landkalk zu 12 Silbergroschen, und geschiedener Kalk zu 13 Silbergroschen zu haben, und wird bemerkt, daß 5 Ofen Malter 4 Berliner Malter betragen. Mit Besellungen wendet man sich an Heinrich Burberg auf der Steinkaul oder an Wilhelm Hülstrung auf der Dammermühle. Dieselben nehmen auch Bestellungen an, gegen billige Fracht den Kalk an Ort und Stelle zu liefern.

November 1825 – Viehmarkt in Erkrath?

An der ‘großen Gieng bei Erkrath’ gab es im November 1825 offensichtlich einen Viehmarkt, der in der Düsseldorfer Zeitung Anfang November angekündigt wurde.

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Der Unterzeichnete wird am 14. November mit 20 Stück holländischen tragbaren Kühen und Rindern und 20 Stück holländischen Fohlen Markt halten bei Scheffen Jörgen an der großen Gieng bei Erkrath, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Oster Leib

November 1825 – Verkauf von Immobilien

Im Rahmen einer Vormundschaft wurden Immobilien verkauft. Hauptvormund war Lehrer Abraham Probst aus Erkrath.

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Schließlicher Verkauf
Auf Anstehen und in Gegenwart der Herren Abraham Probst, Lehrer, zu Erkrath wohnhaft, und Peter Zielhoff, Landwirth zu Eller wohnhaft, Ersterer in seiner Eigenschaft als Hauptvormund, und Letzterer als Nebenvormund der Minderjährigen Rüdiger Schoenenfeld, namentlich: Wilhelm – Ludwig und Heinrich Schoenenfeld, alle drei zu Erkrath wohnhaft, werden in Gemäßheit eines Familien-Raths Beschlusses und homologativus-Urtheils des königlichen Landgerichts zu Düsseldorf vom 23. April 1825, die den befragten Minderjährigen Immobilien zu Wersten in der Bügermeisterei Benrath gelegen, bestehend in:
a) einem Stück Ackerland, groß 121 Ruthen, an der Chaussee gelegen und an der alten Grandgrube genannt, anschießend an Franz und Heinrich Hallen (dieses Grundstück hat eine ganz vorzügliche Lage, und ist abgeschätzt zu 62 Thl. 1 Sgr. 6 Pf.),
b) Einem Stück Geistenland, groß 1 Morgen 3 Ruthen, an der Chaussee gelegen, anschließend an Wilhelm Pütz und Wittwe Schwab (dieses Grundstück ist ganz zu einem Bauplatze geeignet, und ist abgeschätzt zu 23 Thl. 16 Sgr. 2 Pf.),
c) Einem Stück Ackerland, groß (ohne 12 Ruthen halbe Viehstraße) 1 Morgen 123 Ruthen, an der Viehstraße gelegen, anschließend an Johann Helpertz (abgeschätzt zu 140 Thl.),
am Samstag den 19. dieses Monats, Nachmittags 2 Uhr, im Hauses des Wirtes Jakob Schönenfeld in Wersten, zum öffentlichen definitiven Verkaufe ausgeboten.
Die Verkaufsbedingungen liegen zu jedermanns Einsicht auf der Schreibstube des unterzeichneten mit diesem Verkaufe beauftragten Notars täglich offen.
Düsseldorf, den 9. November 1825.
Coninr,
Neustraße N. 718, Lit. B.

Das Text gleiche Inserat war mit der Überschrift ‘Präparatorischer Verkauf’ bereits am 15. Oktober 1825 in der Düsseldorfer Zeitung erschienen.

Dass die Erwähnungen und Inserate, die Erkrath aus dieser Zeit betreffen, recht überschaubar sind, erklärt sich mit der damaligen Einwohnerzahl. 1815 betrug dieser gerade einmal 522 Einwohnerinnen und Einwohner.

Vorschau

Das nächste Mal reisen wir ausschließlich ins Jahr 1826, was an der größeren Anzahl der Inserate liegt, die wir für das Jahr gefunden haben. Darunter befanden sich einige Ausschreibungen von Tiefbaumaßnahmen, die uns schmunzeln ließen.

Alle Inserate wurden auf zeit.punkt NRW recheriert.

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