Wohin mit der Pizzaverpackung?

von Ria Garcia

Foto: Ria Garcia

Ein Antrag der CDU forderte die Schaffung von ‚Abfallmöglichkeiten‘ für Pizzakartons an zentralen Plätzen. Ein Ergänzungsantrag von SPD und CDU ging im letzten Ausschuss für Umwelt und Planung noch einen Schritt weiter.

Pizzakartons sind sperrig und wenig für öffentliche Mülleimer geeignet. Spätestens beim zweiten Pizzakarton wird es eng. Das führt dann häufiger dazu, dass die Kartons bestenfalls auf dem Mülleimer einfach abgelegt und vielleicht vom Wind davon geweht werden oder im schlechteren Fall gleich auf dem Boden entsorgt werden. Anliegen der CDU war es deshalb an öffentlichen Plätzen Müllbehältnisse zu platzieren, die Pizzakartons gut aufnehmen. Der CDU-Antrag vom 15.5.23 „Schaffung von Abfallmöglichkeiten für Pizzakartons an zentralen Plätzen“ stand im letzten Ausschuss für Umwelt und Planung gemeinsam mit einem Ergänzungsantrag von SPD und CDU auf der Tagesordnung.

Die beantragten Ergänzungen:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt zunächst drei Behälter gemäß Sachdarstellung selbst herzustellen und an je einem geeigneten Standort auf dem Hochdahler Markt, dem Neuenhausplatz sowie im Bereich des Bavierplatzes aufzustellen. Über die Erfahrungen wird spätestens 1 Jahr nach Inbetriebnahme berichtet.
  2. Die Verwaltung, hier Abfallberatung und Wirtschaftsförderung, wird beauftragt Kontakt mit Herstellern von Mehrweg Pizza-Verpackungen aufzunehmen sowie Erfahrungsberichte von Anwendern der Alternativen einzuholen und versuchen einen möglichen Feldtest in Erkrath zu organisieren.
    Hierzu sollte in der 20. Sitzung des AUP am 24.10.2023 ein erster Bericht abgegeben werden.

Müllvermeidung ist besser als Müllentsorgung

In Bezug auf den Antrag der CDU schlug die Verwaltung vor, für eine Testphase auf dem Bauhof selbst entsprechende Abfallbehältnisse herzustellen, da die fertigen Lösungen von Stadtmobiliar-Herstellern relativ teuer und der Erfolg noch nicht einschätzbar sei.

Peter Urban präsentiert eine
Mehrweg-Pizzaverpackung. Foto: RG

Peter Urban von der SPD war indes auf eine sinnvolle Mehrwegverpackung aufmerksam geworden und so suchte die SPD das Gespräch mit der CDU und gemeinsam stellten beide den Ergänzungsantrag. „Seit dem 1. Januar 2023 müssen Gastronomen die Getränke und Speisen zum Mitnehmen anbieten und deren Geschäft größer als 80 Quadratmeter ist, eine Mehrwegverpackung anbieten“, erklärte er im Ausschuss. Dass es sinnvolle Mehrwegverpackungen auch für Pizza gibt, demonstrierte er gleich vor Ort mit einem Mustersatz. Das von Peter Urban vorgestellte System löst das Müllproblem nicht komplett, reduziert dieses jedoch um mehr als die Hälfte.

Ohne die Gastronomie ist der zweite Teil des Antrags zum Scheitern verurteilt

Der Antrag wurde mehrheitlich beschlossen. Zu einem ‚Feldtest‘ müssten Wirtschaftsförderung und Abfallberatung erst einmal die Gastronomen ‚an Bord‘ holen. Das heißt Überzeugungsarbeit. Die Erstanschaffung der Mehrwegverpackungen ist eine Investition, die vermutlich langfristig eingespart wird. Eingespart werden könnte dann auch eine Menge Verpackungsmüll, der anders als die meisten denken, nicht ins Altpapier sondern in den Restmüll gehört.

Mehrwegverpackungen für Pizza gibt es auch mit komplettem Verzicht auf Pappe, wie etwa die Pizzabox ToGo von Elasto oder die Mehrweg-Pizzabox beim Großhändler Metro oder die Pizzabox von Recircle. Das von Peter Urban vorgestellte Modell ist von PizzaBow und wurde bereits im März 2020 in der Fernsehsendung einfach genial vorgestellt, den Beitrag ist bei YouTube zu finden.

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