„Wie alles begann“ …. damals in Erkrath?

Franziskus Hospiz

V.l.n.r.: Gerd Michalek, Lutz Martini, Gerd Verhoeven, Prof. Rochus Allert, Sabine Jachmann, Eduard Jusinski, Christiane Dommach, Silke Kirchmann. Foto: Sebastian Pietschek/FHH

So lautete die Auftaktveranstaltung des Hospiz-Jubiläumsjahres 2020 am 29. Januar in der Erkrather Heilig-Geist-Kirche. Am 9. Mai wird das Franziskus-Hospizzentrum Hochdahl (FHH) 25 Jahre alt.

Ganz bewusst hatten die Organisatoren die Veranstaltung „Teestunde“ genannt., um interessierten Bürgern in entspannter Atmosphäre den Austausch und die Begegnung mit Hospiz-Pionieren – am „runden Tisch“ zu ermöglichen. Stimmungsvoller Auftakt des Abends: Hospizleiterin Silke Kirchmann las den Text der ersten Urkunde der Grundsteinlegung  vom 29.11.1988 vor: „Beim Sterben nicht allein sein – das ist der Wunsch der meisten von uns. Den Tod enttabuisieren und mit dem eigenen und des anderen Sterben „leben“ lernen.“  Um ein würdevolles Leben bis zuletzt – darum geht es – damals wie heute. (1988 trafen sich erstmals über 100 „hospizbewegte“ Menschen in Erkrath, von denen nun – 31 Jahre später  – einige an den Gründungsort in die Brechtstraße zurückgekehrt waren.) Kein Wunder, dass es ein sehr bewegender Abend in der Erkrather Heilig-Geist-Kirche wurde.

Natürlich nahmen die gut 70 Besucher das Gesprächsangebot mit den Hospizpionieren gerne an: Vier Männer und zwei Frauen aus der Pioniergeneration der Hospizbewegung standen dem Publikum Rede und Antwort: Pfarrer Gerd Verhoeven, sein evangelischer Pfarr-Kollege Lutz Martini, Hospiz-Koordinatorin Christiane Dommach, SAPV-Mitarbeiter Eduard Jusinski sowie Sabine Jachmann von der katholischen Kirchengemeinde und Gesundheitsökonom Prof. Rochus Allert äußerten sich zu vielen spannenden Fragen: Wie kam die Hospiz-Idee in Erkrath auf? Was hat Sie damals beflügelt? Was waren Ihre Schlüsselerlebnisse, sich gerade für dieses Thema stark zu machen? Welchen praktischen Probleme traten damals auf? Gab es „Gegenwind“?

Gerd Verhoeven verwies auf die besondere Vorbildrolle und den Mut der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, gemeinsam mit den beiden Erkrather Kirchengemeinden den völlig ungesicherten Weg in die Hospizarbeit zu wagen. Anekdotenreich berichtete Verhoeven vom teilweise vehementen Gegenwind, dem die Hospizpioniere damals in der Erkrather Bevölkerung – bei der Suche nach einem geeigneten Hospizstandort ausgesetzt waren.“ Pfarrer Lutz Martini unterstrich die tolle Zusammenarbeit mit Seelsorger Ralf Jachmann und dessen besondere Verdienste, die Hospizidee in Erkrath zu verbreiten. Auch Sabine Jachmann erzählte aus den Pioniertagen ihres (inzwischen verstorbenen) Mannes, auch an die mitunter entbehrungsreiche Seite der Aufbauarbeit. Eduard Jusinski und Christiane Dom-mach gaben als „Pioniere im Stationären Hospiz“ ihrer Dankbarkeit Ausdruck, damals ihrer „Berufung“ gefolgt zu sein, als im Mai 1995 das Hospiz seine Pforten öffnete.

Im Schlussplenum kamen auch gegenwärtige Hospizprobleme zur Sprache. „Heute geht es vor allem darum, den Hospizgedanken weiter in die Gesellschaft zu tragen, besonders die hospizliche Haltung – unabhängig von einem bestimmten Ort. Es gibt noch sehr viel zu tun,  solange 80 Prozent aller deutschen Krankenhäuser nicht über eine Palliativstation verfügen,“ betonte Gesundheitsökonom Prof. Rochus Allert, der erste Geschäftsführer im FHH 1995.

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