WANTED: Tanzmajore für die Hoppedötze

von Susann Krüll

Training der Hoppedötze Maxi. Foto: Susann Krüll

In diesem Jahr haben die Hoppedötze Maxi gezeigt, was sie können und haben den Närrischen Oskar gewonnen. Mit Verstärkung durch männliche Tanzmajore wollen sie noch professioneller werden.

Nach der Session ist vor der Session – und da die zurückliegende die bisher erfolgreichste der Maxi-Truppe der Hoppedötze, der Tanzgarde der „Große Erkrather Karnevalsgesellschaft“, war, gibt es bereits Pläne für die nächste. Im übertragenen und auch im wahrsten Sinne möchten die Mädels dann „hoch hinaus“. Noch fehlt dazu ausreichend männliche Verstärkung, um die Hebe- und Wurffiguren stemmen zu können.

Fin Leo ist mit dem Tanz-Virus infiziert

Dass sein Herz für den Karneval schlägt, hatte Fin Leo als Erkrather Prinz in der Session 2019/2022 bereits eindrucksvoll gezeigt. Anke Ellinghaus, Betreuerin der beiden Garden der „Hoppedötze“, hatte bei den Zusammentreffen nach seiner „Prinzen-Zeit“ mehrfach versucht, den jetzt 17-Jährigen dazu zu bewegen, sich der Maxi-Truppe anzuschließen. „Nach dem Gewinn des ‚Närrischen Oscars‘, den der Düsseldorfer Express vergibt, habe ich ihn beim Umzug noch einmal gefragt, allerdings eher reflexartig und habe etwas gebraucht, bis ich registriert habe, dass er, statt wie sonst immer, nicht nein gesagt hat, sondern meinte, er könne es ja mal probieren“, erzählte die engagierte Betreuerin bei dem Training kurz vor den Osterferien, zu dem unsere Redaktion eingeladen war. Denn auch eine weitere Neuerung gibt es seit März: Die langjährige Trainerin Janine Brinkmann, die die 20-köpfige Maxi-Gruppe zum Erfolg führte, ist „ins zweite Glied zurückgetreten“, wie sie selbst sagt. Einen Grund hatte sie zum Training mitgebracht: ihre kleine Tochter, die von allen Mädels umringt war, sobald diese nur eine kurze Trinkpause machten.

Laura Dietrich ist die neue Trainerin
der Hoppedötze. Foto: SK

Janine Brinkmann hatte ihre ehemalige Tanzkollegin Laura Dietrich, beide haben in der Tanzgarde in Unterbach als Jugendliche jahrelang zusammen getanzt, gefragt, ob sie den Trainerinnen-Job von ihr übernehmen möchte. „Ich weiß genau, dass meine Mädels, egal ob die Minis oder die Maxis, und nun auch Fin Leo bei ihr in den besten Händen sind. Wir haben dieselbe Philosophie, mit der wir an das Einüben der Choreografien gehen“, so Janine Brinkmann, die ein immer gern gesehener Gast bei den Proben ist, und die es auch immer mal wieder zu den Proben im Bewegungsraum der Realschule Erkrath zieht.

Fin Leo, der bei unserem Besuch gerade seine zweite Übungseinheit absolvierte, sah man neben dem Spaß und dem Ehrgeiz auch an, dass einige der Übungen ihm mehr Übung und Konzentration abverlangten, als er nach so kurzer Zeit haben konnte. Dennoch antwortete er auf die Frage, was er denn anderen Jungs ab 16 Jahren auf die Frage, warum sie sich ihm anschließen sollten, sagen würde: „Es ist eine wunderbare Möglichkeit, körperliche Stärke, Ausdauer und Disziplin zu verbessern. Teamarbeit, Koordination und Selbstvertrauen kann man dabei auch noch entwickeln. Und als männliches Mitglied einer Tanzgarde kann man helfen, die Vorurteile abzubauen, dass das ein rein weibliches Hobby ist“, brach er eine Lanze für seinen neuen Sport und fügte hinzu: „Es bringt nicht nur eine Menge Spaß, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, den Karneval intensiver zu erleben. Durch die Teilnahme an Umzügen und Veranstaltungen hat man die Chance, viel herumzukommen.“

Gemeinschaft, Teamgeist und ein gemeinsames Ziel  

Nach dem Gewinn des „Närrischen Oscars“ ist bei den rund 20 Mädeln der Maxi-Tanzgarde der Ehrgeiz (weiter) angefacht. Doch ohne die Unterstützung von mindestens zwei weiteren männlichen Mitgliedern, die 16 Jahre alt sowie von eher großer und kräftiger Statur sein sollten, um ein „Tanzmariechen“ auch heben und halten zu können, wird der Traum von der Teilnahme an den entsprechenden Wettbewerben für Tanzgarden nicht möglich sein. „Das haben uns die Mitglieder der Jury, die den ‚Närrischen Oscar‘ vergibt, ganz klar gesagt. Dass wir nur dann zu Tanzgarden-Wettbewerbe auf höheren Ebenen, wie Landes- oder auch Bundesebene antreten sollten, wenn es uns gelingt, weitere männliche Mitglieder zu gewinnen“, so Anke Ellinghaus. Sie betont, dass weder der Vorstand der „Große Karnevalsgesellschaft“ noch sie als Betreuerin oder die „alte“ und auch nicht die neue Trainerin die Mädels dazu animiert oder gar gedrängt hätten, in das „Wettbewerbsgeschäft“ einzusteigen. „Das haben unsere Mädels ganz von allein angesprochen. Sie haben halt Blut geleckt, nachdem sie die erste Auszeichnung für ihren Trainingseinsatz in den Händen gehalten haben“, so Anke Ellinghaus, Beim Beobachten, mit welchem Eifer und Ehrgeiz alle beim Training dabei sind, glaube ich ihr das sofort. Mir schmerzen schon allein vom Zusehen alle Muskeln, Sehnen und Knochen, während es den Mädels und auch Fin Leo nicht das Geringste auszumachen scheint. Ein wenig außer Atem waren sie dann aber doch, als sie nach einigen Durchgängen der neuen Choreografie in die Trinkpause geschickt werden.

Wir von erkrath.jetzt wünschen der Maxi-Truppe der Hoppedötze-Tanzgarde, dass sich noch einige männliche Teenager Fin Leo anschließen, damit alle zusammen demnächst weitere Trophäen mit ihren Tänzen gewinnen.

Info: Das Training der Tanzgarden der Hoppedötze findet immer dienstags (außer in den Schulferien) im Bewegungsraum der Realschule Erkrath, Karl-Straße 7-9, statt. Die „Minis“ trainieren von 17h bis 18h, die „Maxis“ (ab 11 Jahren) von 18h bis 19.30h. Ansprechpartnerin ist Anke Ellinghaus, die sich besonders über die Anmeldung von männlichen Jugendlichen ab 16 Jahren freut: Tel. 01573-1334329 oder per E-Mail: hoppedoetze@grosse-erkrather-kg.de.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*