Vocal Delight begeisterte und beglückte Freundeskreis für Flüchtlinge

von Susann Krüll

Projektchor Vocal Delight während des Konzerts. Foto: Vocal Delight

Die mehr als 50 Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Claudia Michel begeisterten mit ihrem ambitionierten Repertoire, das sie in nur eineinhalb Jahren nach ihrer Gründung einstudierten.

Nach dem umjubelten Benefiz-Konzert nahmen Dieter Thelen und Lyralyn Helling vom Vorstand des Freundeskreis‘ für Flüchtlinge in Erkrath e. V. ebenso begeistert 4.500€ Erlös entgegen, die das Publikum für die Arbeit des Vereins gespendet hatte.

Scheckübergabe. Foto: Vocal Delight

Vor einer voll besetzten Stadthalle gaben Chor, Solisten und Musiker, Aleksandar Filic am Klavier und Florian Don-Schauen mit der Querflöte, vor ihrem Applaus-freudiges Publikum ein großartiges Konzert. Auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung waren gekommen wie die Stellvertretende Landrätin Monika Köster-Flashar, Landtagsabgeordneter Dr. Christian Untrieser, Bürgermeister Christoph Schultz und seine beiden Stellvertretenden, Regina Wedding und Marc Göckeritz. Auch weitere Ratsmitglieder wie Andrea und Peter Knitsch oder Ekkehard Stotz mit Gattin besuchten das Konzert und teilten die Begeisterung der Zuschauer.

Voll besetzt – „Vocal Delight“ füllte die Stadthalle bis fast auf den letzten Platz

Bei ihrer Begrüßung merkte man Chor-Gründerin und -Leiterin Claudia Michel an, wie begeistert, aber auch aufgeregt sie war, dass die Stadthalle bis auf ganz wenige Plätze besetzt war. „Glauben Sie mir, hier aufzutreten ist eine besondere Herausforderung“, spielte sie auf die für einen Chor doch recht ungünstige Akustik der Stadthalle an. Das konnte der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch tun, gaben doch alle Beteiligten, der Chor und die Solisten, ihr Bestes. Die fast vierzig Mädchen und Frauen sowie die 12 Jungen und Männer füllten mit ihren vierstimmig gesungenen Liedern aus Filmen und Musicals sowie die eine oder andere Ballade die Halle mit wunderbaren Tönen – die meisten fröhlich, andere auch nachdenklich.

Zwei der Chormitglieder, Christina Großmann und Mathias Amelingmeier, führten als Moderatoren durch die Veranstaltung. Zu jedem der Stücke hatten sie Informatives bereit, wie den ursprünglichen Interpreten und aus welchem Musical oder Film das Stück stammt. Es gab außer den musikalischen auch gesprochene Darbietungen. „Wann ist denn endlich Frieden“ von Wolf Biermann trug Elena Müller auswendig vor. Carina Wende rezitierte „Wir Menschen“ von Christa Zöllner. Beide Gedichte wurden nach der Pause dargeboten und erinnerten an die gerade wenig rosigen Zeiten, in denen die Menschheit unter Krieg, Umweltzerstörung und Naturkatastrophen leidet. Von diesen hatten im ersten Part die zumeist fröhlichen Lieder, viele mit Solistinnen und Solisten, für eine kurze Zeit ablenken wollen. Das gelang auch hervorragend, übertrug sich doch die Freude am Singen vom Chor auf das Publikum. Dieses war gefragt, als sie bei „Über den Wolken“ von Liedermacher Reinhold Mey mitsingen sollten. Die weitaus meisten kamen dieser Aufforderung nach.

Die Ballade „Komm wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg ließ die Zuhörer berührt zurück. Dazu trugen auch die, von zwei jungen Chormitgliedern verlesenen Artikel des Grundgesetztes, §1 und §3 bei, die die Dringlichkeit des Wunsches nach Frieden betonten.

Doch zum Ende des Programms wurde es wieder fröhlicher und der aus dem Monty Python Film bekannte Song „Always look on the bride side of live“ forderte die Zuschauer genau dazu, wie auch zum Mitklatschen auf. Als letztes Lied des Programms wurde der Bogen zu einem der ersten der Auswahl geschlagen: Beides sind Hymnen an die Kraft der Musik und den Spaß, den es macht, (zusammen) zu singen: „Music was my first love“ und „Why we sing“. Die beiden Zugaben schickten die Zuschauer beschwingt nach Hause: „New York, New York“ und „The Frim Fram Sauce“ setzten den Schlusspunkt eines gelungenen Konzertes des Projektchores Vocal Delight.

Mädchen, Jungen, Männer, Frauen – alle sind willkommen bei Vocal Delight

„Wir suchen dringend Männer“ – so hatte es Claudia Michel zu Beginn des Konzerts formuliert. Denn es würde doch ein Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Mitgliedern herrschen – gerade beträgt das Verhältnis etwa 40 zu 12. Doch auch für Sängerinnen, wenn sie wie die Sänger auch zwischen 14 und 55 Jahre alt sind, können sich gern bei der engagierten Chorleiterin melden, siehe Info-Kasten.

In der Pause gelang es uns von erkrath.jetzt mit verschiedenen Mitgliedern zu sprechen, welche Motivation dahintersteckt, beim Projektchor Vocal Delight mitzusingen. Familie Birkhoven – Mutter Anne, Vater Rainer und Sohn Kilian – gefällt neben dem Repertoire auch die Tatsache, dass sie so etwas gemeinsam machen, was allen dreien gefällt. Sohn Kilian hat auch einen Freund bereits überzeugt, mitzumachen. Nur seine Schwester kann sich nicht so recht begeistern, obwohl sie wie der Rest der Familie auch, ein Instrument spielt. Daher ist Hausmusik bei den Birkhovens keine unübliche Gemeinschaftssache.

Auch der 12-jährige Philipp Mischke, der bei einigen Liedern den Chor an der Cajon begleitete, gehört zu einer der „Chor-Familien“. Seine Schwester Silja (sie sprach auch den §3 des Grundgesetztes, s. o.) und Mutter Steffie singen mit im Chor.       

Seit der Gründung im März 2022 ist auch David Yakounga dabei. Er sang als Solist das Liedes „Comme d’habitude“, dessen Englisch-sprachige Version Frank Sinatra bekannt gemachte hatte. Der junge Mann sang es in Französisch und man merkte ihm den Spaß an, den er beim Singen hatte und wie er den Inhalt verinnerlicht hatte. Bei der Zeile, in der es darum geht, dass dem Protagonisten kalt ist, zog er sich einen imaginären Mantel um die Schultern. Für seinen lebhaften Vortrag erhielt er in der Pause von verschiedenen Zuschauern, die ihn ansprachen, Lob.

Auch in verschiedenen anderen Liedern traten, in dem Fall Solistinnen auf, die ebenfalls viel Beifall gespendet bekamen. Denn immerhin haben alle nicht mehr als maximal eineinhalb Jahre Probenzeit seit der Gründung des Projektchors, der auch schon früher Benefizkonzerte gegeben hatte.

Wer Interesse hat, bei dem Projektchor mitzumachen („Kernalter: 14 bis 55 Jahre, besonders Männer werden gesucht, um die Bässe und Tenöre zu verstärken), kann sich bei Claudia Michel melden. Kontakt per Tel. (02104) 42891 oder (0176) 45 65 05 05 sowie auch per E-Mail. Michel-claudia@web.de. Zum Proben treffen sich die Chormitglieder von Vocal Delight immer mittwochs von 20h bis 21.30h im Forum Sandheide, Hildener Straße 28. Haltestellen für den Bus (Ortsbus 5, Haltestelle Schimmelbuschstraße) und S-Bahn- (S8, Erkrath-Hochdahl) liegen in fußläufiger Entfernung.

Programm des Vocal Delight – Colours of Music Benefizkonzerts:
There’s no business like showbusiness (Irving Berlin) | Let me sing my song (Jay Althouse) | Musik (Horst Rehmann) – Sprecherin: Antje Walczuch | Music was my first love (John Miles) – Solo: Mandy Traue – Querflöte: Florian Don-Schauen | Fly me to the moon (Bart Howard) – Cajon: Philipp Mischke – Querflöte: Florian Don-Schauen | Pine Apple Rag (Scott Joplin) – Querflöte: Florian Don-Schauen – Klavier: Claudia Michel | I got rhythm (George Gershwin) – Solo: Annette Heintz | Charade (Henri Mancini) | One moment in time (Albert Hammond) – Solo: Mandy Traue | Comme d’habitude (J. Revaux / C. Francois) – Solo: David Yikougna | Über den Wolken (Reinhard Mey) – Chor mit Gästen | The Frim Fram Sauce (J. Ricardel / R. Evans) | Wann ist denn endlich Frieden (Wolf Biermann) – Sprecherin: Elena Müller | Wir ziehen in den Frieden (Udo Lindenberg) – Sprecherinnen: Silja Mischke, Helene Wilhelm | Wir Menschen (Elisabeth Zöller) – Sprecherin: Carina Wende | A whole new world (Alain Menken) – Soli: Carina Kolot, Thomas Klaus |
A million dreams (Justin Paul) – Solo: Carina Kolot | Puttin’ on the Ritz (Irving Berlin) | Never enough (Justin Paul) – Solo: Laura Köhler | Always look on the bright side of life (Eric Idle) – Soli: Esther Carrara, Isabell Wilhelm, Cord Matthies | Why we sing (Greg Gilpin) | Moderation während des Konzerts: Christina Großmann, Matthias Amelingmeier

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