Verabschiedung der 10. Klassen

von Susann Krüll

Abschieds-Ständchen von Schulleiter Uwe Heidelberg. Foto: Susann Krüll

In gleich mehrfacher Hinsicht war die Verabschiedung der beiden 10. Klassen der Realschule Hochdahl am Donnerstag vergangener Woche eine besondere Veranstaltung:

Beide Klassen hatte ihre Klassenlehrerin, bzw. ihren Klassenlehrer, Sina Schwarzinger für die 10a und Vladimir Platonow für die 10b, seit der 5. Klasse bis zum Ende der Schulzeit, zumindest an dieser Schule. Und wenn sie ihre Lehrer, ihren Direktor und auch die Schulsekretärin „viele Nerven gekostet“ haben, wie Schulleiter Uwe Heidelberg ihnen zu Beginn der offiziellen Verabschiedung von der Bühne mit auf den Weg gab. „Ihr wisst selbst, wer sich angesprochen fühlen muss und wessen Akten bei uns zentimeterdick sind“, warf er ihnen als ‘letzte Ermahnung’ zu, die mit ein paar nicht ganz ernst gemeinten Protesten beantwortet wurde. Mit einem „ich hab‘ Euch auch lieb“ setzte er sich vor der Zeugnisübergabe an das Klavier, um sein von Applaus und „Johlen“ angekündigtes Geschenk einzulösen. Er spielte und sang „What A Wonderful World“ von Louis Armstrong für seine Schülerinnen und Schüler – immer wieder begleitet von begeistertem Kreischen und Zwischenapplaus beim Refrain.

Rosen für die Schulabgänger und das Kollegium

Nach dem umjubelten Ständchen schlüpfte der Direktor dann in die Rolle des ‘Rosenkavaliers’ – doch nicht für die Abgänger, sondern für das Kollegium, das unter frenetischem Applaus der Abgängerinnen und Abgänger auf die Bühne gerufen wurde.

Rosen fürs Kollegium. Foto: SK


Dann kam der große Moment: Die Schülerinnen und Schüler, alle dem Anlass entsprechend sehr festlich gekleidet, wurden in alphabetischer Reihenfolge einzeln aufgerufen und erhielten ihr Abschlusszeugnis aus der Hand ihres Schulleiters überreicht. Für die 10b gab es eine Rose mit einer Umarmung oder einem coolen Schulterkick von Vladimir Platonow und nach dem Gruppenfoto, dann von Sina Schwarzinger für alle ihre Schülerinnen und Schüler der 10a ebenfalls eine Rose samt Umarmung oder auch Handschlag.
Während jeweils die letzten im Alphabet noch ihr Zeugnis überreicht bekamen, und mit ihm in der Hand fotografiert wurden, wurden im hinteren Teil der Bühne schon die Noten nachgesehen und verglichen. Denn anders als z. B. am Gymnasium wissen die Abgänger der Realschulen nicht, welche Noten nun definitiv auf ihrem Abschlusszeugnis stehen.

Nachdem alle Zeugnisse verteilt waren, gab es jeweils ein – letztes – Klassenfoto, bevor dann zum Schluss eine besondere Tradition, die es so nur an dieser Schule gibt, den offiziellen Teil der Abschlussfeier in der Aula beschloss. Bürgermeister Christoph Schultz, der im Publikum saß, verriet unserer Redaktion: „Ich finde dieses Geste des ‚Lossprechens‘ wirklich sehr schön. Denn mit dem heutigen Tag sind die jungen Leute keine Schüler dieser Schule mehr und werden so zu sagen raus ins Leben entlassen.“

Lossprechung, jede Menge Fotos und eine kleine Feierstunde in der Mensa

Zum Ende des offiziellen Teils wurde es somit noch einmal richtig feierlich. Schulleiter Uwe Heidelberg forderte die Abschluss-Schülerinnen und -Schüler sich von ihren Plätzen zu erheben: „Ich spreche Euch los. Um 12.23h lasse ich Euch als Schüler dieser Schule los.“ Unter Applaus von Eltern, Geschwistern, Großeltern und allen weiteren Gästen jubelten die jungen Leute, um sich anschließend umarmen und gratulieren zu lassen.

Draußen auf den Treppenstufen des Gymnasiums musste Klassenlehrer Vladimir, Geduld beweisen, denn alle Ex-Schülerinnen und Schüler wollten ein Abschlussfoto mit ihm haben. Auch zahlreiche Geschenke und Blumensträuße als Dank für die gemeinsamen sechs Schuljahre nahmen er und seine Kollegin erst mit in die Mensa, wo es einen kleinen Umtrunk für die Festgesellschaft gab, und anschließend mit nach Hause.

Schulleiter Uwe Heidelberg und Schulsekretärin Katja Heimann-Leck, die sich bei der Verabschiedung auch persönlich an die Schülerinnen und Schüler gewendet und ihnen alles Gute für ihrer Zukunft gewünscht hatte, saßen nach der Feier noch kurz im „Direx-Zimmer“ und warfen einen letzten Blick auf die zitierten dicken Akten. Welche Namen darauf stehen, wissen die Schülerinnen und Schüler selbst, wir von der Redaktion natürlich nicht, wir haben nur den letzten (erleichterten) Seufzer von Schulleiter und Schulsekretärin gehört…

Die Redaktion von erkrath.jetzt gratuliert herzlich zum bestandenen Abschluss:

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