Rund 40 Gäste kamen am Montag zur feierlichen Einweihung der neuen Druckerhöhungsanlage in der Max-Planck-Straße, mit der der Umbau der Trinkwasserversorgung nun abgeschlossen ist.
Bei schönsten Sonnenschein hatten sich Vertreter, der an der Umsetzung beteiligten Unternehmen, Mitarbeiter der Stadtwerke sowie Vertreter aus Stadtverwaltung und Politik auf dem Gelände der Druckerhöhungsanlage eingefunden. Ein großes Banner zeigte anschaulich, wie die Trinkwasserversorgung in Erkrath gelöst ist.
„All das war lange geplant“, begann Gregor Jeken in seiner kurzen Rede. Er dankte Reinhart Zech dafür, dass ein Teil der neuen Rohrleitung über dessen Grundstück verlegt werden konnte, denn das hatte die Verwirklichung des neuen Netzes deutlich vereinfacht und er dankte auch allen anderen Beteiligten. Kurz ging er auf die Geschichte der Stadtwerke ein, die einst mit der Gas- und Wasserversorgung gestartet sind. 1997 kam der Strom hinzu. Zwei Jahre später wurde Gregor Jeken Geschäftsführer der Stadtwerke. Auf den Strom folgte die Telekommunikation, dann der Neubau des Neanderbades und schließlich die Wärmeversorgung. „Neben Neuem müssen die Stadtwerke aber vor allem auch den Bestand pflegen und dort investieren, wie etwa in der Wasserversorgung“, kam er auf den eigentlichen Anlass des kleinen feierlichen Empfangs zurück.
Ende 2020 seien die bisherigen Wasserlieferverträge mit den Stadtwerken Wuppertal und Düsseldorf ausgelaufen. Bereits im August 2019 hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke beschlossen ein Trinkwasserkonzept für die Zukunft aufzustellen. Mit der Erstellung dieses Konzepts hatte man die Gelsenwasser AG beauftragt, die über eine entsprechende Expertise verfügt. Im August 2020 hat man das Konzept dann vorgestellt, das vier Varianten beinhaltete. Der Beschluss zur Umsetzung einer der Varianten erfolgte im März 2021. Mit den Stadtwerken Düsseldorf wurde ein 15-Jahres-Liefervertrag geschlossen. Mit zusätzlich neuen Rohrleitungen und der inzwischen in Betrieb genommenen Druckerhöhungsanlage ist die Trinkwasserversorgung für die Zukunft gut aufgestellt.
Statt, wie vor dem Umbau, die Wasserversorgung über zwei Teilnetze zu gewährleisten, ist das Netz nach dem Umbau vermascht, was die Versorgung insgesamt sicherer mache. Das Wasser kommt nun über drei Übergabepunkte und zwei eigene Brunnen ins Erkrather Netz. Außerdem haben die Stadtwerke Erkrath zwei Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 8.000 Kubikmeter und können somit Ausfälle kompensieren,“ so Jeken. Für den Bau der Druckerhöhungsanlage, wurde ein Vertrag mit dem Bund unterzeichnet, dem das Grundstück gehört.
Auch Bürgermeister Christoph Schultz sprach einige Worte zur Erreichung dieses ‚Meilensteins‘. Er erinnerte daran, dass ein Viertel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Das seien zwei Milliarden Menschen. „Bei uns ist das anders.“ Die nun erfolgten Schritte seien ein unverzichtbarer Beitrag zum Erhalt kritischer Infrastruktur. Auch er dankte allen beteiligten Partnern, ausdrücklich auch noch einmal dem Bund und Reinhart Zech für die zur Verfügung gestellten Flächen.
Ganz im Sinne der Klimaziele
Statt versiegelter Flächen hat man bei Bau der Druckerhöhungsanlage auf dem Gelände befahrbaren Rasen verlegt, welcher nicht nur besser fürs Klima ist, sondern sich auch optisch positiv auswirkt. Gut fürs Klima, Erkrath und die Region dürfte auch die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Unternehmen gewesen sein. Die Druckerhöhungsanlage ist von Grundfos, Lagepläne und die Beantragung der Baugenehmigung wurden von BK Plan übernommen. Den Leitungsbau auf der Gerresheimer Landstraße, Im Hochfeld und auf der Max-Planck-Straße hat die Firma Scheven ausgeführt. Den Bau des Wasserübergabeschachts und den Leitungsbau auf dem Millrather Weg und auf der Erkrather Straße sowie für den Anschluss der Druckerhöhungsanlage, hat die Firma Krasniqui übernommen. Den für die Steuerung notwendigen Glasfaseranschluss hat Circet ausgeführt. De Buhr war für die Außenanlagen und die Gestaltung des Grundstücks verantwortlich. Dachdecker Jörg Albert hat die Außenverkleidung ausgeführt, Tom Herbertz war für den Grünteil zuständig und die Firma Nölling hat notwendige Malerarbeiten ausgeführt.
Besichtigung der Druckerhöhungsanlage
Nach dem offiziellen Durchschneiden des Bandes und vor dem gemütlichen Teil bei Grillgut von Hanten und kühlen Getränken, konnten die Gäste dann auch einen Blick ins Innere der Druckerhöhungsanlage werfen und ein paar technische Details erfahren.
Mit der gewählten Anlage der Firma Grundfos werden 50 Prozent Energie eingespart. Fünf Pumpen, die je nach Bedarf einzeln, bei Spitzenbedarf auch alle gleichzeitig laufen, sorgen für die Druckerhöhung. Außerdem ist ein Druckausgleichsbehälter angeschlossen. Die Anlage kann elektronisch ferngesteuert bedient werden. Wenn es die Umstände erfordern ist auch der manuelle Betrieb vor Ort. Im Nebenraum ist ein Notstromaggregat installiert, das bei Stromausfällen den Weiterbetrieb vorübergehend sicherstellt.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar