Stoffbeutel anstatt Papiertüten

Die Ideengeberinnen der Brotbeutel: v.l. Edith Meyer, Dorit Meier und Petra Selle sowie Helene Avola vom Hochdahler Backstübchen Foto: Tanja Bamme

Petra Selle und ihre „Nähfreundinnen“ Edith Meyer und Dorit Meier haben gemeinsam eine nachhaltige Idee entwickelt. Gemeinsam nähen die Damen in ihrer Freizeit Brotbeutel. Die ersten Exemplare lassen sich bereits beim Hochdahler Backstübchen an der Hildener Straße finden.

„Die Brotbeutel zunächst bei meiner Bäckerei des Vertrauens auszulegen, lag nah“, erinnert sich Petra Selle, die mit den Stoffbeuteln gegen die Müllproduktion durch Papiertüten einstehen möchte. Und auch Bäckereimitarbeiterin Helene Avola zeigte sich von dem Ideenreichtum der drei Hochdahlerinnen begeistert. „Das ist eine tolle Idee, die wir gerne bei uns aufnehmen und umsetzen wollen.“

Jeder Brotbeutel ein Unikat, genäht aus beispielsweise alten Tischdecken, Gardinen, Bettlaken oder Kopfkissen
Foto: Tanja Bamme

Genäht werden die Beutel, die allesamt aus Baumwollstoff bestehen, übrigens nicht mit neuen Materialen. „Wir erhalten Stoffspenden aus dem Freundes- und Bekanntenkreis und haben sogar das Kreativregal in der Stadtbücherei durchforstet. Dort sind wir auf schöne Spitze und Nähgarn gestoßen“, erinnern sich die Freundinnen, die sich allesamt den Namen “Heimat:Erde” als Initiationsnamen überlegt haben. Zuhause werden alle Stoffe gewaschen, gebügelt und in die passende Form genäht. „Ich transportiere mein Brot und meine Brötchen nicht nur in den Beuteln, ich bewahre die Backwaren auch darin auf“, verrät Dorit Meier.

Die ersten 50 Beutel liegen bereits in der Bäckerei an der Hildener Straße aus. Weitere sollen folgen. „Es wäre schön, wenn auch andere Backstuben oder kleinere Läden dem Beispiel folgen würden“, so die Damen, die gerne Nachschub nähen. „Natürlich wollen wir die Beutel nicht im Akkord nähen, aber wir können gerne noch Nachschub liefern.“

Schön wäre es auch, wenn jeder Kunde, der sich einen Stoffbeutel nimmt, eine kleine Spendendose „füttern“ würde. „Dieses Geld wollen wir den Erkrather Fridays for Future zukommen lassen, weil wir es einfach großartig finden, wie sich die Jugendlichen engagieren. Sicher haben sie auch Ausgaben, um ihre nächsten Demonstrationen zu bewerben“, mutmaßen die Freundinnen.

Wer sich der munteren Nähtruppe anschließen möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen. „Schließlich geht es bei uns auch um das soziale Miteinander. Beim Nähen tauschen wir uns aus und trinken gemeinsam Kaffee“, lacht das engagierte Damentrio. „Auch weitere Stoffreste nehmen wir gerne an. Nur bitte keine Kunstfasern!“

Kontakt unter heimat-erde@posteo.de möglich.

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