
Das stellte Landschaftsarchitekt Lars Schwitlick während seiner Besuche anlässlich des Planungswettbewerbs zum Stadtweiher fest. Viel Liebe zum Detail floss wohl auch in seinen Entwurf.
Der Weiherloop – Eine Runde um den Weiher ist der Titel von Lars Schwitlicks Entwurf, der es von insgesamt 17 eingereichten Entwürfen schließlich auf den ersten Platz schaffte. „Der Stadtweiher ist geprägt durch einen Kontrast der urbanen Räume und natürlichen Flächen. Bei der Entscheidung haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass der Siegerentwurf diese beiden Aspekte bestmöglich miteinander kombiniert“, erklärte Prof. Ulrike Beuter bei der Entwurfspräsentation auf dem Brückenplatz am Stadtweiher die Entscheidung der Jury. Bei der Beurteilung der eingereichten Entwürfe habe auch eine Rolle gespielt, wie die Teilnehmer mit dem Brückenplatz, der ein entscheidendes Element am Stadtweiher sei, umgegangen sind.

Prof. Ulrike Beuter bei der Präsentation. | Foto: RG
Zur Jury gehörten auch drei sachkundige Bürger. Einer davon war Lars Busch, der vor Ort die Gelegenheit nutzte an die Eigentümer zu apellieren sich an der Neugestaltung zu beteiligen. So sei aus seiner Sicht wünschenswert, dass auch das Holzdeck am Ufer und eine Spielfläche „wieder auf Vordermann gebracht werden“. Er schildert die Erfahrung hier mitwirken zu dürfen als interessant. „Als Anwohner mitzukriegen, wie viel Vorarbeit hier reingesteckt wurde“, erläutert er. Froh sei er, dass der Stadtweiher in seiner bisherigen Größe erhalten werden kann und sich weiterentwickelt.
Details des Siegerentwurfs von Lars Schwitlick

Vielleicht muss man von weit her kommen, um so unvoreingenommen und intensiv auf den Stadtweiher und seine Umgebung schauen zu können, wie Lars Schwitlick das offensichtlich getan hat. Der Landschaftsarchitekt stammt aus Wahrsow, einem Stadtteil von Lüdersdorf in Mecklenburg-Vorpommern, nicht weit entfernt von der Grenze zur schleswig-holsteinischen Großstadt Lübeck. Sein Fokus lag darauf, wie sich Stadt und Natur eng miteinander verknüpfen lassen. Aufgefallen war ihm, mit welch liebevollen Details bis hin zur Vogeltränke der Stadtweiher trotz hoher Häuser einmal angelegt wurde. „Die Form des Stadtweiher ist den gewählten Zuflüssen geschuldet“, erklärt er bei der Präsentation seines Entwurfs und weist auf das Sedenthaler Bachbett und den Kattendahler Graben.
In seinem Entwurf hat der Landschaftsarchitekt den Blick vor allem auf die Aufwertung gelegt. „Man braucht hier nichts neu zu erfinden“, erklärt er. Mit einem einheitlichen Oberflächenbelag und Willkommensbänken sowie Rundbänken an markanten Punkten, zielt sein Entwurf auf bessere Sichtbarkeit und Wiedererkennung. Eine Herausforderung für alle Wettbewerbsteilnehmer war der Umgang mit der notwendigen Verkehrssicherung, die aktuell noch mit einem Bauzaun hergestellt wird. „Am Nordufer sollen ein Aufsatzgeländer und ein neues Geländer den Weiher sichern“, führt Lars Schwiteck seinen Entwurf aus. Am Nordufer soll es auch eine Spiel- und Liegewiese geben. Im Süden wird es eine Totholz (Benjeshecke) mit zwei Metern Höhe geben, die zum einen das Ufer sichern soll und zum anderen der Natur einen eigenen Raum gibt. „Das ist ökologisch bedeutend, denn dadurch steigert sich die Biodiversität.“ Die sogenannte Benjeshecke bietet kleinen Tieren, wie zum Beispiel Igeln oder Kröten, einen Rückzugsraum.
An anderer Stelle soll eine Vorschüttung dafür sorgen, dass auch Kinder gefahrlos ans Wasser können. Aus Sicht von Lars Schwiteck könnte auch die neue Callanetics-Anlage noch ein paar Bäume gebrauchen, da es dort im Sommer zu heiß sei. Der Landschaftsarchitekt hat viele Ideen in seinen Entwurf gebracht, die den Stadtweiher erlebbar machen und für Aufenthaltsqualität sorgen und das für jeden Besucher, denn der Entwurf sieht eine barrierfrei angelegte Promenade vor, die rund um die Wasserfläche führt.
Zwei dritte Plätze und eine Anerkennung
Der Gewinner hat überzeugt, aber auch die beiden Teilnehmer, die gemeinsam den dritten Platz belegen, brachten gute Ideen ein und berücksichtigten Elemente, wie einen einheitlichen Wegebelag. Den dritten Platz teilten sich weihrauch+fischer GmbH, Solingen und MOLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf. Eine Anerkennung gab es für den Entwurf von TREIBHAUS Landschaftsarchitektur, Hamburg.
Wie geht es jetzt weiter?
Im Januar startet ein förmliches Vergabeverfahren, in dem auf Grundlage der Wettbewerbsentwürfe der
Planungsauftrag zur Neugestaltung des Stadtweihers erteilt wird. „Damit stärken wir das grüne Zentrum Hochdahls“, so Bürgermeister Schultz bei der Präsentation.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar