Sprühfarbe für Demokratieverständnis

Caritas im Kreis Mettmann

Foto: Caritas im Kreis Mettmann

In der Nachbarstadt Mettmann setzen Caritas und das Konrad-Heresbach-Gymnasium mit Graffiti Zeichen für die Demokratie.

Mit der Fertigstellung eines zweiten großflächigen Graffiti-Bildes, diesmal zum Grundgesetz-Artikel 3, am Pfeiler der RegioBahn-Brücke an der Talstraße, haben der Caritasverband für den Kreis Mettmann und das Konrad-Heresbach-Gymnasium (KHG) ihr Gemeinschaftsprojekt „Plakativ aktiv für Demokratie“ abgeschlossen.

Das farbenfrohe Graffito strahlt über die viel befahrene Talstraße und verdeutlicht: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich!“ „Wir haben diesen Standort bewusst gewählt, weil es sich um eine vielbefahrene Straße handelt und wir deshalb zahlreiche Menschen mit unserer Botschaft erreichen. Wir sind der RegioBahn sehr dankbar für ihre Unterstützung, indem sie uns diese Fläche für die Kunstaktion zur Verfügung gestellt hat“, sagt Heiko Richartz. Er ist im Fachdienst für Integration und Migration der Caritas zuständig für die Kampagne „vielfalt. viel wert.“ und hat das Projekt entwickelt. „Als die Caritas auf unsere Schule zukam, waren wir sofort angetan und haben zugesagt“, sagt Latein- und Sportlehrerin Carolin Velsink, welche die Spray-Aktion für das KHG gemeinsam mit ihrem Kollegen Alexander Engel betreut hat.

Im Herbst 2020 hatten Schule und Caritas bereits das Graffito „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ an der Kreuzung Talstraße/Beethovenstraße fertig gestellt. Ziel der Aktion sei es, auf die Bedeutung demokratischen Handelns und Elemente des Grundgesetzes hinzuweisen, so Richartz. Martin Sahler, Leiter des Fachdienstes, ergänzt: „Die kreative Auseinandersetzung mit den Grundgesetztexten sollte eine Sensibilisierung der beteiligten Schüler*innen für problematische gesellschaftliche Erscheinungen wie Rassismus und Rechtsextremismus erzeugen und zeigen, dass diese mit dem Demokratie- und Menschenrechtsverständnis unseres Landes weder vereinbar noch verhandelbar sind.“

So hatten zu Beginn des Jahres 2020 circa 15 Schüler*innen des KHG in drei Workshops unter Anleitung des Velberter Graffiti-Künstler David Augustyniak von „Art-Letics“ sowie der beiden Lehrkräfte und des Caritas-Mitarbeiters Wort-Bild-Marken zu den Grundgesetz-Artikeln I.1. und III.1. entwickelt. Dabei zeigten die Gymnasiast*innen, dass ihnen das Thema wichtig ist. So sagt etwa die 15-jährige Sophia: „Wir wollen auch lokal gegen Rassismus und für unsere Demokratie eintreten.“

Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen hatte sich das gesamte Projekt, das bereits vor den Sommerferien 2020 zum Abschluss hätte kommen sollen, massiv verzögert, so dass der Brückenpfeiler erst kurz vor den Herbstferien 2021 seine Verschönerung erhalten hat. Danach verhinderte Sturmtief „Ignatz“ zunächst den Abbau des für die Spray-Aktion benötigten Malergerüsts. „Es war zwischenzeitlich zum Verzweifeln, aber ich bin sehr stolz, dass wir das Projekt nun trotz aller Widrigkeiten zum Abschluss bringen konnten“, so Richartz.

Dass sich das Ergebnis sehen lassen kann, unterstrich beim Ortstermin am vergangenen Dienstag auch Sebastian Iven, Sicherheitsingenieur bei der RegioBahn: „Die Genehmigung für das Projekt konnten wir seinerzeit unbürokratisch erteilen – die Botschaft unterstützen wir.“ Auf die Aussage Martin Sahlers, das Grundgesetz berge weitere Motive, bekräftigte Iven, dass die RegioBahn über weitere Flächen verfüge.

„Plakativ aktiv für Demokratie“ wurde finanziert vom Caritasverband für den Kreis Mettmann und durch Landesmittel von NRWeltoffen sowie Bundesmittel von „Demokratie leben!“.

© Caritas im Kreis Mettmann

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