Spenden-Aktion für Gehirntumor-OP eines 10-jährigen Eritreers

von Susann Krüll

Der 10-jährige Senai aus Eritrea leidet an einem Gehirntumor, der in seiner Heimat nicht operiert werden kann. Seine linke Körperhälfte ist bereits gelähmt. Kann er nicht zeitnah in der Düsseldorfer Uni-Klinik operiert werden, die sich bereit erklärt hat, den Eingriff durchzuführen, bedeutet das das Todesurteil für den Jungen.

Seine Tante Elsa Habtom lebt mit ihrer Familie seit sieben Jahren in Deutschland und hat eine Go-Fund-Me Spendenaktion für ihren Neffen ins Leben gerufen. Bisher haben 80 Privatspenden schon über 3.000€ gespendet. Doch für den Flug aus Eritrea, die Operation, die Reha-Maßnahmen und den Rückflug für Senai undseiner Mutter bedarf es mehr als der 10-fachen Summe.

50.000 € müssten im Idealfall zusammenkommen

Elsa Habtom hat sich auf Bitten ihres Bruders, Senais Vater, an Angela Camps, die beim SKFM Erkrath den Bereich „Frühe Hilfen“ verantwortet, gewandt und um Hilfe bei der Organisation nicht nur der Spendenkampagne gewandt. „Durch unsere Kinderkrankenschwester Petra Quellenburg konnten der Kontakt zu einem Arzt in der Düsseldorfer Uni-Klinik hergestellt werden. Dieser hat sich nach Durchsicht der Unterlagen, die Senais Familie von der Kinderklinik in der Hauptstadt Asmara nach der Untersuchung dort erhalten hat, bereiterklärt, die Operation, die die dortigen Ärzte nicht durchführen können, vorzunehmen“, so Angela Camps, die die Familie ehrenamtlich unterstützt, weil sie sie aus dem Eltern-Kind-Café kennt, das Elsa Habtom mit ihren beiden Kindern regelmäßig besucht. „Die Uni-Klinik wird sich an den Kosten der OP beteiligen, muss aber rund 20.000 € berechnen. Dann muss noch die anstehende Reha-Maßnahme mit einer ähnlich hohen Summe finanziert werden sowie die Transportkosten nach Deutschland und zurück für Senai und seine Mutter“, berichtet Angela Camps, wie sich die Summe zusammensetzt, die auf der Seite der Non-Profit-Plattform Go-Fund-me angegeben ist.

Zwischen Hoffen und Bangen bei den Familien in Eritrea und Deutschland

Seit mehr als einem halben Jahr leidet Senai unter den Folgen des Tumors, der in seinem Gehirn wächst. Es handelt sich um einen so genanntes Astrocytoma, einen seltenen hochgradig maligmen Glia-Tumor. Dieser bildet Ödeme aus und drückt auf das umliegende Gewebe, Lähmungen und Ausfallerscheinungen sind die Folge. „Mein Neffe ist inzwischen einseitig gelähmt, kann nur noch gestützt von seinen Eltern überhaupt ein paar Schritte laufen. Er hat starke Schmerzen. Leider gibt es in Eritrea keine Schmerzmittel, so leidet er sehr. Auch wenn er ein tapferer Junge ist. Seine Eltern und wir Verwandte setzen alle Hoffnungen darauf, dass durch den Spendenaufruf das Geld zusammenkommt, damit er hier in Düsseldorf operiert werden kann. Denn nur dann kann sein Leben gerettet werden. Für meinen Bruder, seine Frau und Senais Geschwister, er hat noch zwei ältere Geschwister und einen jüngeren Bruder, und uns ist es ein entsetzlicher Gedanke, dass Senai sonst sterben wird, und bis dahin schreckliche Schmerzen und Angst haben wird“, artikuliert Elsa Habtom ihre Ängste in Bezug auf ihren Neffen, den sie das letzte Mal als Kleinkind gesehen hat.

In der eritreischen Community in Erkrath und Umgebung hat Senais Tante das Schicksal ihres Neffen bereits bekannt gemacht. Daher ist der Spendenaufruf auch in eritreischer Sprache verfasst und wenn man weiter hinunterscrollt, folgt die deutsche Übersetzung. „Unsere Bekannten aus meinem Heimatland haben auch schon gegeben, was sie erübrigen können“, erzählt Elsa Habtom und hofft auf die Solidarität vieler weiterer Menschen, denen das Schicksal ihres kleinen Neffen nahegeht.

Der Spendenaufruf für die Tumor-OP des 10-jährigen Senai findet sich im Web unter: https://gofund.me/4b7d1561. Jeder noch so kleine Betrag nützt, um Operation, Reha und Transport-Kosten zu finanzieren, damit das Leben des Jungen gerettet werden kann. 

2 Kommentare

  1. Hallo,
    beim Lesen des Berichts über Senai aus Eritrea kam bei mir die Frage auf: Was geschieht mit dem Geld, wenn die erwünschte Summe für die OP nicht zusammen kommt? Ich wünsche dem kleinen Senai von ganzem Herzen das er schnell Hilfe bekommt. Es fehlt aber noch eine große Summe zu den 50.000 €. Gibt es auch einen Spendenaufruf auf Facebook?

    Ich möchte gerne helfen aber diese Info ist nicht unwichtig.

    Grüße von Anne

    • Liebe Anne Peetz,
      anders als bei Plattformen wie etwa Startnext und ähnlichen Anbietern zahlt gofundme eingegangene Spenden unabhängig davon, ob die Gesamtsumme erreicht wird, aus. Siehe hier. Via Email hat die Autorin ihnen bereits weitere Fragen beantwortet.
      Gruß Ria Garcia

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