SPD Erkrath ehrt Mitglieder bei weihnachtlicher Feier im Forum Sandheide

von Susann Krüll

Gruppenbild der Jubilare. Foto: Susann Krüll

Ehrungen für 65, 50, 40, 25 und 10 Jahre Mitgliedschaft nahmen am vergangenen Samstag die beiden Ortsvorsitzenden Ulrike Haase und Toni Nezi vor.

Zu der weihnachtlichen Feier waren auch die Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt und Jens Geyer, der der Kreis-SPD und der Kreistagsfraktion vorsitzt, gekommen. Paul Söhnchen wurde eine besondere Ehrung zuteil: Er erhielt die Willy-Brandt-Medaille wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

21 SPD-Genossinnen und Genossen erhielten Urkunden und Ehrennadeln

Auch wenn nicht alle Genossinnen und Genossen zu der weihnachtlichen Feier gekommen waren, um ihre Urkunden und Nadeln persönlich in Empfang zu nehmen, war die Cafeteria des Forum Sandheide mit rund 50 Personen gut gefüllt. Allerdings musste auch Ehrengast Norbert Walter-Borjans, Ex-Finanzminister, kurzfristig absagen, weil sein Sohn am Vorabend Corona-positiv getestet worden war. So waren es die Landtags- und der Kreistagsabgeordnete, die im Anschluss an die von Ulrike Haase und Toni Nezi vorgenommen Ehrungen Grußworte an die Genossinnen und Genossen richteten.

Nezi hatte es sich zur Aufgabe gemacht, relevante Ereignisse der Jahre zu referieren, in denen die Jubilare in die SPD eingetreten waren. Neben den Partei-relevanten Ereignissen wusste er auch weltpolitisch Bedeutendes zu berichten. So erinnerte er, dass im Jahr 2012, als z. B. Jan Pfeiffer, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, in die Partei eintrat, die Euro-Krise oder der Untergang der Costa Concordia in Italien stattfanden.

Vor 25 Jahren, dieses Jubiläum begingen Ramona Döring-Genske und Michael Meier, die beide anwesend waren, hatten sich u. a. diese Ereignisse zugetragen: Toni Blair, Labour Party, wurde in England Premierminister und Roman Herzog hielt seine bekannte Rede „Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen“.

Vor 40 Jahren musste Helmut Schmidt aufgrund eines Misstrauensantrags zurücktreten , der Commodore 64 kam auf den Markt und Nicole gewann für Deutschland mit „Ein bisschen Frieden“ den Eurovision Songcontest. Eine Auswahl die auch bei den Jubilaren wie Jörg Schintze, Schriftführer im Ortsverein, oder Wolfgang Sendermann, bekannt als Vorsitzender des Kunsthaus-Vereins, Erinnerungen wachriefen.

Als es um die 50-jährige Mitgliedschaft ging, waren es u.a. diese Ereignisse, die sich u.a. 1972 ereigneten: die Watergate-Affäre in den USA, die Olympischen Spiele in München fanden statt und Willy Brand trat nach dem Misstrauensvotum seine zweite Kanzlerschaft an. Als Adi Franke nach vorne gerufen wurde, fiel der Applaus, mit dem alle Geehrten bedacht wurde, vielleicht noch ein wenig frenetischer aus. Das „Urgestein“ habe fast so lange das Amt des Kassierers innegehabt, wie er SPD-Mitglied sei, wussten die Weggefährten im Publikum zu berichten. Mit Bedauern wurde der Austritt von Michael Laferi zur Kenntnis genommen, der sein Austrittsgesuch mit der Annahme der Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft an Toni Nezi überreichte.

Als Paul Söhnchen dann von den beiden Ortsvorsitzenden nach vorne gebeten wurde, war er erstaunt, wusste er doch nicht, dass er für seine achtjährige Zeit als Vorsitzender den Ehrenvorsitz der SPD Erkrath verliehen bekommen und noch die Willy-Brand-Ehrenmedaille für seine besonderen Verdienste um die Partei erhalten sollte, eine Ehre, die laut Toni Nezi nicht vielen SPD-Genossen zu Teil werde. Wie es seine Art ist, hielt Söhnchen nicht mit seinen Ansichten hinter dem Berg, als er sich bedankte: „Ich bin ein bisschen sprachlos, was ich selten bin. (…) Wenn ich mal sehe, wer da geehrte wurde, bin ich ein kleines Licht. Ich bin nur 27 Jahre Mitglied, und viele unter uns viel länger. (…) Aber ich bin gerne Sozialdemokrat. Wenige Parteien haben sich so lange für die Belange andere eingesetzt. Sozialdemokraten haben in dunklen Zeiten trotz Gefängnis die Fahne hochgehalten. (…) Wir fetzen uns zwar, trotzdem ist es immer noch möglich, miteinander zu reden, sich aufgehoben zu fühlen. Das wünsche ich auch den jungen Leuten unter uns”, so der frisch Geehrte, der maßgeblich den Zusammenschluss der beiden ehemaligen Ortsgruppen in Alt-Erkrath und Hochdahl zu einem Ortsverein herbeigeführt hatte.

Gastredner nahmen Bezug auf Kreis- und Landes-politische Themen

Jens Geyer sprach im Wesentlichen zwei Themen in seinem Grußwort an: Die Sorge, welche Folgen der „Landeskrankenhaus-Plan“, würde er denn so durchgesetzt, dass das eine oder andere Krankenhaus im Kreis Mettmann in der jetzigen Form nicht überleben werde. Auch kam er darauf zu sprechen, dass die Kreis-SPD angeregt habe, auf Kreisebene eine Partnerschaft mit der Ukraine zu schließen. „Die Ukrainer führen stellvertretend für uns alle den Kampf um die Demokratie und westliche Werte. Wir hoffen, dass Landrat Hendele unseren Vorschlag nicht nur ‚wohlwollend prüft‘, sondern auch umsetzen wird,“ so sein Plädoyer, bevor er sich mit guten Wünschen für Weihnachten zum nächsten Termin verabschiedete.

Die aus Ratingen stammende SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt wies in ihrer Ansprache daraufhin, dass sie bereits am Tisch mit den Genossen über die „brennenden Themen unserer Zeit und die Auswirkungen auf die Kommunen“ diskutiert habe. „Wir haben es uns alle, glaube ich, nicht träumen lassen, dass wir noch einmal eine solche Inflationsrate, solche explodierenden Kosten und auch den sozialen Abstand untereinander durch die Corona-Pandemie erleben würden“, wandte sie sich sehr persönlich an die Zuhörenden. Auch sie ging auf die möglichen Schließungen von Krankenhäusern im Kreis ein. „Wir haben im Kreis Häuser, die alle Fachgebiete vorhalten, was gut für die Erreichbarkeit in der Fläche ist, aber nicht so rentabel, wie das gewünscht wird von der Landesregierung“, so Müller-Witt. Sie appellierte an ihre Zuhörer, alle Quellen zu nutzen, um sich zu informieren, im Netz auf den Seiten der Kreis-SPD und auch der des Landes, denn: „Ihr seid wichtig, um in die Breite zu tragen, was in Bund und Land läuft.“ Auch die Aufforderung, „soziale Fragen in den Mittelpunkt zu stellen, denn wer soll es denn sonst machen“, richtete sich eindringlich an die Genossinnen und Genossen der SPD Erkrath.  

Bei Gesprächen und Köstlichem vom kleinen, aber feinen Büffet schloss der adventliche Nachmittag nach gut zwei Stunden.

Die Geehrten im Einzelnen:

  • 10 Jahre Mitgliedschaft: Jan Pfeifer, Kjell Richter und Ina Schintze
  • 25 Jahre Mitgliedschaft: Ramona Döring-Genske, Ralf Dralle und Michael Meier
  • 40 Jahre Mitgliedschaft: Kornelia Püttbach, Roger Ansperger, Hendrik Foth, Alger Kumberg, Wolfgang Scherer, Jörg Schintze, Wolfgang Sendermann und Hans-Jürgen Zieger
  • 50 Jahre Mitgliedschaft: Emil Brachthaeuser, Adi Franke, Peter Sieber-Haase und Gerd Sieslack
  • 65 Jahre Mitgliedschaft: Liselotte Thomas

Kontakt: SPD Ortsverein Erkrath, c/o Toni Nezi, Tannenstr. 43, 40699 Erkrath, E-Mail: vorsitz@spd-erkrath.de, www.erkrath-spd.de

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