So bunt ist das Forum Sandheide

von Ria Garcia

Vertreter der Ideenwerkstatt und Handwerker hatten sich am Freitag zusammengefunden. Olaf Grau hatte es aus terminlichen Gründen nicht geschafft dabei zu sein. Foto: Lutz Wulfestieg

In dieser Woche hat die Kunst am Bau am Forum Sandheide endlich ihren Platz gefunden.

Das Forum, das künftig zentraler Punkt für unterschiedliche soziale Einrichtungen (SKFM, Tafel, TSV, IKZ, die Werkstatt) sein wird, ist jetzt so bunt und vielfältig, wie die Menschen in der Sandheide selbst. Am Freitag, auf den Tag genau zwei Jahre nachdem sich der SKFM an den damaligen Kulturdezernenten Ulrich Schwab-Bachmann wandte und darum bat einen künstlerischen Wettbewerb auszuloben, war das fertige Ergebnis zu vor Ort zu sehen. Daran, dass das pünktlich gelang, waren auch Architekten Krüll, Metallbau Frank Hanke, die Firma Bleikart und das Dachdecker Unternehmen von Olaf Grau beteiligt. “Wir sind Steffen Krüll für seine Unterstützung dankbar. Er hat für uns schon in 2016 und 2017 die Förderanträge für den Städtebau und den Investitionspakt geschrieben”, sagt uns Norbert Baumgarten. Auch sei es den Kontakten des Architekten zu den örtlichen Handwerkern zu verdanken, dass man immer schnell Unterstützung findet. “Wir sind immer sehr erstaunt, wie die Handwerker vor einspringen, wenn Not am Mann ist.” So war es auch, als die Folierung am Gebäude anstand und die Skultpur aufgestellt werden sollte. Bleikart sprang mit einem Kran und und Olaf Grau mit Steigern.

Der Wettbewerb ‘Kunst am Bau – Forum Sandheide’ und der Sieger

Am 6. November 2020 hatte es für interessierte Künstler einen vor Ort Termin gegeben, bei dem sie sich ein Bild vom Vorhaben machen konnten. Vertreter aus den fünf Vereinen der Ideenwerkstatt standen ihnen für Fragen zum Konzept und dessen Ausgestaltung zur Verfügung. Elf Bewerbungen gingen im weiteren Verlauf des Wettbewerbs ein. Eine siebenköpfige Jury, die sich aus Schülern der Kunstakademie, Künstlern, einem Architekt für Stadtplanung und aus der Verwaltung zusammensetzte, sichtete die Entwürfe in einem anonymisierten Verfahren. Der Entwurf, der schließlich die Mehrheit überzeugte, stammte vom Erkrather Künstler Lothar Kniep. Er hatte ein Gesamtkonzept vorgelegt, das ein Logo für das Forum Sandheide bot, das gleichzeitig die Grundlage für die Skulptur war, deren Farben nun mit der passenden Folierung das gesamte Gebäude zu einem bunten Treffpunkt für alle Menschen wird. Die fünf Farben der Stehlen symbolisieren gleichzeitig die unterschiedlichen Besucher des Forums, wie auch die fünf Vereine, die dort gemeinsam einziehen werden.

Lothar Kniep hat sich bei seinem Entwurf auch von der Historie des Ortes inspirieren lassen. Hochdahl, einst selbständige Gemeinde ist im 19. Jahrhundert vor allem durch den Bau der steilsten Eisenbahnstrecke Europas, die von Düsseldorf nach Elberfeld führte und durch das Eisenhüttenwerk, das zu den drei größten Hochofenanlagen des Ruhrgebiets gehörte, weit über die Region bekannt geworden. Diese beiden herausragenden Ereignisse, habe er in seine Skulptur einfließen lassen, so Lothar Kniep. Dabei symbolisieren die hochschießenden Stehlen die Schienen der Eisenbahnstrecke. Gefertigt sind sie aus Stahl, als Anlehnung an die Eisenhütte. Die gleichzeitige Symbiose mit Edelstahl bringe die Verbindung zum letzten Eigentümer des Gebäudes, dem Edelstahlproduzenten APARAM, der dort seine Hauptverwaltung hatte. Seit dieser Woche steht die Skulptur nun genau in der Mitte der beiden geschichtsträchtigen kulturellen Standort, wie Kniep erklärt. Die bunte Gestaltung schlägt die Brücke in die Gegenwart hin zur Nutzung des Forums Sandheide mit seiner multikulturellen Ausrichtung. Das ‘F’ für Forum steht auch für die Mitarbeiter der Einrichtungen, die die Menschen hier mit offenen Armen empfangen. Es wurde, wie auch das ‘S’ für Sandheide in Edelstahl gearbeitet. Aus dem Entwurf umgesetzt hat die 4,20 Meter hohe Skulptur Metallbau Hanke.

“Wir sind alle begeistert. Das ist noch besser, als wir uns das vorher vorgestellt haben”, sind sich die Vereine der Ideenwerkstatt einig. “Das ist ein weiterer Meilenstein”, freut sich auch Winfried Blank, stellvertretender Vorsitzender des SKFM Erkrath.

Der fröhlich bunte Eindruck, den das Forum Sandheide nun weithin sichtbar ausstrahlt, ist er durch die Kombination der Skulptur mit der Folierung des Gebäudes entstanden. “Die hat Lothar Lüttmann umgesetzt”, erzählt uns Lothar Kniep, der sichtbar mit dem Gesamtergebnis zufrieden ist. Für die Skulptur hatte er im Vorfeld ein Modell im Maßstab 1:10 gefertigt, dass er am Freitag mitgebracht hatte. “Ich hab mich aus einem Foto ausgeschnitten und daneben gestellt, damit ich mir vorstellen kann, wie die Größe später wirkt”, verrät er.

Eröffnung im März 2023

Die Geschichte des Standortes soll künftig auch den Besuchern des Forums Sandheide zugänglich gemacht werden. Dazu hatte Lothar Kniep die Industriegeschichte recherchiert und sich mit dem Heimatkundler Herbert Bander abgestimmt. Die beiden arbeiten aktuell an der Umsetzung der Darstellung der Vorgeschichte, die bei der Eröffnung des Forums Sandheide am 25. März 2023 als Abschluss der Kunst am Bau Projektes der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Die Vorgeschichte soll dann auf einem Monitor laufen. Ergänzend soll es einen Flyer zum Mitnehmen geben.

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