SGV Erkrath-Haan auf dem Bergbauweg Rösrath-Hoffnungsthal

SGV ABTEILUNG HAAN-ERKRATH

Symbolbild Wandern. Foto: Nicky auf Pixabay

Am 13. Januar machte sich die Abteilung Erkrath-Haan des SGV auf, das Bensberger Erzrevier auf dem Rundwanderweg „Bergische Streifzüge: Bergbauweg“, startend am Bahnhof Rösrath- Hoffnungsthal, zu erkunden.

Die Führung der Bildungsveranstaltung erfolgte durch den Wanderführer Guido Krautz in Zusammenarbeit und mit Förderung der Wanderakademie des SGV in Arnsberg.

Zunächst wurde das historische Industriegelände aufgesucht, an dem sich einst das Hammerwerk „Hoffnungsthal“ befand, das namensgebend für den Ortsteil wurde und zum Ausdruck bringt, wie die im späten 18. Jahrhundert beginnende Ansiedlung von Industrie durch die Schaffung von Arbeitsplätzen wirtschaftlichen Aufschwung und  Hoffnung in das Tal brachte. Der Hammer bildete die Basis für das spätere metallverarbeitende Werk in Besitz der Familie Reusch. Die heutigen Gebäude auf dem Areal wie auch die Familienvilla an der Hauptstraße gehen auf diese Zeit zurück.

Im weiteren Verlauf steigt der Weg stetig an und der Lüderich wird bestiegen. Auf halben Wege trifft man auf das Steigerhaus, die Waschkaue und den historischen Förderturm des Franziskastollens. Hier erläuterte der Wanderführer auch die geologischen Grundlagen, die zu den lokalen Erzvorkommen führten. Industriell wurden hier Zink und Bleierze gewonnen.

In der Nähe des Gipfels des Lüderichs befindet sich dann ein weiterer größerer Förderturm und -schacht, hier wurde die Förderung erst 1978 eingestellt. Leider blieb aufgrund der Wetterverhältnisse der atemberaubende Ausblick von hier oben verwehrt.

Foto: SGV Abteilung Haan-Erkrath

Im Gebiet des Lüderichs wurde bereits zur Römerzeit Bundmetallerz abgebaut und verarbeitet, ebenso im Mittelalter. Das Blei der Bleiverglasung des Kölner Doms soll vom Lüderich stammen. Von der deutschlandgrößten Erzaufarbeitungsanlage unterhalb des Förderturms ist heute nichts mehr zu sehen, jedoch prägen Abraumhalden bis heute das Landschaftsbild. Diese sind zwar renaturiert, die Verunreinigung der Böden durch Schwermetalle spiegelt sich aber auch in der Vegetation wider. Der Erzabbau wurde eingestellt aufgrund von Preisdruck aus anderen Ländern, dem Zuneigegehen der Erzvorkommen, aber nicht zuletzt auch aufgrund des Widerstands des Bevölkerung gegen zunehmende Schwermetallbelastung der Böden.

Auf dem Rückweg kreuzte die Gruppe den Verlauf der einspurigen Bahntrasse Overath – Heumar, die maßgeblich zum Aufschwung des Gebietes beigetragen hat und auch durch das Werk der Familie Reusch mitfinanziert wurde. Sie verläuft durch einen knapp 1.1 km langen Tunnel und mehrere Viadukte und wurde dennoch im Jahre 1910 nach einer Bauzeit von nur 4 Jahren fertiggestellt. Die Trasse verläuft durch ein Bachbett, während der Bach kurzerhand auf den Hang verlegt wurde.

Nach einer kurzen, aber durch einige Höhenmeter dann doch herausfordernden Wanderung bei frostigen Temperaturen bildete eine Schlusseinkehr bei Kuchen und wärmenden Getränken einen willkommenen Abschluss.

Weitere Informationen: www.sgv-erkrath-haan.de

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