Seine Bilder bleiben

#KulturSoli | 11

Oswald Laufer (†) Foto: privat

#KulturSoli 11 | Oswald Laufer (†) war eines der besten Beispiele dafür, dass Mathematik und Physik keinen Widerspruch zur Kunst bilden.

Oswald Laufer wurde 90 Jahre alt. Das Licht der Welt erblickte er im September 1929 in Heyerode. Schon während seines Studiums der Mathematik und Physik entdeckte Oswald Laufer auch sein künstlerisches Talent im studentischen Künstlerkreis, aber vorerst sollten Mathematik und Physik im Lehramt den Vorrang haben. Studiert hat er an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und begann seine berufliche Laufbahn als Lehrer an der Oberschule Jena. Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 und die sich anschließenden Verfolgungen bewegten den jungen Lehrer zur Flucht in den Westen.

Erinnerungen an längst
vergangene Ausstellungen

Seine neue Heimat fand er hier bei uns. Bis 1994 war er als Lehrer und zuletzt als kommissarischer Schulleiter am Gymnasium Gerresheim tätig. Erst nach seiner Pensionierung sollte ihn sein Weg wieder zur Kunst führen. Sein Sohn gab den Anstoß, dem in seiner beruflichen Umgebung Bilder für die noch ‘weißen Wände’ fehlten. “Seine Fantasie war grenzenlos”, erinnert sich seine Frau Hildegard. Konzepte brauchte er nicht. Die Inspiration kam mit dem ersten Pinselstrich.

Während seiner künstlerischen Tätigkeit schloss sich der ‘junggebliebene Künstler’ der Künstlergruppe ‘unart’ an und eröffnete 2001 sogar eine eigene Galerie. Seine Werke waren in zahlreichen Ausstellungen, unter anderem in der Lokart und deren Vorläufer ‘ERK ART H’ zu sehen. Zwei seiner Werke, die auf Metall gespachtelt waren, wurden in der Lokart prämiert.

Ein ganzer Ordner gefüllt mit Erinnerungen

In einem Ordner bewahrt Hildegard Laufer die Erinnerungen an das künstlerische Schaffen ihres im Januar 2020 verstorbenen Gatten auf. Der Ordner enthält unter anderem auch Zeugnisse der Geschichte der Kunstausstellungen, die die Stadt Erkrath mit Unterstützung der Kreissparkasse Düsseldorf ausrichtet.

Wie sich aus aufgehobenen Zeitungsberichten entnehmen lässt, musste der Name der Kunstausstellung bereits zum zweiten Mal aus urheberrechtlichen Gründen geändert werden. Die Rheinische Post kündigte am 25. November 1998 die LokArt an und schrieb im Artikel, dass der Name ERK ART H aus eben urheberrechtlichen Gründen nicht mehr verwendet werden dürfe. Mit dem neuen Namen sei auch ein neuer Ort verbunden. Erstmals wurde die Ausstellung nicht mehr in der Stadthalle, sondern im Lokschuppen präsentiert. Eröffnet wurde diese erste LokArt von Erkraths damaligem Kulturdezernenten Thomas Hendele, der inzwischen seit vielen Jahren Landrat des Kreises ist. Musikalisch begleitet war die Vernissage von den Lokschuppen Allstars unter der Leitung von Erkraths ‘Jazz-Ikone’ Jacky Müller, der im letzten Sommer verstorben ist.

Inzwischen musste auch der Name LokArt wieder aufgegeben werden, weil eine Event-Agentur mit Sitz im Bochumer Lokschuppen sich den Namen hat eintragen lassen. Zum 25. Jubiläum wurde auch der künftige Name präsentiert: Erk@Art.

Eigentlich sollte jetzt im November die Ausstellung mit langer Tradition erstmals unter dem neuen Namen Erk@Art stattfinden, aber der städtischen Homepage ist zu entnehmen: “Die Kunstausstellung Erk@Art 2020 muss aufgrund der Corona-Pandemie leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Ein Ersatztermin wird zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt.”

Oswald Laufers Bilder sind davon nicht mehr betroffen, doch er hinterlässt einen ganzen Schatz an großformatigen Bildern, von denen wir hier einige in unserer virtuellen Kunstausstellung zusammengefasst haben. Noch steht ein großer Teil der Bilder in seinem ehemaligen Atelier und so besteht die Möglichkeit mit einem abgestimmten Termin noch mehr Bilder zu besichtigen. Ende dieses Jahres werden die verbliebenen Bilder eingelagert.

Ausstellungen

In dem gut gefüllten Ordner, der Oswald Laufers künstlerisches Schaffen dokumentiert, findet sich auch ein älterer ‘Lebenlauf’, der eine Übersicht von Ausstellungen bis 2007 enthält:

Einzelausstellungen

  • 1995: Rathaus Wülfrath | Bilder zu ‘Sport und Spiel’
  • 1996: Medicor Wuppertal | ‘Kammerspiele’
  • 1997: Galerie Wilhelm, Wülfrath | ‘Unsere Fabel-hafte Welt’ und Haus Salem, Ratingen | ‘Untergang und Aufstieg’
  • 1998: Praxis Fr. Gall, Hochdahl | ‘Querschnitte’
  • 2000: Haus Salem, Ratingen | ‘Pax de deux’ und HNO Praxis, Wuppertal | ‘Weg der Hoffnung’
  • 2001: Golfclub Mettmann | ‘Kunst und Golf’ und Eröffnungsausstellung in der Galerie F³
  • 2002: Eröffnungsausstellung im Autohaus Herring, Wülfrath und Angergalerie Ratingen | ‘Welt der Farben – Farbige Welten’
  • 2003: Werkzeugmuseum Remscheid | ‘Ist Fortschritt – Fortschritt?’
  • 2007: Düsseldorfer Golfclub | ‘Kunst und Golf’

Gemeinschaftsausstellungen

  • 1996: ERK ART H, Stadthalle Erkrath
  • 1997: ERK ART H, Bürgerhaus Hochdahl
  • 1998: LokArt, Lokschuppen Hochdahl
  • 1999: Kunstmeile Unterbach
  • 2000: LokArt, Lokschuppen Hochdahl | Kulturtage Unterbach | Kunstmeile Unterbach
  • 2001: Alte Stadtsparkasse Unterbach | Kulturtage Unterbach | Kulturmeile Unterbach
  • 2002: Kunstmarkt Hilden | Kunstwochen Mettmann | Kunstmeile Unterbach | Angergalerie Ratingen
  • 2003: Kunstmarkt Hilden | Galerie F³ Erkrath ‘Ga-Ga’ | Lokschuppen Hochdahl ‘LokArt’
  • 2004: Kunstmeile Unterbach | Abgeordnetenhaus Berlin
  • 2005: Galerie F³ ‘Ga-Ga’

Die letzte Ausstellung mit Bildern von Oswald Laufer fand im Oktober 2015 im Feldmannsaal in Unterbach statt.

Bildauswahl des verstorbenen Malers Oswald Laufer

(Mit einem Klick auf die Bilder sehen Sie die Vergrößerung mit weiteren Angaben.)

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Kontakt bei Interesse an einem der hier präsentierten Werke:
laufer.oswald@online.de

Hintergründe unserer #KulturSoli-Reihe

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