Zum Start der Theatersaison 2024/2025 gab es in der Stadthalle Erkrath das Bekenntnis ‚Nein zum Geld‘. Eine amüsante und berührende Komödie.
Besser hätte die Theatersaison nicht starten können. Knapp über 300 Zuschauer kamen am Mittwoch in der Erkrather Stadthalle. Ein guter Saisonbeginn. Auf dem Programm stand die rabenschwarze Komödie von Flavia Coste ‚Nein zum Geld‘.
In schon gelebter Tradition begrüßte Beigeordnete Michael Pfleging die Anwesenden zur neuen Theatersaison. Er freute sich über die wieder zahlreichen Abonnenten in der neuen Saison, denn nur so kann ein Theaterbetrieb aufrecht erhalten werden und schloss seine Begrüßung, indem er einen Lottozettel aus seinen Unterlagen zog: „Mal sehen, was so ein Schein alles anrichten kann.“ Das war natürlich ein Hinweis auf das aktuelle Stück, denn ‚Nein zu Geld‘ ist eine rabenschwarze Komödie. Ca. 300 Zuschauer waren im Saal und sahen ein bemerkenswert unterhaltsames Stück.
Die Komödie in Kurzform: Richard und seine Frau Claire, die gerade ein Kind bekommen haben, laden Richards Mutter und Freund Etienne zum Essen ein, da Richard etwas Wichtiges mitteilen muss. Der Abend verlief beschwingt, heiter und mit viel Lachen, bis Richard nach langem rumdrucksen und stottern damit herauskam, dass er 162 Millionen Euro im Lotto gewonnen habe, er aber nach langem Nachdenken den Entschluss gefasst habe, dass er das Geld nicht annehmen werde. Er hat Angst, dass sie sich verändern könnten.
Das war der Moment, wo alle Teilnehmer mutierten. Seine Familie und der Freund konnten nicht begreifen, wie man so viel Geld nicht annehmen kann. Schlusstermin zur Annahme des Gewinns war Mitternacht, also in vier Stunden. Kein Flehen, Bitten, Betteln, Drohen oder die Androhung ihn zu ermorden, halfen. Richard blieb hart und verschluckte letztendlich den Lottoschein. Nachdem Frau und Freund ihn bis zur Ohnmacht gewürgt hatten und mit Pfannenwender und Pömpel den Lottoschein wieder hervorbrachten und abzogen das Geld zu besorgen, saß Richard allein auf der Bühne zog einen für die Zuschauer überhaupt nicht im Mittelpunkt des Interesses stehenden Pampers Karton zu sich heran, öffnete ihn und schüttete Bargeld in riesiger Menge über sich. Ein großartiges Stück, großartige Schauspieler und ein tolles Publikum, das am Schluss langanhaltenden Applaus bis hin zum Klatschmarsch und Standing Ovation mit Bravo Rufen spendeten.
Der Einstieg in die Theatersaison war gelungen und kann ruhig weiter so laufen. Es war eine gute Kombination am Mittwoch. Ein spielfreudiges und wunderbar agierendes Schauspielerquartett, ein unterhaltsames Theaterstück, Zuschauer, die vereinnahmt wurden und mitmachten. Rundum, es passte alles. Vor Beginn des Stücks hatten wir einige Besucher befragt, die das Theater-Abonnement nutzen. Elke Esselborn ist seit ca. 40 Jahren Abonnentin ist und äußerte sich insgesamt positiv über das Kulturangebot der Stadt. Sicherlich sei hier und da ein Ausreißer dabei, aber das falle nicht weiter ins Gewicht. Ähnlich äußerten sich auch Helga Niebann, früher bei den Unterfeldmäusen, und ihr Mann Hans, die seit über 20 Jahren Abonnenten sind und das Programm insgesamt abwechslungsreich empfinden. Erst seit vier Jahren Abonnenten sind Monika und Heinz Kurtz, die von der Auswahl der Stücke sehr angetan sind. So äußerte sich auch Sitznachbarin Birte Hagedorn, die fand, dass für jeden Besucher, das Richtige dabei sei. „Ein gelungener Auftakt der Theatersaison“, war die einhellige Meinung der befragten Abonnenten nach dem Stück.
Am 18. Oktober 2024 erwarten die Erkrather Ingrid Kühne mit ihrem Comedyprogramm ‚Von Liebe allein wird auch keiner satt‘ und am 30. Oktober 2024 steht das Schauspiel ‚Sommerfest‚ von Frank Goosen (nach der Verfilmung von Sönke Wortmann) in der Stadthalle Erkrath auf dem Programm. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten für beide Veranstaltungen auch kostenfrei nach Hause. Telefon 0211 240740 09.
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