‚Oh Mensch‘ – Anna Owsiany-Masa

Anna Owsiany-Masa | Foto: Ria Garcia

Das zweite Jahr infolge hat Anna Owsiany-Masa 2023 den Jury-Preis der Erk@Art erhalten und stellt nun Werke unter dem Ausstellungstitel ‚Oh Mensch‘ in der Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf in der Bahnstraße in Alt-Erkrath aus.

„She did it again“ (sie hat es wieder getan). Oder besser: Die Jury hat es wieder getan. Zum zweiten Mal in Folge hatte die Jury im letzten Jahr Anna Owsiany-Masa den Jury-Preis verliehen. Prämiert wurden 2023 ihre Kohlezeichnungen aus dem Zyklus ‚Das innere Leben der Bäume‘. Zwei dieser Zeichnungen sind auch in der Ausstellung in der Kreissparkassen-Filiale zu sehen. „Hier in der Ausstellung wollte ich etwas mit Menschen zeigen“, erklärt sie die Bildauswahl. Ein bisschen etwas Menschliches haben auch die Baumzeichnungen, wenn man sie genauer betrachtet. „Die Bäume sind ein wenig die Brücke zwischen Gegenständlichem und dem Menschen“, sagt sie dazu.

Der Mensch und seine Emotionen sind in ihrem künstlerischem Schaffen das Thema, das über allem steht. Auf den für die Ausstellung ausgewählten Bildern sind fast ausschließlich imaginäre Menschen in unterschiedlichen Gefühlslagen zu sehen. Anna Owsiany-Masas Bilder sind oft in Mischtechnik entstanden (gemalte Zeichnungen) und häufig an der ihr so eigenen Farbwahl als ihre Werke zu erkennen. „Das sind die Druckfarben“, erklärt die Dipl.-Designerin ihre Vorliebe für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz.

Ein Bild in der Ausstellung passt nicht ganz in diesen Farbrahmen und unterscheidet sich auch in der Detailtreue von den übrigen Bildern. Beim Betrachten erscheint es, als wenn dieser Mann auf dem Bild einen mit lebendigen Augen direkt anschaut. „Mit diesem Bild habe ich Abschied genommen“, verrät Anna Owsiany-Masa, dass hier keine imaginäre Person zu sehen ist. Das Bild zeigt ihren inzwischen verstorbenen Vater. Als sie neben dem Bild steht, fallen auch durchaus Ähnlichkeiten zwischen beiden auf. Aber auch ohne diese Information berührt das Bild des Vaters, in dem sich ihr Können auf eine ganz besondere Weise ausdrückt. Dass dieses Werk, wie auch eine Zeichnung, die ihren Vater zeigt, unverkäuflich sind, braucht sicher nicht erwähnt zu werden. Aber gesehen haben sollte man dieses Bild auf jeden Fall. „Meine Arbeit ist immer auch eine Auseinandersetzung mit Gefühlen“, erklärt Anna Owsiany-Masa. Menschen und Bäume werden auch künftig die Themen sein, an denen sie weiterarbeitet. „Wenn mich einmal etwas anderes sehr berührt, kann es natürlich sein, dass ich auch einmal von den Themen abbiege“, erklärt sie.

Anna Owsiany-Masa vor dem Bild ihres Vaters. | Foto: Ria Garcia

„Anna Owsiany-Masa hat in unserer Region einen großen Namen“, so drückte es Christoph Kuhrau (Leiter des Beratungs-Centers Erkrath) bei der Ausstellungseröffnung am 30. September 2024 aus. „Es gelingt ihr ausgezeichnet, gesellschaftlich relevanten Themen eine stilvolle Bühne zu schaffen. Bereits im vergangenen Jahr haben sich viele unserer Gäste an den Werken erfreut – toll, dass wir jetzt ihre neuen Werke ausstellen dürfen“, ergänzte er. Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Oktober 2024 während der Öffnungszeiten in der Filiale Bahnstraße (Alt-Erkrath) der Kreissparkasse Düsseldorf zu sehen.

Über Anna Owsiany-Masa: Nach dem Besuch des Kunstgymnasiums in Warschau studierte sie in Danzig an der Kunstakademie in den Fachbereichen Malerei, Grafik, Produktdesign. Die Diplom-Designerin lebt seit 1989 in Erkrath. Nach Jahren in angestellter Tätigkeit wechselte sie 2005 in die Freiberuflichkeit. Seit 2014 widmet sie sich fast ausschließlich der freien Kunst. „Ich bin der bildenden Kunst im Rahmen meiner Möglichkeiten immer treu geblieben“, so die Künstlerin, die schon vor 29 Jahren an der ersten ‚Städtischen Gemeinschaftsausstellung der Erkrather Künstlerschaft‘, der damaligen ‚erk-art – die Wüste lebt‘, (später LOKart, heute Erk@Art), teilgenommen hat. 2022 und 2023 war sie Jury-Preisträgerin bei der Erk@Art. Davor hat sie schon zweimal den Publikumspreis erhalten.

Die nächste Erk@Art findet vom 8. bis 10. November 2024 im Lokschuppen Hochdahl statt.

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