Offenes Singen bei der AWO – Balsam für die Seele

von Susann Krüll

Christian Ketella (l.) und Martin Jipps-Hemmers haben das offene Singen mit ihren Gitarrenklängen begleitet. Foto: Susann Krüll

Hektik und Stress loslassen und befreit einfach mitsingen – nach dieser Devise fand vor Kurzem ein weiteres „Offenes Singen“ organisiert vom AWO-Treff Hochdahl statt.

Dem unbeständigen Wetter geschuldet musste diesmal nach drinnen ausgewichen werden, nachdem beim ersten Mal die Terrasse vor dem Treff als Location diente. Begleitet vom Gitarren-Duo Martin Jipps-Hemmes und Christian Ketella hatten sich ein gutes Dutzend Sängerinnen und Sänger eingefunden.

Vom Volkslied über Schlager bis hin zu Stones und Beatles

Man fühlte sich an den Spruch erinnert, den viele sicher aus den Poesie-Alben ihrer Kindheit kennen: „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen kennen keine Lieder“. Denn es herrschte eine gespannt-gelassene Stimmung, als Silke Dietz, Leiterin der AWO, zum dritten Sing-Termin begrüßte. „Da das Wetter den ganzen Tag über so unbeständig war, singen wir diesmal nicht draußen. Ich bin aber sicher, dass wir ebenso viel Spaß haben werden, wie beim letzten Mal“, so Dietz, die diesmal privat vor Ort war, kuriert sie doch noch eine Knie-OP aus. Da unter den Singenden jedoch zahlreiche ihrer „Stammgäste“ waren, die auch zu sonstigen Veranstaltungen in den Treff kommen, ergriff sie die Gelegenheit, diese persönlich zu begrüßen, nachdem sie lange nicht da gewesen war.

Als alle Liederhefte und der Zettel verteilt waren, auf denen Titel und Seitenzahlen für die Reihenfolge der Lieder standen, ging es mit der Vorstellung von Christian Ketella los. „Wir kennen uns schon sehr lange und haben bei einer Einladung bei Freunden beschlossen, uns auf Dauer als Duo zu versuchen. Heute ist also eine Art kleine Premiere, zumindest für unsere neue Anlage. Wir haben schon vorher gemeinsam gespielt“, so Martin Jipps-Hemmers, der bei der Premiere des „Offenen Singens“, das weiter fortgesetzt werden wird, noch allein die instrumentale Begleitung übernommen hatte. Zu dem darauf aufkommen Applaus, merkte er verschmitzt grinsend an: „Bedanken Sie sich lieber nicht zu früh.“ Natürlich bewiesen die beiden Gitarristen nicht schon bei der Auswahl der Lieder, sondern auch bei den drei Zugaben, die sie am Schluss noch für die Gruppe spielten, dass er mit dieser Bemerkung tiefgestapelt hatte.

Foto: SK

Da die Wahl der Tonlage der Mehrzahl weiblicher Besucherinnen geschuldet war, schickte Jipps-Hemmers, bevor es mit „Die Gedanken sind frei“ losging, voraus: „Ich singe nur kurz mit an, das ganze Lied wäre dann zu anstrengend für meine eigentliche Stimmlage.“ Nach dem Klassiker lautete sein Urteil: „Geht doch.“

So war die knappe Stunde, in der auch „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Drink noch ene mit“, ein Lied, das es wegen des „kölschen Teil von mir“ auf das Liedblatt mit Text geschafft hatte, wie es Martin Jipps-Hemmers gut gelaunt begründete, bis zu „Country road“ als letztes Stück im Flug vorbei. War es doch mit viel Begeisterung durch die verschiedenen Zeiten und Epochen gegangen. Als „Der Junge mit der Mundharmonika“ an der Reihe war, fühlten sich einige der Sängerinnen, aber auch die beiden Männer erinnert an „die alten Zeiten, als Dieter-Thomas Hecks Hitparade im Fernsehen lief“, so einer von ihnen.

Die drei Zugaben, die das Gitarren-Duo dabei hatte, mussten sie auch nicht allein singen, handelte es sich schließlich um weitere Klassiker. „Das erste Lied spielen wir anlässlich des 80. Geburtstags von Mick Jagger“, kündigte Jipps-Hemmers „Satisfaction“ an, um dann etwas von den „Erzkonkurrenten“ zu spielen. Als die ersten Töne von „Let it be“ gespielt waren, stimmten alle Anwesenden Textsicher bei dem Beatles-Klassiker mit ein. Den Abschluss bildete Achim Reichels „Sansibar“ und die allerletzte Zugabe schließlich „Chasing Cars“ von Snow Patrol.

So verging eine Stunde wie im Flug. Und die Dame, die ihre zwei Freundinnen zu dem offenen Singen „überredet“ hatte, war sehr froh, dass sich beide bei ihr am Ende bedanken: „Gut, dass Du uns Bescheid gegeben hast“, lautete deren einhellige Meinung nach dem „Offenen Singen“. Das nächste findet unter der Regie des „Fördervereins der Stadtbücherei Hochdahl“ statt, siehe Info.

Info: „Sing mal mit“ heißt es am 22. August um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Erkrath im Bürgerhaus Hochdahl bei freiem Eintritt.

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