Närrische Markthalle: In Erkrath blieben die Narren trocken

Von Ria Garcia

Foto: RG

Bier gab es natürlich in Hülle und Fülle. Aber wo sonst, außer in Erkrath, haben Feiernde im Umkreis bei Schittwetter schon ein Dach über dem Kopf und sind trotzdem im Freien?

Wenn zu Alt-Weiberfastnach schlechtes Wetter angesagt ist, müssen sich Jecken landauf landab warm anziehen und die Regenschirme einpacken. Das interessiert die Erkrather wenig und so war die ‚Närrische Markthalle‘ um 11.11 Uhr auch schon bestens gefüllt. Für die ‚Grundlage‘ zum Bier gab es am Grillstand der Landmetzgerei Hanten Deftiges. Getränke Moosig war für die Lieferung gegen den Durst zuständig und mit einem rundum bunten Programm stand dem Feiern nichts im Wege. Mit ein paar Minuten Verspätung ging es dann auf der Bühne los. „Wir machen das hier alle ehrenamtlich. Kauft die Getränke bitte bei uns und bringt nicht eigene Getränke mit“, machte Wolfgang Cüppers von der IG Erkrath noch einmal darauf aufmerksam, dass es von Jahr zu Jahr schwerer wird, die Närrische Markthalle zu finanzieren. Mit auf der Bühne stand in diesem Jahr auch Maximilian Meier vom Bestattungshaus Vogelskamp. Er hatte den eigens für die Närrische Markthalle entwickelten Orden gesponsert. „Das habe ich im letzten Jahr mit dem einen oder anderen Bier im Kopf versprochen“, verriet er, wie es dazu kam. Aber zum Leben gehört der Tod und deshalb passe das auch zusammen, erklärt er. Auf ihn folgte Udo Wolffram, Präsident der Großen Erkrather KG. „Ich bin froh, dass ihr so zahlreich da seid, bei diesem Wetter“, freute er sich.

Der Bürgermeister im Schlumpfkostüm, noch im Besitz des imaginären Rathausschlüssels, musste sich auf den Angriff ‚der Weiber‘ vorbereiten. Die standen schon in den Startlöchern und kaum hatte er sich von der Bühne gewagt, musste er mit geschickten Ausweichmanövern versuchen den Schlüssel zu verteidigen. Chantal zeigte ihm schließlich, das ‚große Frauen‘ spielerisch an den hochgehaltenen Schlüssel gelangen und die Macht an sich reißen. Fehlte eigentlich nur – ganz wie in Star Wars – der Spruch ‚Möge die Macht mit Euch sein‘. Dennoch ging der erste Orden an den ersten Bürger der Stadt, quasi der Tapferkeitsorden an Alt-Weiberfastnacht. Von den Sponsoren Rewe und Kreissparkasse war so früh noch niemand vor Ort, sodass man die Ordensvergabe an sie auf einen späteren Zeitpunkt verschob. Den nächsten Orden erhielt dann Hoppeditz Sabine von Udo Wolffram mit den Worten: „Das ist gut für die Nackenmuskeln.“ Es folgte eine Anekdote über die Reihenfolge der Orden, die sie um den Hals trug. Die hänge sie, so wie sie sind, zu Hause an den Haken und genauso nehme sie sie beim nächsten Mal ab, deshalb hängen sie immer in der gleichen Reihenfolge. „Jetzt muss Udo aber auch einen Orden erhalten. Der weint sonst“, leitete Wolfgang Küppers die nächste Ordensübergabe ein. Ein paar Orden später, auch Maximiliam Meier hatte noch eine Ordenskandidatin (Frau Heidrich), beschloss man weitere Ordensübergaben auf später zu verschieben. Mit einem dreifach Helau wies Udo Wolffram an: „Runter mit dem Gemüse. Jetzt kommt die Musik.“

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Musik können die Erkrather

Bei der Musik toppten dann auch Die Letzten Hänger, die mit Jonnys Unterstützung so einiges zum Besten gaben. ‚Wie heißt der Verein, den jeder Erkrather kennt‚, die Hymne auf Die Letzten Hänger sangen sie inbrünstig, das Mottolied ‚Ercrod bebt, denn Ercrod lebt‚ fehlte ebensowenig, wie ‚Ercrod fiere mer all zosamme‚. Und klar: Die Feiernden sangen gleich mit. Einen Orden gab es dann auch von den Letzten Hängern für Maximiliam Meier und einige andere. Hoppeditz Sabine erfuhr laut Udo das ‚Bützchen 6.0‘ und die Stimmung stieg mit jeder Minute. Und die hielt auch dem Wetter stand, denn es wartete noch jede Menge Unterhaltung mit den Prinzenpaaren und Kinderprinzenpaaren aus Erkrath und Unterbach, den Tanzgarden, natürlich auch den Hoppedötzen, die in diesem Jahr auch noch Gewinner des Närrischen Oscars sind und jeder Menge Stimmungsmachern, wie Hermes & Band, die Die Werstener Music Company, The Fantastics Company, Ku11, Jolly Family, Hahnenschrei aus Ratingen und Dä Jung us em Levve.

Ein paar Impressionen der 9. Närrischen Markthalle

Bei so viel Stimmung kann man nur hoffen, dass sich im kommenden Jahr genügend Sponsoren und Helfer finden, damit die 10. Närrische Markthalle stattfinden kann. Denn: Was wäre der Erkrather Karneval ohne seine Närrische Markthalle.

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