Nachhaltigkeitspreis des Erzbistums Köln für Kirchengemeinde Erkrath

von Susann Krüll

Links im Bild Anette Hoffmann, dahinter mit gelber Jacke Barbara Fröde-Thierfelder, rechts das Projekt-Team der Kath. Kirchengemeinde Cornelia Wilfert, Brigitte Weiberg und Stephanie Perkuhn. Foto: Susann Krüll

Grund zur Freude hatten die Projektverantwortlichen Cornelia Wilfert, Brigitte Weiberg und Stefanie Perkuhn von der Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Maria Himmelfahrt. Für ihre Umsetzung der mit Projektgeldern durchgeführten Maßnahme im Garten des Gemeindehauses in Unterfeldhaus erhielten sie als eine von neun Gemeinden den vom Erzbistum Köln ausgelobten Nachhaltigkeitspreis verliehen.

Barbara Fröde-Thierfelder, Koordinatorin des „Bio Diversitätsprojekts“, kurz BICK, überreichte bei einer kleinen Feierstunde im Garten des Gemeindezentrums unweit des Neuenhausplatzes neben der Gewinnsumme von 1.000 Euro auch ein Windlicht als Geschenk. Die Gemeinde hatte sich im letzten Jahr um die Teilnahme am BICK-Projekt beworben und war mit ihrem Konzept angenommen worden. Der Plan, den Garten des Gemeindehauses gemeinsam mit den Kids der nebenan gelegenen Kita Unterfeldhaus in einen Insekten-freundlichen Garten mit Aufenthaltsqualität für Kita Kinder, deren Eltern und natürlich den Erziehern, aber auch allen anderen Menschen aus den umliegenden Häuser zu verwandeln, überzeugte die Jury.

Anschubfinanzierung vom Erzbistum und der eigenen Gemeinde

Seit dem Start des Projekts im Jahre 2021 sind bereits 33 Kirchengemeinden mit ihren Projektideen ausgewählt worden. Bis 2025 läuft das Programm noch, aus dem insgesamt 70 Gemeinden diese Fördersumme für ihre so genannten „Ermächtigungsprojekte“ erhalten können. „Wir möchten damit bewirken, dass Gemeinden eine Aufwertung im Umfeld ihrer Kirche oder ihrer Gemeindezentren vornehmen, bei der der Schöpfungsgedanke sich zum einen ganz konkret in dem zeigt, was im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken geschaffen wird, und zum anderen als Schöpfungsvision in die Gemeinde hineingetragen wird“, erklärte Projektleiterin Barbara Fröde-Thierfelder die Intension.

Aus dem Förderprogramm, das das Erzbistum Köln unter der Federführung von Dr. Christian Weingarten, dem Nachhaltigkeitsbeauftragten des Bistums, mit dem „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutzaufgaben“ (BMUV) aufgelegt hat, erhalten die ausgewählten Gemeinden je 2.000 € Anschubfinanzierung, an der sich das Erzbistum mit einem Viertel beteiligt. Eine Voraussetzung ist, dass der Kirchenvorstand der jeweiligen Gemeinden den 10% Eigenleistungsanteil bewilligt. In der Kath. Kirchengemeinde sei dieser Eigenanteil durch zahlreiche eingegangene Spenden weitaus höher ausgefallen, wie Brigitte Weiberg bei der kleinen Feierstunde zu berichten wusste: „Oft enthielten und enthalten die Kollekte-Körbe Briefumschläge, auf denen steht: Für das BICK-Projekt“, so die engagierte Ehrenamtlerin, die sich gemeinsam mit Cornelia Wilfert federführend um das Projekt kümmert. Letztere schaut „fast täglich nach dem Rechten“, da sie ganz in der Nähe des Gemeindehauses wohnt.

Barbara Fröde-Thierfelder nannte in ihrer kurzen Ansprache gleich drei Gründe, die die Jury des BICK-Projekts beim Erzbistum überzeugt habe, die Gemeinde als eine von neun auszuzeichnen: „Uns hat gefallen, dass Ihr Projekt so schnell gezündet hat und viele Personen dazu gekommen sind, die sich an der Umsetzung beteiligen. Hinzu kommt, dass es ein ökumenisches Projekt ist, das von Ihrer Ev. Partnergemeinde mitgetragen wird. Und der dritte Grund ist, dass Kita-Kinder aktiv daran mitwirken“, so ihre Ausführungen, bevor sie mit dem Wunsch für „Glück und Gottes Segen für die Weiterführung“ ihre kurze Ansprache beendete und das besondere Windlicht an die beiden ehrenamtlichen Beteiligten, Cornelia Wilfert und Brigitte Weiberg, überreichte. Auch die externe Beraterin, die ihnen im Rahmen der Auswahl als BICK-Partner an die Seite gestellt wurde, war bei der Feierstunde dabei. Anette Hoffmann von der Biologischen Station Bürgel begleitet die Gemeinde seit Beginn bei der Umsetzung. „Wir haben mit den neun Biologischen Stationen, die es im Einzugsgebiet unseres Bistums gibt, eine Kooperation geschlossen, die eine inhaltliche und fachliche Beratung mit einschließt“, erklärte Barbara Fröde-Thierfelder, dass die fachliche Begleitung ein Baustein des BICK-Projekts ist.  

Bereits Realisiertes und Pläne für Preisgeld    

Mit der Anschubfinanzierung des BICK-Projekts, dem Eigenanteil der Kirchengemeinde sowie den eingegangenen Spenden der Gemeindemitglieder wurden seit Start des Projekts im Februar dieses Jahres bereits diese Projekte umgesetzt: ein Hochbeet, bei dessen Bau von einem Gemeindemitglied gespendetes Material und auch Know How zum Einsatz kam. Der Anstrich des Hochbeets entstand in Gemeinschaftsarbeit: Drei Seiten strichen Kommunionskinder und die vierte die Kita-Kindern an. Den Eingangsbereich zum Garten Gemeindehaus ziert ein Bogen, der aus Weidenruten von Konfirmanden der Ev. Gemeinde errichtet wurde. Sie halfen auch bei der Erstellung des „Sinnespfads“, dessen Boden unterschiedliche Materialen bilden und bei dem als Begrenzung Büsche mit Naschobst gepflanzt wurden. Für die Kita-Kids entstand ein „Geheimpfad“ durch die Hecke im hinteren Teil des Gartens. Seitlich wurde der „total zugewachsene und verwilderte Bereich“, wie Brigitte Weiberg erzählte, gerodet und mit einer Sitzbank und einem Beet mit Schattenpflanzen zu „einer Ruhezone umgewandelt, in der eine Kita-Mitarbeiterin regelmäßig ihre Mittagspause verbringt“.

Das Weidentor – Eingang zum Gartenbereich des Gemeindehaus.
Foto: Susann Krüll

Für die Siegesprämie von 1.000 € haben die Beteiligten auch schon einige Ideen. „Wir könnten uns vorstellen, davon ein Gartenhaus anzuschaffen, um die Gerätschaften zu lagern“, so Engagement-Koordinatorin Stephanie Perkuhn. Auch weitere größere Pflanzkübel anzuschaffen, können sich die Beteiligten vorstellen, denn: „Die Wände des Gemeindehauses dürfen nicht begrünt werden, da die Substanz sonst schaden nähme. Daher wären große Pflanzkübel die Alternative, um die Fassade aufzuhübschen,“ so Perkuhn weiter. Ein großer Wunsch ist der nach Baumscheiben, die man als Sitzgelegenheiten auf dem Rasen verteilen möchte. „Vielleicht hat ja gerade jemand einen großen Baum gefällt, dessen Stamm hart genug ist, dass man aus diesen solche Sitzgelegenheiten fertigen könnte“, so ein Aufruf an alle Leser.

Info:
Wer mehr erfahren möchte, welche Projekte noch mit dem „Nachhaltigkeitspreis“ des Erzbistum Kölns in Kooperation mit dem „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutzaufgaben“ ausgezeichnet wurden, erfährt dies auf der Website: https://www.erzbistum-koeln.de/news/BiCK-Projekt-Artenvielfalt-und-Gemeinschaft-entwickeln-sich-Hand-in-Hand/
Falls das Interesse an einem solchen Nachhaltigkeitsprojekt auch bei anderen Gemeinden geweckt wurde, Bewerbungen mit Ideen können noch bis 2025 eingereicht werden. Dann läuft das Auswahlverfahren in folgenden Schritten: Information über die Website (1), Bewerbung mit Projektideen (2), Auswahl durch die BICK-Projektkommission (3), ausführliches Bewerbungsgespräch mit allen Projektbeteiligten (4), Begehung des vorgesehenen Bereichs durch einen Mitarbeitenden der Station Bürgel mit allen interessierten Gemeindemitgliedern (5), Vorschläge durch diesen (6) und Auswahl, welche Projekt umgesetzt werden sollen (7).

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