‚Mit Frohsinn im Gepäck‘ ging es durch Alt-Erkrath

Von Christian Zimmer

Gute Stimmung auf dem Wagen der 'Letzten Hänger'. Foto: Christian Zimmer

Am vergangenen Samstag, 22. Februar, zog der närrische Lindwurm unter dem Motto „Mit Frohsinn im Gepäck – sind wir alle jeck“ wieder durch Alt-Erkrath. Ein Rückblick auf den „Zoch“ mit großer Bildergalerie.

Auf dem Gerberplatz hatten sich wieder zahlreiche Teilnehmer versammelt – ‚Die Letzten Hänger 1963‘ als Veranstalter konnten diesmal 16 Mottowagen und 12 Fußgruppen begrüßen, geschätzt 600 Teilnehmer gab es. „Mehr Mottowagen gehen auch nicht, wenn es weiter die Wende am S-Bahnhof geben soll“, sagte uns der Präsident und 1. Vorsitzende der ‚Hänger‘ Werner Scheter. Nachdem er den Umzug in den letzten Jahren geleitet hatte, übernahm die Zugleitung in diesem Jahr Neu-Mitglied Wolfgang Schwenker. Mit etwa sieben Minuten Verspätung setzte sich der Zug in Bewegung – die Kommunikation an einer Straßensperre wegen einem (nicht mit dem Karneval zusammenhängenden) Arzt-Einsatz verzögerte den Start.

Der Fanfarencorps aus Eller, allesamt in Kostümen, führte den Umzug an. Dahinter kamen Fußgruppen und Mottowagen: Eine große Fußgruppe kam vom SSV Erkrath, der Tennisclub Blau-Weiß war nach jahrelanger Pause wieder dabei und eröffnete damit sein 70-jähriges Jubiläumsjahr. Die Düssel-Piraten waren wieder mit ihrem Schiff unterwegs, eine große Lokomotive mit Namen ‚Emma‘ (aus ‚Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer‘) fuhr mit. Die ‚Hänger‘ waren diesmal dreifach vertreten: Neben dem eigenen Wagen der Karnevalsgesellschaft, auf dem auch Mottogeber Holger Johan Kamelle schmiss, hatte der 2. Vorsitzende Hajo Fritsch wieder Bekannte zu den ‚Erkerode Ranger‘ vereint, die Keller-Kids als Abteilung der ‚Hänger‘ zeigten ihre Gruppenkostüme der vergangenen Jahre.

Die große Lok ‚Emma‘ rollt durch Erkrath. Foto: Christian Zimmer
Bau-Truppe der CDU mit Christian Untrieser und Klaus Wiener (beide mittig in gelben Westen). Foto: Christian Zimmer
SPD mit Pat Kreß (auf dem Wagen, zweiter von links). Foto: Christian Zimmer
Die Grünen mit Dirk Niemeyer (auf dem Wagen, dritter von links). Foto: Christian Zimmer

Am Tag vor der Bundestagswahl nutzten CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Chance, um nochmal die Werbetrommel zu rühren. Alle drei hatten auch ihre Wahlkreiskandidaten – Klaus Wiener, Pat Kreß und Dirk Niemeyer – mit dabei. Die CDU warb mit Bauhelmen „Wir bauen Zukunft, Stein für Stein“ – in der Fußgruppe ging auch der Landtagsabgeordnete Christian Untrieser mit. Die SPD wiederum setzte auf den Slogan „Für Erkrath. Für dich“ und Plakaten von Olaf Scholz und Wahlkreis-Kandidat Kreß. Bündnis 90/Die Grünen verzichtete auf Wahlplakate, stattdessen wurde mit „Ihr habt die Wahl: Wärmepumpen oder Wasser pumpen“ und Bildern vom Hochwasser in Erkrath mit der Klimakrise um Stimmen geworben.

Die BmU Erkrath führte unter dem Motto „Erkrather stehen im Regen“ auf Regentropfen auf, wo es überall Probleme gibt, etwa beim Glasfaser-Ausbau, Car-Sharing, „Elend Thekhaus“ oder dem Rad-Verkehrs-Konzept. „Stonn mer och im Reje: Mit Frohsinn im Jepäck, sinnmer alle jeck“ wurde das Motto im rheinischen Dialekt aufgegriffen. Das Aktionsbündnis für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, welches im vergangenen Jahr unter anderem die große Demonstratio auf dem Europaplatz organisierte, griff den Slogan „Wir sind mehr“ auf. Die Schützen der St. Sebastianus Bruderschaft waren als bunte Klemmbausteine unterwegs.

Die Feuerwehr Erkrath griff ihr 125-jähriges Jubiläum auf und zeigte mit „35 Jahre Filmriss“ einen Rückblick auf vergangene Motto-Themen. Neben der Hubbelrather Landjugend war auch die Wülfrather Landjugend mit einem Wagen gekommen, sie verteilten Kartoffeln und Äpfel an die Jecken am Wegesrand. Die Große Erkrather Karnevalsgesellschaft 1994 feierte den Sieg des ‚Närrischen Oscars‘ für das Erkrather Kinderprinzenpaar, auch die Hoppeditze Sven und Raya fuhren auf dem Wagen mit.

Am Rathaus feierten Bürgermeister Christoph Schultz und der stellvertretende Bürgermeister Marc Göckeritz. Schultz war als Robin Hood verkleidet. Geld verteilte er leider nicht, dafür nette Worte bei der Begrüßung der Umzug-Teilnehmer. Er schätzte etwa 5.000 Besucher in Erkraths Innenstadt. Damit der Umzug stattfinden konnte, gab es viel Unterstützung. „Wir bedanken uns bei den zahlreichen freiwilligen ehrenamtlichen Helfern“, sagte Werner Scheter. Auch von der Stadtverwaltung, der Verkehrswacht Düsseldorf, Polizei und DRK gab es Unterstützung zur Durchführung des Umzugs. Die Sicherheit ist beim Umzug in Erkrath schon seit Jahren hoch, so waren wieder Fahrzeuge von Feuerwehr, Bleikart und Kunz für Straßensperren dabei.

Bürgermeister Christoph Schultz und der stellvertretende Bürgermeister Marc Göckeritz. Foto: Christian Zimmer

Wie in den vergangenen Jahren hatten ‚Die Letzten Hänger‘ auch wieder einen Biwak unter der Markthalle organisiert und begrüßten Gäste des Umzugs, darunter das Kinderprinzenpaar der Stadt Erkrath Leon I. und Leona I. sowie die große Abordnung aus Unterbach mit Prinz Jens II. und Prinzessin Corinna I. (Barkemeyer) und Kinderprinzenpaar Johannes I. und Mariella I.. Besonderen Besuch gab es vom Verband Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschafen e.V., dessen Vorsitzender Marc Bunse nach Erkrath gekommen war. Er verlieh den RBM-Orden, auf dem Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Müllabfuhr für ihre Hilfe im Karneval geehrt werden, an Werner Scheter.

Die Polizei hatte am Nachmittag keine Zwischenfälle zu vermelden. Nach dem Umzug wurde unter der Markthalle sowie an zahlreichen Stellen in der Stadt, darunter vor dem Brauhaus und in der Stadthalle, noch lange weitergefeiert.

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