Mit dem ‘NEF’ zurück nach Erkrath

von Ria Garcia

Einst Praktikant bei der Erkrather Feuerwehr war Oberarzt Dr. med. Claus-Robin Fritzemeier in der letzten Woche der erste Notarzt am Steuer des neuen NEF. Foto: Ria Garcia

Seit letzter Woche hat sich für Feuerwehr und Rettungsdienst ein lange gehegter Wunsch erfüllt: Erkrath hat endlich ein eigenes Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) und am Steuer sitzt ein ‘alter Bekannter’.

Anlässlich dieses denkwürdigen Ereignisse fand sich hoher Besuch ein: Landrat Thomas Hendele, Dezernent Nils Hanheide, EVK Geschäftsführerin Jessica Llerandi Pulido, EVK Chefarzt Dr. med. Sebastian Rossbach, Bürgermeister Christoph Schultz, Feuerwehrchef Guido Vogt, Dr. Arne Köster (ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes), Dr. Kim Sara Doht (stellv. Leiterin der Feuerwehr), Björn Mohren (stellv. Abteilungsleiter Rettungsdienst) und Oberarzt Dr. med. Claus-Robin Fritzemeier hatten sich versammelt.

V.l.: Chefarzt Dr. med. Sebastian Rossbach, Dr. Arne Köster, ärztlicher Leiter des
Rettungsdienstes, EVK Geschäftsführerin Jessica Llerandi Pulido, Nils Hanheide,
Ordnungsdezernent des Kreises Mettmann, Oberarzt Dr. med. Claus-Robin Fritzemeier,
Björn Mohren, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes und Fahrer des NEF, Landrat
Thomas Hendele und Bürgermeister Christoph Schultz. Foto: RG

“In der heutigen Zeit des Fachkräfte- und Ärztemangels ist es eine echte Herausforderung, ein solches Einsatzmittel zusätzlich zu besetzen. Daher bedanke ich mich bei der Stadt Erkrath und dem Evangelischen Krankenhaus Mettmann sehr herzlich, dass sich beide dieser Herausforderung gestellt haben und nun die Leistung für die Bürgerinnen und Bürger in Not sicherstellen”, richtete Landrat Thomas Hendele seine Worte bei Fahrzeugübergabe an die Anwesenden. Bürgermeister Christoph Schultz wünschte den Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern der Feuerwehr Erkrath und den Notärzten des EVK “eine glückliche Hand und dass sie mit den Fahrzeug immer unfallfrei zurückkehren”.

Mit dem neuen NEF die Vorhaltevorgaben des Rettungsdienstbedarfsplanes des Kreises Mettmann in Erkrath nun vollumfänglich erfüllt. Während der Kreis Mettmann die Vollausstattung des Fahrzeuges sowie die laufenden Kosten trägt, stellt die Erkrather Feuerwehr die Notfallsanitäter und das Evangelische Krankenhaus Mettmann die Notarztbesetzung. Und der erste Notarzt, der am Steuer sitzen durfte, ist in Erkrath kein Unbekannter.

Vom Praktikanten zum Notarzt

“Dr. Fritzemeier ist vor mehr 20 Jahren als Rettungsassistent in Erkrath mitgefahren und jetzt ist er der erste Notarzt auf dem Fahrzeug”, erzählte uns Feuerwehrchef Guido Vogt augenzwinkernd. Das machte uns natürlich neugierig auf die Geschichte des sympathischen leitenden Notarztes.

Auch bei der Erkrather Feuerwehr freute man sich über das Wiedersehen. Foto: RG

“Ich habe 1999 meinen Zivildienst beim DRK in Düsseldorf absolviert”, erzählte er uns. Im Anschluss wollte er noch eine andere Stadt und einen weiteren Rettungsdienst kennenlernen und bewarb sich als Praktikant bei der Feuerwehr Erkrath. “Da hab ich dann auch all das getan, was Praktikanten so tun: Kaffee kochen, Wäsche sortieren …”, verriet er gut gelaunt. Natürlich war er auch bei Rettungseinsätzen als Notfallsanitäter an Bord und da er anschließend in Düsseldorf Humanmedizin studierte, ist er auch weiter im Rettungsdienst mitgefahren. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung ‘spezielle Unfallchirurgie, Notfallmedizin und Sportmedizin’ begann in Düsseldorf, war anschließend 8 Jahre an einer Unfallklinik in Duisburg tätig, bevor er dann 2019 als Oberarzt ans EVK Mettmann kam.

Dem ‘Notfall’ ist er immer treu geblieben. Flog als Notarzt im Rettungshubschrauber Christoph 9, war Standortleiter und ist seit 8 Jahren leitender Notarzt (LNA). Jetzt am EVK stellt das Krankenhaus als Regionales Traumazentrum auch den Notarzt für Christoph Dortmund. “Dort ist ein H145 mit Rettungswinde für Einsätze in unzugänglichem Gelände im Einsatz, für den eine spezielle Ausbildung erforderlich ist”, berichtete er uns, dass er auch für diese Notfälle gewappnet sei. Mit der Ausschreibung des NEF kommt der in Unterbach wohnende Oberarzt nun auch wieder in Erkrath zu Einsätzen. Bei der Feuerwehr gab es ein Wiedersehen, nicht nur mit Guido Vogt. “So etwa sechs Leute kenne ich noch von früher, auch sie haben sich inzwischen beruflich weiterentwickelt, etwa vom kleinen Brandanwärter zum Dienstleiter”, freute er sich. Er, der noch die alte Infrastruktur der Feuerwehr Erkrath mit wenigen Fahrzeugen kennengelernt hat, staunte nicht schlecht. “Das ist hier riesig geworden. Da hat sich richtig viel getan. Da kommt man sich vor wie ein Opa.” Wer ihn mit seiner jugendlichen Ausstrahlung und dem offenen Lachen erlebt hat, wird allerdings kaum das Bild eines älteren Herren vor Augen haben.

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