Meins Meins Deins: Kindertheater mit Lerneffekt

von Timo Kremerius

Kindertheater "Meins Meins Deins" in der Stadthalle. Foto: Timo Kremerius
Kindertheater "Meins Meins Deins" in der Stadthalle. Foto: Timo Kremerius

Lustiges Kindergeschnatter am Dienstag in der Stadthalle Erkrath. Kindertheater war angesagt. Das Rumtoben durch die Stadthalle hörte sofort auf als es in der Halle dunkel wurde und die Hauptakteure die Bühne betraten.

Die Hauptaktion war das Gequengel und Schikanieren von Prinz Törtchen, der seine Bediensteten rumkommandierte, wo er nur konnte. Kein Prinz zum Liebhaben. Wobei die kleinen Zuschauer auch mitbekamen, dass alle seine Bediensteten schon gekündigt hatten.  Also musste er schauen, dass er seine Pantoffeln selbst anzog, da seine Zofe keine Lust mehr hatte seine Spielerein mitzumachen. Anschließend stopfte er sich mit Törtchen voll und hatte auch sichtbar einen extrem dicken Bauch.

Dann kam Raya in der nächsten Szene ins Spiel, die mit ihrem Vater aus ihrer Heimat weggehen musste, weil ihr Zuhause abgebrannt war. Ihr kranker Vater bekam im Königreich keine Arbeit, er schrieb dem Prinzen einen Bittbrief. Der Prinz aber hatte bisher alle Bittbriefe aus seinem Reich abgelehnt, auch im Falle von Raya’s Vater. Also begab Raya sich höchstpersönlich zu Prinz Törtchen. Der ihr die Genehmigung versprach, wenn Raya einige Arbeiten verrichten würde. Trotzdem bekam sie das ok nicht und auch nicht die zwei versprochenen Törtchen. Als letztes kündigte auch die Schlossposttaube, die vom Prinzen nur geärgert wurde, obwohl sie so viele Briefe für ihn transportierte. Der Lacher war natürlich, dass der Prinz als Antwort dann Vogelschiss auf seinem Törtchen und seinem Kopf hatte.

Beim zweiten Zusammentreffen zwischen Raya und Prinz Törtchen, konnte Raya ihn dazu überreden mit ihr zusammen die Socken und die Schmusedecke zusammenzulegen und sie konnte Prinz Törtchen überzeugen, dass es sinnvoller ist und auch viel mehr Spaß macht, zusammenzuarbeiten. Prinz Törtchen bemerkte, dass es schöner ist mit jemandem zusammen zu spielen und zu lachen, und dass es auch ein viel schöneres Gefühl ist zu teilen und anderen eine Freude zu machen als nur Törtchen zu essen. So wurde der „Abgelehnt“-Stempel weggelegt und nur noch der „Genehmigt“-Stempel benutzt. So bekam auch Raya’s Vater die Arbeitserlaubnis und durfte wieder als Baumeister arbeiten.

Für die kleinen Zuschauer war es auch ein aktives Theater, da sie mitagieren durften und von den Schauspielern dazu ermuntert wurden Antworten zu geben und mit zu Überlegen. Es wurde gesungen und zusammen geklatscht. „Meins Meins Deins“, diese Geschichte ist für Kinder ab vier Jahre gedacht. Gemeinsam mit der Protagonistin Raya können sie auf Abenteuer gehen, um ihrem kranken Vater zu helfen. Dadurch, dass die Kinder mitdenken, mitmachen und mitlachen konnten, lernten sie auf spielerische Weise viel über ‚die Zauberkraft der Empathie‘ und ‚die Herausforderungen der Integration‘. Es war ein kurzweiliger Nachmittag, mit einem auf das Alter der Kinder (ab vier Jahre) zugeschnittenes Theaterstück, welches sie nicht überfordert hat.

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