Mettmann | Nach nur 15 Monaten Bauzeit öffnet in der kommenden Woche das Behandlungszentrum für seelische Gesundheit Mettmann. Die LVR-Klinik Langenfeld bietet mit der Tagesklinik und Ambulanz eine wohnortnahe Versorgung.
Gestern erfolgte mit zahlreichen Gästen die feierliche Übergabe der Tagesklinik und Ambulanz durch die Bauherrin (EVK, vertreten durch die Geschäftsführerin Jessica Llerandi Pulido) an das Team der LVR Klinik Langenfeld. Morgen, bei einem Tag der offenen Tür, können Interessierte einmal in die neuen Räumlichkeiten schnuppern, die sich auf dem Gesundheitscampus des EVK Mettmann befinden. Am kommenden Montag stehen dann die Türen für erste Patienten offen.
Stefan Thewes, kaufmännischer Direktor der LVR Klinik Langenfeld, übernahm die Begrüßung der Gäste, unter denen sich auch Mitglieder des Landschaftsverbands Rheinland und des Landtags befanden. Quasi auf die letzte Minute war alles fertig geworden. Die letzten Arbeiten für die Inneneinrichtung, wie etwa Aufstellung weiterer Geräte für den Bewegungsraum der Tagesklinik, erfolgten noch. „Am 30. September werden hier erste Patienten begrüßt“, erklärte er, dass es pünktlich losgehen wird.
LVR-Dezernentin Martina Wenzel-Jankowski freute sich, dass der Zeitplan eingehalten worden ist. „Ohne Jessica Llerandi Pulido und ihren Vorgänger Bernd Huckels wäre das alles nicht möglich gewesen“, erinnerte sie daran, dass das Projekt vor Baubeginn und Fertigstellung eine lange Vorgeschichte hat. Sie lobte das „tolle Gebäude“. Der Gartenbereich sei auch sehr vielversprechend. „Die Umgebung spielt bei der Genesung eine Rolle.“ Von Anfang an sei es ein Gemeinschaftsprojekt des EVK und der LVR gewesen. Behandelt werden dort künftig Erwachsene mit verschiedenen psychischen Erkrankungen und Jugendliche ab 16 Jahren. Das eine somatische Klinik, wie das EVK in der Nähe sei, sei ein Vorteil.
Jessica Llerandi Pulido erinnerte noch einmal daran, dass die ersten Gespräche, der Grundstein für die nun fertiggestellte Tagesklinik, schon vor 14 Jahren stattfanden. 2022 wurde dann der Notarvertrag geschlossen und im Juni 2023 begann der Bau, der 15 Monate später fertiggestellt wurde. „Ich möchte an dieser Stelle auch Architektin Kerstin Gierse und ihrem Team sowie allen beteiligten Fachunternehmen und deren Mitarbeitern danken, die das möglich gemacht haben“, vergaß sie nicht denen zu danken, die für den Bau aktiv waren. Dem Team der Tagesklinik und Ambulanz wünschte sie einen erfolgreichen Start.
Für das Team sprach schließlich Prof. Dr. Birgit Janssen, Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Langenfeld. „Ich möchte in die Zukunft schauen. Wir schließen hier eine Versorgungslücke und streben eine gute Kooperation mit der somatischen Klinik an.“ Oft würden körperliche Erkrankungen mit seelischen Problemen einher gehen. Für Patienten seien weite Wege aber oft schwer zu bewältigen, erklärte sie die Vorteile der Kooperation mit dem EVK. „Wir wollen ein sehr niederschwelliges Angebot mit kurzfristigen Terminen ermöglichen“, erklärte sie. Es sei ärgerlich, wenn man überall von „Wartelisten“ spreche. „Wir bemühen uns, keine Wartelisten aufzubauen.“ Vielen Betroffenen, die oft Monate auf einen Termin warten, dürfte die Eröffnung in Mettmann Hoffnung machen. Dr. Janssen betonte auch, dass man keinen „Alterscut“ mache und auch für Patienten Ü65 oder 70 da sei.
Ambulanz und Tagesklinik
Für 7 Millionen Euro wurde das Behandlungszentrum für seelische Gesundheit Mettmann auf dem Gesundheits-Campus des EVK Mettmann gebaut. Zu erreichen ist die Tagesklinik mit angeschlossener Ambulanz über den Eingang an der Anschrift Am Kolben 2a, 40822 Mettmann. Das Gebäude ist barrierefrei, sowohl in der Zuwegung im Außenbereich, als auch im Inneren. Das zweigeschossige Gebäude verfügt über einen Aufzug und auch über behindertengerechtes WC.
Im Erdgeschoss befindet sich die Ambulanz, deren Farbgestaltung an den Wänden für die Orientierung in blau gehalten ist. Im Obergeschoss lädt die Tagesklinik mit freundlich grün gehaltener Farbgebung ein. Ein großer, sehr offen gehaltener Empfangsbereich und ein nur durch Glasscheiben abgetrenntes Wartezimmer lassen ‚keine Enge‘ aufkommen. Abgesehen von den blauen Bereichen an den Wänden, die Orientierung geben, ist alles sehr hell gestaltet. Ebenfalls im Erdgeschoss befinden sich eine Küche mit einem offenen Aufenthaltsraum für das Mittagessen, bei dem man den Blick in den kleinen Garten genießen oder bei gutem Wetter im Sommer möglicher Weise sogar auf der Terasse sitzen kann. Drei Büros für Ärzte und ein ‚Open Office‘, das von Therapeuten genutzt werden kann, ergänzen die Räumlichkeiten. Ein Untersuchungsraum und ein Büro für den Psychologischen Dienst komplettieren das Erdgeschoss, dessen ‚Aufenthaltsräume‘ zur Gartenseite ausgerichtet sind.
In der Tagesklinik im Obergeschoss warten, neben weiteren Büros fürs Team, Gruppenräume auf Patienten. Ein Ruheraum steht beispielsweise für Ohrakkupunktur oder Lichtherapie zur Verfügung, es gibt einen Raum für Bewegung, einen für Kunsttherapie und einen Werkraum. Ein größerer Raum ist multifunktional und kann später auch für Musik- und / oder Tanztherpie genutzt werden.
Tag der offenen Tür: 25. Septermber 2024 von 14 bis 18 Uhr
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