Letzte Vernissage der NEANDERARTgroup

von Niklas Gründker

Foto: Gabi Gründker

Am 4.2.2009 gründete ich die freie Künstlervereinigung NEANDERARTgroup. Heute knapp 15 Jahre später endet nun diese Ära mit der letzten Ausstellung in der Kreispolizeibehörde Mettmann. Es war eine einzigartige Zeit, mit vielen netten Künstlerkollegen*innen, hunderten Ausstellungen im In- und Ausland, Kunstprojekten und Begegnungen. […] Es bleibt immer eine gute Erinnerung und ein Teil meines Lebens. Danke für 15 kunstvolle Jahre…“

Dieses Resümee postet Ralf Buchholz am Freitag, den 12. Januar 2024 um 21:21 Uhr auf Facebook. Es ist ein Abschied, den er nachmittags bei der Vernissage beschrieben hatte, als einen Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Um 15 Uhr begann die letzte Vernissage der NEANDERARTgroup unter dem Titel „Die Kunst wird bleiben“. Knapp 15 Jahre hatte die freie Künstlervereinigung Ausstellungen veranstaltet. „Es gibt kaum einen Ort, an dem wir nicht ausgestellt haben“, stellt Ralf Buchholz fest. Vor der Gründung der NEANDERARTgroup waren viele Erkrather Künstler in Vereinigungen der angrenzenden Orte tätig und so startete die Erkrather Initiative unter Buchholz, die nach zwei Wochen schon über 40 Künstler zählte. Mit dieser großen Menge an Künstlern fehlte nun allerdings ein Ausstellungsort, den die Erkrather Künstler zu den Museumssonntagen im Lokschuppen fanden. Einen erster Rückschlag erhielt die NEANDERARTgroup nach vier Jahren, als viele Künstler der Gruppe nicht mehr folgten und so entschied man sich die Gruppe auch für Künstler aus dem Erkrather Umland, aus Mettmann und Düsseldorf zu öffnen. So zählte die Künstlervereinigung zu Hochzeiten 50 Kunstschaffende.

Die Kunst wird bleiben

Stolz stellt Buchholz fest, dass es auch einige Veranstaltungen gibt, die vor der NEANDERARTgroup noch niemand gemacht hatte. Den Kunst Walk im Düsseldorfer Medienhafen und „Art in the Park“ im Morperpark in Erkrath, so versichert er, wird es bei Interesse der Kunstschaffenden weiterhin geben. „Natürlich geht die Kunst nicht zu Ende.“

Viele der Künstler des Erkrather Zusammenschlusses sind zum Ende der Gruppe nun bereits in anderen Positionen untergekommen. Der Initiator der Gruppe ist bereits seit November 2023 erster Vorsitzender des Kunstvereins Duisburg. „Es wird sich immer etwas ergeben“, ist das, was am Ende einer langen Zeit stehen bleibt. Eine ungewisse Offenheit, eine Unklarheit wie genau es weiter geht. Gleichzeitig aber auch die Hoffnung, dass es weiter geht. Ralf Buchholz bedankt sich auch noch einmal bei allen Künstlern, die Erkrath mit ihrer Kunst bereichert haben. Es gibt neben ihm viele Gesichter, die nicht immer im Vordergrund standen und doch tragende Rollen innehatten. Hans-Peter Wehage, der die sieben Monate der ARTfabrik durch sein Know-how am Leben hielt, die Sanitäranlagen sowie die gesamte Halle mit ausreichend Strom versorgte. Das ganze Team, das für die ARTfabrik gelebt hat und diese offen hielt. Sonja Zeltner-Müller, die ihre Kunstmüllerei für die erste Ausstellung der NEANDERARTgroup öffnete und dieser immer wieder die Möglichkeit der Ausstellung bot. Bianca Schultz und Lothar Kniep, die die Orga der Gruppe stets übernahmen. Somit ist klar: Nur weil die Gruppe nun ein letztes Mal gemeinsam ausstellt, so bleibt die Kunst doch in Erkrath und so werden auch in Zukunft die künstlerischen Angebote in Erkrath nicht abnehmen.

Zu der letzten Vernissage hatten es 26 Künstler geschafft, die alle Mitglieder der Künstlervereinigung sind. Es ist die achte Ausstellung, die die Gruppe in der Kreispolizeibehörde Mettmann veranstaltet. Schon vier Künstler hatten ihre Werke einzeln präsentiert und bereits drei Mal hatten mehrere Künstler als Gruppe in der Polizei ausgestellt. Nun hängen ein letztes Mal Kunstwerke der NEANDERARTgroup aus. Diese können noch bis zum 7. März 2024 werktägig von 9 Uhr bis 15:30 Uhr besucht werden. Hierfür ist allerdings eine vorherige Anmeldung bei der Polizeipressestelle Mettmann, Telefon 02104 / 982 1010 notwendig. Viele bekannte Gesichter der NEANDERARTgroup werden hier ein letztes Mal unter diesem Namen dort ausstellen. Sicher kann man sich trotzdem sein: Es wird weitergehen, denn „die Kunst wird bleiben“.

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