Lebenshilfe sucht Quartier für Selbsthilfe-Gruppe

Bernd Goebel von der "Lebenshillfe" im Gespräch mit Dieter Thelen/ Foto: SK

Gesucht wird ein Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung und deren Eltern treffen könne, um ihre Freizeit gemeinsam zu verbringen. Bernd Goebel von der Lebenshilfe Kreisvereinigung Mettmann nahm ersten Kontakt mit Dieter Thelen und Ewa Łączkowska von der Begegnungsstätte „Hand in Hand“ auf, um erste Kontakte nach Erkrath zu knüpfen.

Privat ist Erkrath kein unbekanntes Terrain für Bernd Goebel von der „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.“. Als Jugendlicher habe er in der Willbeck gelebt, erzählte er beim Treffen, das vor Kurzen in den Räumen der Begegnungsstätte „Hand in Hand“ am Europaplatz in Hochdahl stattfand. In Bezug auf sein Arbeitsfeld bei der „Lebenshilfe Kreis Mettmann“,  wo er den „Familienunterstützender Dienst (FUD)/Freizeitgestaltung“ leitet, ist die Stadt allerdings Neuland für ihn. „Uns hat eine Mutter aus Erkrath, Natalija Gbür, kontaktiert. Sie sucht andere Eltern oder Alleinerziehende, die gemeinsam mit ihr und ihrer Tochter eine Gruppe gründen möchten, um gemeinsame Freizeitangebot zu organisieren,“ berichtet Bernd Goebel beim Treffen mit Dieter Thelen vom Vorstand des „Freundeskreis in Erkrath e. V.“ und Beraterin Ewa Łączkowska. „Unsere Begegnungsstätte ist ja generell offen für die verschiedensten Gruppen, daher sind wie sicher ein möglicher Ort, an dem sich Kinder und Betreuende treffen könnten“, so Dieter Thelen. So halte regelmäßig die gemeinsam von Senioren- und Jugendrat betriebene „Taschengeld-Börse“ ihre Sprechstunden schon in der Räumen am Europaplatz ab. Auch gebe es ab November immer samstags einen „Offenen Treff“ für Kinder zwischen sieben und 11 Jahren zusammen mit dem Naturschurzzentrum Bruchhausen und „Soziale Stadt Sandheide“. Zwischen 10 und 12 Uhr entstehen unter Anleitung „mit einfachen natürlichen Materialien eigene besondere Kunstwerke“.

Bedarf für Freizeitbegleitung von Menschen mit geistiger Behinderung wird nicht zentral erhoben

„Wir wissen nicht, wie hoch der Bedarf in Erkrath, bzw. generell im ganzen Kreis Mettmann in Bezug auf Freizeitaktivitäten ist. Das wird von keiner offiziellen Stelle erhoben,“ so Goebel. Es habe aber schon eine Art Domino-Effekt eingesetzt. „Nachdem mich Natalija Gbür kontaktiert hat, sind es schon mindestens zehn Kids oder besser Teens, die Interesse an einer solchen Gruppe zur Freizeitgestaltung hätten,“ berichtet der engagierte Leiter des FUD. In anderen Städten des Kreises gibt es bereits eine Zusammenarbeit, beispielsweise mit Schulen, die inklusiv arbeiten. „Das würde ich mir auch hier in Erkrath wünschen. Da gibt es zahlreiche Ideen, die von Nachmittagsbetreuung bis zu speziellen Ferienangeboten reichen,“ so Goebel, der sich über jede Art von Kontaktaufnahme freuen würde. Im Gespräch erhielt er besonders von Dieter Thelen, der nicht nur durch sein ehrenamtliches Engagement in der Geflüchteten-Betreuung, sondern auch durch seine gute Vernetzung in der Kath. Kirchengemeinde St. Franziskus, Bernd Goebel schon einige potenzielle Ansprechpartner nennen konnte.

Freizeitbegleiter gesucht

Generell freut sich die „Lebenshilfe“ über ehrenamtliche Freizeitbegleiter, die sich vorstellen können, Zeit mit Kids und Teens zu verbringen, die eine geistige Behinderung haben. „Auch Eltern und besonders Geschwisterkinder freuen sich, wenn Ehrenamtler Zeit investieren würden, um Aktivitäten mit ihren Kindern, bzw. Geschwistern zu unternehmen. Denn oft kommen die eigenen Bedürfnisse zu kurz,“ so Bernd Goebel. Sein Hinweis: „Wir unterstützen Eltern auch dabei, einen Antrag bei Pflege- bzw. Krankenkasse zu stellen, denn die Betreuungskosten sind unter bestimmten Voraussetzungen über diese zu finanzieren,“ so der Fachmann, der auch Hilfestellung bei der Bedarfsermittlung und Antragstellung anbietet. Doch zunächst hofft er auf viele Kontakte in Erkrath, das bisher ein „weißer Fleck“ auf seiner persönlichen „Betreuungskarte im Kreis Mettmann“ ist.  

Kontakt zu Bernd Goebel für interessierte Eltern, aber auch Institutionen, die eine barrierefreie Räumlichkeit anbieten könnten: Lebenshilf für Menschen mit geistiger Behinderung e. V., Kreisvereinigung Mettmann, Geschäftsstelle, Grütstr. 10, 40878 Ratingen, Tel.: (02102) 55192-41, Mobil (0151) 42511300, Email: bernd.goebel@lebenshilfe.mettmann,de, www.lebenshilfe-mettmann.de

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