Lebendiger Adventskalender – liebgewordene ökumenische Tradition

von Susann Krüll

Passend zum Advent geschmückte Tische in der Begnungsstätte Alt und Jung im Johanniter Haus. Foto: Susann Krüll

In der Adventszeit ein wenig innezuhalten und sich darauf besinnen, was das Leben auch in schwierigen, unsicheren und sogar kriegerischen Zeiten in der Welt bereichert: Gemeinsam mit anderen Menschen Stress und Sorgen eine kurze Zeit der Freude entgegensetzten. Dies ist bis zum Heiligen Abend noch jeweils eine Stunde lang immer um 18h bei verschiedenen Gastgebern möglich.

Wir von der Redaktion sind am Dienstagabend der Laterne, die von Privathaushalten zu Institutionen, den Kirchen in Hochdahl und anderen Einrichtungen wandert, in die „Johanniter Begegnungsstätte – Alt und Jung“ an die Hildener Straße gefolgt.

Mit Gedichten, Liedern und einer Video-Show besinnlich zusammensitzen

Dem „useligen“ Wetter geschuldet hatte Gabriele Gründker, Leiterin des Wohnbereichs des Johanniter Wohnhauses, die Bewohnerinnen und den einen Bewohner, der oft als der „Quoten-Mann“ bei den Aktivitäten im Hause teilnimmt, in den großen Saal der Begegnungsstätte geladen. Gemeinsam mit der 20-jährigen Luisa, die seit September ihr FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) in der Einrichtung mit viel Spaß und Einsatz absolviert, hatte Gründker die Tische mit adventlichen Gestecken und Dekoartikeln, Weihnachtsgebäck und passenden Servietten festlich eingedeckt. Es gab leckeren Punsch, in einer alkohol-freien Variante. Aber die Damen und der Herr brauchten auch gar keinen mit Alkohol, um die Lieder zu Musik vom Handy mitzusingen – Spotify und Gabriele Gründkers Sohn sei Dank, der seiner Mutter die Melodien zu den Liedern auf ihr Handy gespeichert hatte. Zumindest die erste Strophe der Lieder wie “Morgen Kinder wird’s was geben“ kannten fast alle auswendig, einige auch alle weiteren, denn alle Lieder wurden mit Freude bis zu deren letzter Strophe gesungen.

Auch Gedichte hatte die engagierte Leiterin des Wohnbereichs dabei. Eines hatte sie extra für den Herren, der nach Jahrzehnten im englischsprachigen Ausland erst seit kurzem wieder in seine Erkrather Heimat zurückgekehrt ist, ausgewählt. Es kam als eine herrlich deutsch-englische Satzmischung daher. Der „Quotenmann“ freute sich sehr darüber und erhielt den Ausdruck zur Erinnerung geschenkt. „Das versteht man auch, wenn man nicht so gut Englisch kann“, lautete der Kommentar einer der Mitbewohnerinnen.

Zum Schluss der besinnlichen Stunde hatte Gabriele Gründker noch ein besonderes Highlight für „ihre Bewohner“, wie sie die Teilnehmenden nicht nur einmal nannte, dabei. Sie war in Recklinghausen bei der Lichtershow gewesen und hatte per Video und Foto alles festgehalten, um es beim „Lebendigen Adventskalender“ auf der Leinwand zu zeigen. „Ich fand es selbst so beeindruckend, was die Künstler da mit dem Licht auf das Rathaus und auch viele andere Häuser projiziert haben. Da habe ich gedacht, das passt doch gut zu dieser Veranstaltung, besonders weil das diesjährige Motto Europa war. So können alle, die vielleicht nicht mehr reisen können, dank dieser Show noch einmal zu den europäischen Hauptstädten reisen“, so Gründker, die danach allen einen schönen Abend wünschte. Vorher hatte sie noch erzählt, dass sie die Laterne am Nikolaustag zum Ehepaar Horlitz bringen würde, die an diesem Abend den Lebendigen Adventskalender gestalten, siehe Aufstellung anbei.

Foto: Susann Krüll

Die Gastgebenden des „Lebendigen Adventskalender“ bis zum Heiligen Abend:

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