Bereits zum fünften Mal findet in diesem Jahr der Spielesommer in der Sandheide statt und genauso oft war auch das TSV Jugendzentrum in der ersten Woche auf dem Spielplatz am Eichendorffweg mit dabei.
Wenn das TSV Jugendzentrum während des Spielesommers morgens um zehn Uhr auf dem Spielplatz am Eichendorffweg mit dem Aufbau beginnt, füllt sich der Spielplatz schnell. Um 10.30 Uhr geht es dann los. 45 Kinder waren in der vergangenen Woche gleich am ersten Tag mit dabei. Das Angebot ist offen, kann ohne Anmeldung spontan besucht werden. „Am Dienstag waren etwas weniger Kinder dabei. Weil es so heiß war, sind sicher viele Schwimmen gewesen“, mutmaßte Gabriela Klosa, Leiterin des TSV Jugendzentrums. Etwas weniger waren dann trotzdem 35 Kinder. Langeweile kam auf dem Spielplatz nicht auf. „Mich freut vor allem, dass die Kinder das wieder aufnehmen, sich auch treffen, wenn wir wieder weg sind“, so Klosa. Viele der Kinder, die am offenen Angebot des Spielesommers teilnehmen, nehmen am normalen Ferienprogramm nicht teil, weil das Geld fehlt oder weil sie keine sechs Stunden durchhalten, deshalb sei der Spielesommer wichtig.
Neben Kreativangeboten, bei denen die Kids Perlenarmbänder basteln, eigene Buttons gestalten oder Muscheln und Steine bemalen konnten, gab es viel Gelegenheit sich sportlich auszuprobieren. Die Frau fürs Kreative war Claudia Andraczek, um deren Tisch sich immer wieder Kinder scharten. In Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund konnten die Kinder an der Sandheider Olympiade teilnehmen, bei der verschiedene Stationen zu absolvieren waren und es zum Schluss sogar ein Sportabzeichen gab.
Beim Mitmachzirkus war Geschicklichkeit gefragt und beim Wissensquiz Länderkenntnis und Wissen zu Kinderrechten. Für das Wissensquiz war Vanessa Becker vom Kreisintegrationszentrum am Montag und Donnerstag vor Ort. Dem Fernsehquiz 1, 2 oder 3 nachempfunden, konnten die Kinder aus drei möglichen Antworten die richtige Antwort erraten. Mit dabei waren auch Fragen dazu, welche Rechte es in den Kinderrechten nicht gibt. Beispiel: Welches Kinderrecht gibt es nicht? – 1) Das Recht auf Bildung. 2) Das Recht auf Schule schwänzen. 3) Das Recht auf Privatsphäre.
Schade eigentlich, mögen sich die Kids bei dieser Antwortmöglichkeit gedacht haben. „Viele Kinder wissen nicht einmal, dass man sie nicht schlagen darf oder das sie auch das Recht haben, ein Geheimnis zu haben“, verdeutlichte Vanessa Becker, warum es so wichtig ist, den Kindern dieses Wissen spielerisch zu vermitteln. Dazu hatte sie für die Kids auch kleine Malbücher mit Kinderrechten zum Ausmalen im Gepäck.
Entspannung und zauberhafte Geschichten
Das Entspannungsangebot von Katrin Kepka vom Quartiermanagement Sandheide zog dann neben den Kids auch die Mamas an. Adriana und Sandra waren zwei der Mütter, die mitgemacht haben. „Ein paar Anregungen daraus haben wir für uns mitgenommen. Wie etwa das Prima Vera leichter lernen Set“, erzählen die beiden. Dabei handelt es sich um einen kleinen Duftstein mit der Abbildung eines Fuchs und einem Duftöl, das man darauf träufelt, um die Konzentration beim Lernen zu erhöhren, erfahren wir von den beiden. Auch Buchtipps haben sie aufgegriffen, wie etwas ‚Mein Freund der Baum‘. Neben Übungen zu Fühlen, Tasten, Riechen und Schmecken, haben Mütter und Kinder Zauberblumen gemalt, etwas über Krafttiere erfahren und sich zur gegenseitigen Entspannung mit Igelbällen massiert. „Mir haben die Zauberblumen am besten gefallen“, erzählte uns die 9-jährige Oliwia. Mit denen könne sie sich sagen „Ich kann das, ich schaffe das.“ Auch das Ertasten mit geschlossenen Augen habe ihr gefallen.
Mit dabei war auch wieder Märchenerzählerin Birgitt Fritz, deren Geschichten die Kinder gespannt lauschten. Mit allerlei Assessoires, wie einer Zungentrommel, Stofftieren, einem Koffer, einer Tauschbörse u.m. gestaltet sie ihre Geschichten interaktiv. Ungeplant hatte sich vormittags eine ganze Kindergartengruppe vor ihrem Zelt eingefunden. „Auf die etwas kleineren Zuhörer muss man natürlich etwas anders eingehen“, verriet sie. Eigentlich sollte an diesem Tag die ‚Tauschbörse‘, eine rote Tasche, zu Einsatz kommen, für die die Kids etwas tun müssen. Aber die Kinder lieben den Koffer und seine Geschichten und so beugte sie sich an diesem Tag dem Wunsch der Kids. „Sie ist mein größter Fan. Sie hat noch keine Erzählstunde verpasst“, machte uns Birgitt Fritz auf Esmeralda aufmerksam. Auf unsere Frage, ob sie, wenn sie groß ist, auch mal Geschichtenerzählerin werden will, antwortet sie uns: „Erzählen kann ich nicht so gut. Ich lese lieber Bücher.“
Am Freitag ging es dann für 38 Kinder, die sich angemeldet hatten, auf einen Ausflug ins Irrland nach Kevelar.
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