Keine Musik für die breite Masse

Foto: Klaus Gratzel

Für Klaus Gratzel ist seine Musik mehr als ein Hobby. Als ROTOSKOP veröffentlicht er seit 2003 Lieder, die stets eine ganz eigene Botschaft vermitteln.

Dabei macht der Künstler schon wesentlich länger Musik. „1988 habe ich meine erste Veröffentlichung gehabt“, erinnert er sich. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Gratzel ist „erwachsener“ geworden, hat sich seiner Musik auf ganz eigene Art und Weise angenähert. Waren es zunächst die Rock-Klänge, die den Fokus seiner Songs ausmachten, ist es heute eher die elektronische Komponente. „Gitarre oder Bass habe ich dabei aber immer noch gerne in der Hand“, berichtet der Musiker, der in diesem Jahr einen großen Plan verfolgt. Vier EPs, jeweils eine im Quartal, sollen erscheinen. Die erste EP mit sechs Songs ist bereits veröffentlicht worden. In den Liedern greift Gratzel gesellschaftskritische Themen auf. „Dabei habe ich mich nie als der Mann mit einer Message gesehen“, berichtet er. Lange Zeit hat er überhaupt nicht gesungen, die Arbeit lieber von anderen Künstlern übernehmen lassen. „Ich begann eigene unfertige Stücke an andere Künstler zu verschicken, die mir dann Ihre Stimme aufnahmen und sie mir zur Fertigstellung übergaben. Unter ihnen waren Phillip Boa, Foetus und auch Ruby. Das Album “Revolution:Lost” kam 2003 heraus“, erinnert sich der Musiker, der mittlerweile selbst das Mikro hält.

Fans von Justin Bieber zählen nicht zu meinen Hörern

Bild: Klaus Gratzel

Mainstream, also Musik für die breite Masse, dafür steht der Name ROTOSKOP definitiv nicht. Im aktuellen Video D-Day geht es um düstere Facetten des Lebens: Depressionen, Dunkelheit. „Die Fans von Justin Bieber oder Britney Spears zähle ich nicht zu meinen Hörern. Aber das ist okay“, gibt der Mettmanner lachend wieder. Dass er, trotz seiner meist düsteren Lieder, ein humorvoller Typ ist, möchte Gratzel nicht unerwähnt lassen. In seinen Videos hingegen findet man ihn mal mit Draht um den Kopf, mal schreiend in der Badewanne liegen. Der Weg als Musiker war auch für Klaus Gratzel nicht immer leicht. Gespickt durch Fehlern, Zweifel und falschen Entscheidungen ist die Vita des Künstlers mit Lücken gefüllt. „Doch jetzt möchte ich wieder voll durchstarten“, gibt er selbstbewusst wieder und beweist diese Aussage mit einer geballten Masse an Musik.

Wenn es Corona zulässt, dann sollen auch wieder die Bühnen erobert werden. Denn der Anspruch von Klaus Gratzel ist groß. Musik macht er nicht nur für das Netz oder sein eigenes Heimstudio, sondern für echte Menschen. „Und letztlich kann man in der heutigen Zeit auch nur noch durch Auftritte Geld generieren. Anders ist das, in Zeiten von Youtube und Co., nicht mehr möglich“, ist sich der Künstler sicher. Sein größter Fan ist übrigens seine Frau Christina Gratzel, die immer mal wieder selbst die Kamera hält und die Videos ihres Gatten abfilmt. „Sie ist es auch gewesen, die mich zu den Veröffentlichungen ermutigt hat“, so Klaus Gratzel, der diesen Schritt nicht bereut hat. Die Resonanz spricht schließlich für sich. „Der aktuelle Song wurde bei Youtube fast 1000-mal aufgerufen. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.“

Vier EPs in 12 Monaten

Die vier EPs, die in diesem Jahr erscheinen, tragen alle das gleiche Cover. Nur farblich werden sie voneinander abweichen. „Und auch der Name der EPs beweist, dass noch mehr kommt“, ergänzt Klaus Gratzel. Mit 2021:1 ist er im ersten Quartal gestartet. 2021:2/2021:3 und 2021:4 werden folgen. Zu finden sind die Lieder in allen gängigen Plattformen, von Spotify über Deezer, Apple Music und YouTube. Und was macht Klaus Gratzel,, wenn er nicht gerade in seinem Heimstudio unterm Dach an neuer Musik arbeitet? „Dann bin ich beruflich in einem Unternehmen mit Sitz in Wuppertal in der IT tätig. Und für den Ausgleich zum ganzen Sitzen fahre ich viel mit dem Rad.“

Das Cover wird in diesem Jahr noch mehrmals aufgegriffen, nur in farblich abweichender Variante/ Bild: Klaus Gratzel

Wissenswertes: Hier geht es zum Song D-Day. Und auch der aktuellste Song “today” ist seit gestern verfügbar. Am 23. April kommt zudem die neue Single “Buried Down Below” raus.

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