Karneval ist Corona-bedingt abgesagt. Fast jedenfalls.

So schön wird in der kommenden Session nicht geschunkelt. Foto: Archiv/SK

Die Chefs der Karnevalshochburgen haben sich am Freitag mit der Landesregierung verständigt und Regeln für die Session festgelegt.

Es war eine Karnevalsveranstaltung, mit der die Corona-Krise in Deutschland startete. Seid dem ist viel geschehen. Karneval, wie wir alle ihn in den letzten Jahren gefeiert haben, wird es in der kommenden Session nicht geben. Wir haben für unsere Leser die Regelungen zusammengefasst und nachgefragt, wie die Erkrather Vereine damit umgehen.

Klar ist seit heute, dass Rosenmontagszüge, Prunksitzungen und Karnevalsbälle nicht in der gewohnten Weise stattfinden können. Die steigenden Fallzahlen zeigen, dass Feiern ohne Einhaltung des Abstandsgebot nicht möglich sein werden.

Alternativ sind karnevalistische Kulturveranstaltungen, wie etwas Konzerte, die unter Einhaltung der geltenden Corona-Schutzverordnung mit den entsprechenden Hygienevorschriften durchgeführt werden können, erlaubt. Die Tollitäten dürfen Einrichtungen besuchen und an entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen.

Veranstaltungen unter freiem Himmel dürfen ausschließlich unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.

Den Kommunen empfiehlt die Landesregierung an den wichtigsten Karnevalstagen ein Alkohol- und eventuell auch ein Verweilverbot für beliebte Orte auszusprechen, an denen es möglicher Weise große Ansammlungen gibt.

Foto: Jacques Tilly (2010)

Die Kollegen der Aktuellen Stunde des WDR haben Deutschlands bekanntesten Wagenbauer Jacques Tilly zu Wort kommen lassen: “Wir haben das Corona-Virus ja vielleicht noch ein paar Jahre. Wir wissen nicht wann der Impfstoff kommt. Ich habe keine Lust mich hier lebendig begraben zu lassen. Wir müssen unser Leben schon weiterleben und Formen finden mit dem Virus umzugehen.” Ob es eine Alternative geben kann und wird, bei der die Karnevalswagen – fern der üblichen Menschenmassen – dennoch präsentiert werden können, ist offen.

Wie gehen die Erkrather Vereine mit der Entscheidung um?

Wir haben mit Franz Caron, dem zweiten Vorsitzenden der Letzten Hänger, gesprochen, um ein erstes Feedback zu erhalten. Endgültige Ansagen gibt es derzeit noch nicht. “Wir warten die kommende Woche ab und schauen, was überhaupt möglich ist.” In der kommenden Woche sollen weitere Einzelheiten zu Hygienekonzepten und Auflagen folgen. “Es ist ja gar nicht klar definiert, was unter karnevalistische Kulturveranstaltungen fällt.” Eine Prinzenkürung soll es dennoch geben. Wahrscheinlich in engem Kreis mit geladenen Gästen. Das designierte Prinzenpaar wurde in weiser Voraussicht bereits für zwei Sessionen benannt und alle hoffen natürlich, dass im nächsten Jahr wieder mehr möglich ist.

Für die Vereine stehen weiterhin viele Fragezeichen im Raum. Die Tollitäten sollen – laut Beschluss – Einrichtungen besuchen dürfen. “Aus Gesprächen mit Senioreneinrichtungen wissen wir, dass die gerade froh sind, dass überhaupt die Angehörigen wieder zu Besuch kommen dürfen”, kann sich Franz Caron aktuell bei steigenden Fallzahlen nur schwer vorstellen, dass diese Besuche möglich seien werden. Davon, dass ein Umzug stattfinden kann, gehen die letzten Hänger nicht aus. Wer die Homepage des Vereins besucht, sieht im Terminkalender viele Termine mit Fragezeichen versehen. “Wir wissen ja tatsächlich auch nicht, ob die Menschen überhaupt kommen, wenn wir Veranstaltungen unter Hygieneschutzauflagen mit Abstandsgebot planen”, sagt Caron. Viele Feiernde, die in den vergangenen Jahren an Veranstaltungen teilnahmen, gehören selbst zur Risikogruppe.

Bangen um das
Hoppeditzerwachen.
Archivfoto:tb

Das im Raum stehende Alkohol- und Verweilverbot für beliebte Plätze lässt selbst das gemeinsame Hoppeditzerwachen in Frage stehen. “Wir müssen uns jetzt alle verständigen.” Im Gespräch wird klar, wie schwierig jegliche Planung für die Vereine ist. “Wir müssen flexibel bleiben”, sagt Franz Caron. Er könne sich sogar eine Live-Videoübertragung des Hoppeditzerwachens vorstellen. Alternative Ideen müssen Gabi Bunk (Vorsitzende Die Letzten Hänger), Udo Wolffram (Vorsitzender der Großen Erkrather KG) und die beiden Stellvertreter Franz Caron (Die Letzten Hänger) und Wolfgang Cüppers (Große Erkrather KG) wohl noch gemeinsam besprechen.

Auch die Große Erkrather KG wartet noch ab. Wolfgang Cüppers, stellvertretender Vorsitzender, sagt: “Es wird wohl vieles nicht so sein können, wie geplant.” Am Freitag ist Jahreshauptversammlung der Großen Erkrather KG. “Dann wir der Vorstand eine Entscheidung treffen”, erwartet Cüppers.

Über die Überlegungen und Entscheidungen der Letzten Hänger und der Großen Ekrather KG werden wir zeitnah berichten.

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