Johanna (to go) im Lokschuppen

von Ria Garcia

Caroline Cousin und Moritz Klaus in Johanna (to go), der mobilen Inszenierung der romantischen Tragödie »Die Jungfrau von Orléans« von Friedrich Schiller. Foto: Sandra Then | Düsseldorfer Schauspielhaus

Das Düsseldorfer Schauspielhaus ist am 21. und 22. März 2023 mit der mobilen Inszenierung Johanna (to go) zu Gast im Lokschuppen in Hochdahl.

Johann (to go) ist die mobile Inszenierung der romantischen Tragödie »Die Jungfrau von Orléans« von Friedrich Schiller. Damit bietet der Lokschuppen als kleine Kultur-Oase in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus vor allem auch Menschen in Hochdahl, die weniger mobil sind, die Möglichkeit Theater fußläufig vor Ort zu erleben. “Wir freuen uns wirklich sehr, dass das Düsseldorfer Schauspielhaus wieder auf uns zugekommen ist und das wir dieses Mal gleich zwei Termine anbieten können”, sagt uns Dr. Ralf Fellenberg, Vorsitzender des Eisenbahn- und Heimatverein Erkrath-Hochdahl. So hätte ihn bereits im November 2022 eine Mail aus dem Schauspielhaus erreicht, noch lange vor der Premiere am 21. Januar 2023 in der Kreuzkirche Pempelfort. Da die Veranstaltungen vor Corona meist rasend schnell ausverkauft waren, haben in diesem Jahr mit 2 Terminen insgesamt 300 Schauspielbegeisterte die Chance dabei zu sein.

Über Johanna (to go):
In Friedrich Schillers romantischer Tragödie »Die Jungfrau von Orleans« fühlt sich Jeanne d’Arc, ein Mädchen aus der französischen Provinz, im Jahr 1429 dazu berufen, die Franzosen gegen die englische Invasion anzuführen. Mit Mut, Glaube und jugendlicher Radikalität wagt Jeanne (genannt Johanna) es, einem autoritären System die Stirn zu bieten.
Schillers sprachgewaltiges Drama zählt zu den bekanntesten Interpretationen des französischen Nationalmythos. Es erzählt von politischem Kalkül, religiösem Extremismus und dem männlichen Blick auf weibliches Heldentum. Johanna wird erst zur Heerführerin ernannt, dann als Teufelsbraut verleumdet und schließlich zur Heiligen stilisiert. Die Inszenierung »Johanna (to go)« wirft einen gegenwärtigen Blick auf Schillers Drama und beleuchtet damit auch, wie die Welt heute auf streitbare Aktivistinnen blickt, die sich zwischen die Fronten wagen.
Über das ‘to go’ Format des Düsseldorfer Schauspielhauses:
Goethes »Faust«, Lessings »Nathan der Weise« und Dorsts »Parzival« waren als »Theater (to go)« seit 2017 regelmäßig zu Gast in der Stadt und der Region. Das mobile Format des D’haus bringt Schauspieler*innen des Ensembles direkt zu Ihnen, u. a. in Kirchen, Freizeit- und Kulturstätten. In dieser Spielzeit schickt Regisseur Robert Lehniger eine weibliche Heldin der klassischen Literatur auf die Reise. Premiere feiert »Johanna (to go)« in der Kreuzkirche in Pempelfort.
Quelle: Düsseldorfer Schauspielhaus

Tickets und Platzreservierungen für Johanna (to go) im Lokschuppen

Den Aufbau der Stuhlreihen hat man im Lokschuppen längst durchgespielt, damit bei 150 Plätzen für beide Tagen größtmögliche Flexibilität herrscht. Wünsche, wie ‘einen Platz für Rollstuhlfahrende’ oder ‘außen, damit der Rollator in Reichweite bleibt’, aber auch ‘sieben zusammenhängende Plätze’ werden bei der Reservierung möglichst berücksichtigt. “Die Plätze sind mit Nummern versehen, jede Karte ist mit einem festen Platz verbunden”, erklärt Fellenberg. Nur so könne man den Wünschen nachkommen und am Veranstaltungstag Unstimmigkeiten vermeiden. Deshalb empfiehlt es sich auch für Gruppen die Reservierungen zusammen vorzunehmen.

Johanna (to go) 21. und 22. März 2023
Einlass um 19.30 Uhr, Beginn ist 20 Uhr. Dauer: 1 Std. und 45 Minuten (ohne Pause).
Lokschuppen, Ziegeleiweg 1-3, 40699 Erkrath-Hochdahl.

Tickets können per Email an info@lokschuppen-hochdahl.de vorbestellt werden. Um einen großen Andrang am Veranstaltungstag selbst zu vermeiden, bietet der Verein folgende Möglichkeiten zur Abholung und Bezahlung der Tickets an:

  • Überweisung des Gelds auf das Vereinskonto und Abholung der Karten am 25. Februar bzw. 4. März 2023
  • Barzahlung bei Abholung der Karten am 25. Februar bzw. 4. März 2023

Für die Abholung und evtl. Barzahlung ist das Zugcafé auf dem Lokschuppengelände am 25. Februar bzw. 4. März 2023 von 10.30 bis 13 Uhr geöffnet. Alt-Erkrather können die Tickets auch bei der Stadt Erkrath, Abteilung Kultur · Sport Bahnstraße 16 im Rathaus (zu den dort geltenden Öffnungszeiten) kaufen.


Rund um die Aufführungstage von Johanna (to go)

Der erste Veranstaltungstag (21. März 2023) fällt auf den Frühlingsanfang, wie Dr. Ralf Fellenberg amüsiert feststellte. Johanna (to go) sei da doch der passende Frühlingsauftakt. Am 21. März werden bereits vormittags Bühne und Technik im Lokschuppen aufgebaut. Anders als bei anderen Veranstaltung befindet sich die Bühne vorn an den Ausgängen. “Das hat einen technischen Grund”, erklärt Ralf Fellenberg. Nur dort sei ein Starkstromanschluss vorhanden, der für die Technik nötig ist. Für die Techniker wird, wie schon früher, im Zugcafé ein Imbiss und Getränke bereit stehen. “Die Techniker schwärmen immer noch von der Verköstigung im Zugcafé”, verrät Fellenberg und so sei es selbstverständlich, auch in diesem Jahr das Zugcafé für die Techniker zu öffnen. “Das macht auch unseren Leuten richtig Spaß.”

Parkplätze stehen an beiden Tagen auf dem Lokschuppengelände nicht zur Verfügung. Alternativ können Besucher aber den Parkplatz hinter dem Verwaltungsgebäude der Stadt an diesen Tagen nutzen. Wer mit dem Auto kommt, sollte nicht auf ‘den letzten Drücker’ kommen. Einlass ist um 19.30 Uhr (nicht früher, da vorher noch Tonproben sind). In den 30 Minuten bis zum Beginn um 20 Uhr können sich die Besucher noch mit Getränken und Knabbereien versorgen. Während der Aufführung, die 1 Stunde und 45 Minuten dauert, gibt es keine Pause. Dafür stehen die Schauspieler aber am Ende des Stücks noch für Fragen und Gespräche bereit.

Das Team hinter Johanna (to go)

Robert Lehniger ist Regisseur und für die Videos verantwortlich. Die Bühnenbilder stammen von Irene Ip. Die Kostümdesignerin ist Tutia Schaad und für die Musik zum Stück ist Philipp Johann Thimm verantwortlich. Christian Schmidt sorgt für die passenden Lichtinszenierungen und die Dramaturgie stammt von Beret Evensen. Sie alle wirken nicht im Vordergrund, deshalb haben wir sie hier auch an erster Stelle genannt.

Für alle sichtbar sind natürlich die Schauspieler. In Johanna (to go) schlüpfen neben Caroline Cousin, die die Johanna d’Arc spielt, vier Schauspieler in jeweils drei unterschiedliche Rollen. Markus Danzeisen ist in den Rollen Karl der Siebente, König von Frankreich / Königin Isabeau, seine Mutter / Montgomery, ein Walliser zu sehen. Raimond, Johannas Vertrauter / Agnes Sorel, Karls Geliebte / Herzog Philippe von Burgund werden von Fnot Taddese dargestellt. Jürgen Sarkiss schlüpft in die Rollen des Thibaut d’Arc, Johannas Vater / des Grafen Dunois, Bastard von Orléans / Talbot, Feldherr der Engländer. In den Rollen des Bertrand, ein Landmann / La Hire, französischer Offizier / Lionel, englischer Anführer steckt Moritz Klaus.

1 Kommentar

  1. Mit der historischen Jeanne d’Arc hat dieses Stück wenig gemein. Ihr erklärtes Ziel war es, ihren König auf seinen Thron zu setzen, anstatt eine radikale Revolte gegen die Monarchie zu führen. Sie wurde von pro-englischen Geistlichen verurteilt (wie aus Aufzeichnungen der englischen Regierung hervorgeht), weshalb ihre Verurteilung später nach dem Krieg vom Oberinquisitor Jehan Brehal am 7. Juli 1456 aufgehoben wurde. Sie “führte” die Armee nicht direkt, da die königlichen Aufzeichnungen und Augenzeugenberichte zeigen, dass immer ein Adliger das Kommando hatte. Sie war eine religiöse Visionärin, keine Kommandantin, geschweige denn eine radikale Revolutionärin.

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