
Mit dem Rigorosum Sondershausen „Statt wesentlich die Welt bewegt, hab‘ ich wohl nur das Meer gepflügt“ unterhielt Jochen Malmsheimer rund 350 Erkratherinnen und Erkrather in der Stadthalle.
Jochen Malmsheimer ist von den bekannten Kabarettisten einer, der seinem Publikum viel abverlangt. Er spricht nicht unbedingt langsam und seine anspruchsvolle Wortwahl, nicht umsonst bezeichnet man ihn als den Giganten alles Gesprochenem, fordert den Zuhörern volle Konzentration ab. Seine Texte haben einen Momenteffekt. Man hört sie, lacht darüber, und erfreut sich ihrer und an diesem Abend wurde sehr viel gelacht. Aber spätestens nach der Vorstellung wissen viele Zuschauer nicht mehr, was im Detail gesagt wurde.
Mit Fug und Recht gilt Malmsheimer, der gebürtige Essener und selbstgewählte Bochumer, als der Poet unter den deutschen Kabarettisten. Wer zu einer Veranstaltung von Jochen Malmsheimer geht, erlebt einen Frontalangriff des gesprochenen Worts und sieht ein nicht endendes Satiregewitters auf sich zukommen. In seinem neuen Programm „Statt wesentlich die Welt bewegt, hab‘ ich wohl nur das Meer gepflügt“ deckt er alles ab. Sowohl diverse Alltagsabsonderlichkeiten als auch das berühmte Weltgeschehen. Er philosophiert über Kunst und Kultur. Besonders im Mittelpunkt des neuen Programms steht der grundlegende Irrtum des Radfahrens. Malmsheimer Texte sind geprägt von Raffinesse und kunstvoll konstruiert. Deswegen auch die Behauptung, dass viele Zuschauer sich nach der Veranstaltung an Details nicht mehr erinnern können, weil die Texte sie erschlagen und so verschachtelt sind, dass sie in der Erinnerung keinen Langzeitwert haben.
Um das Kurzzeitgedächtnis und die Lachmuskeln noch ein wenig zu trainieren, versuchten die Besucher am Ende der Veranstaltung alles, um noch eine Zugabe zu erhalten, aber weder lautstarkes Klatschen noch ein Klatschmarsch halfen. Malmsheimer verabschiedete sich, wie bei jedem seiner Auftritte, mit dem Hinweis, dass das Publikum doch gerne auch einmal weniger bekannte Kabarettisten oder Comedians unterstützen könne, in dem es auch deren Auftritte besucht. Ein zufriedenes und exzellent unterhaltenes Publikum machte sich auf den Heimweg.
Die noch im Foyer anwesenden Besucher, unter anderen Doris und Werner P., antworteten auf die Frage, was sie noch inhaltlich aus dem Programm mitgenommen hätten: „Es war sehr unterhaltsam. Inhaltlich ist bei uns eigentlich von Malmsheimer nur einen Satz hängengeblieben ‚Man kann Scheiße so lange rühren wie man will, es wird kein Marzipan daraus‘.“
Wir haben Jochen Malmsheimer nach der Vorstellung gefragt, wie er sich die Programminhalte merken kann. „Ich kann mir das auch alles nicht merken, deswegen lese ich das ja aus meinem Notizbuch ab“, verriet er lachend. Für alle, die sich zu wenig des Inhalts merken konnten, gibt es die Programme von Jochen Malmsheimer auch als Buch.
Kommentar des Autors: Malmsheimer ist nicht nur auf der Bühne genial, sondern auch im Umgang mit seinen Mitmenschen ein absoluter Sympathikus.
Kommende Veranstaltungen: Am Freitag, den 21.03.25 erwarten die Zuschauer die A capella Gruppe „Alte Bekannte“ live mit ihrem neuen Programm 2025/2026. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Telefon 0211 240740 09.
Am Mittwoch, den 26.03.25 werden die Zuschauer die Komödie „Der erste letzte Tag“ nach einem Buch von Sebastian Fitzek sehen. Unter anderen mit den Schauspielern Carolin Freund und Thomas Jansen. Die Abteilung Kultur der Stadt verschickt die Karten auch kostenfrei nach Hause. Telefon 0211 240740 09.
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